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0625 - Die Nullzeit-Brücke

Titel: 0625 - Die Nullzeit-Brücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihres Chefs und Eigentümers durchbrochen werden konnte.
    Rhodan wunderte sich über derartige Einrichtungen, die eigentlich nicht zu einem medizinischen Behandlungszentrum paßten. Er hatte einmal eine entsprechende Bemerkung Doynschto gegenüber fallengelassen. Dieser hatte nur gelächelt und ihn darauf hingewiesen, daß die Klinik auch ein Forschungszentrum war, in dem skrupellose Profitjäger beträchtliche Werte erbeuten konnten. Rhodan hatte sich dabei wieder daran erinnert, daß er auf einer Welt lebte, die als „Markt der Gehirne" bezeichnet wurde. Hier verdiente alles und jeder an der Lebensverlängerung.
    Rhodan hatte ebenfalls Unterlagen über die Sicherheitsanlagen gefunden. So machte es ihm keine Mühe, die Klinik Minuten nach Doynschto zu verlassen. In einer kleinen Halle fand er einen Gleiter, mit dem er dem Wissenschaftler folgen konnte.
    Die Stadt lag dunkel unter ihm. Nur vereinzelt brannten Lampen, die kreisförmige, farbenprächtige Inseln schufen.
    Schwärme von großen Insekten sammelten sich in ihnen. Durch die offenen Fenster seines Flugzeugs hörte er das Summen ihrer Flügel. Ein süßlicher Duft lag über den Parkanlagen.
    Rhodan behielt Doynschto im Auge, ohne ihm allzu viel Vorsprung zu gewähren. Der Yaanztroner achtete nicht auf seine Umgebung. Er hatte den Autopiloten eingeschaltet und las in einem Buch. Er blickte nicht ein einziges mal auf, bis er in die Nähe des Raumhafens von Nopaloor-Tschychtran kam, einem der zahlreichen Raumhäfen der gigantischen Stadt. Der Terraner konnte nur ein einziges Schiff sehen. Es glich einem aufgestellten Ei und ragte etwa 500 Meter in die Höhe. Als Rhodan einige Gebäude umflog, sah er, daß das Schiff auf mächtigen Heckflossen stand. Zahlreiche Scheinwerfer beleuchteten es, so daß der Name YGTRON deutlich zu erkennen war.
    Doynschto hielt auf eine große Schleuse zu. In ihr sah Rhodan mehrere große Gestalten. Sie hoben sich deutlich gegen den strahlend hellen Hintergrund der Schleusenkammer ab. Sie glichen aufrecht gehenden terranischen Termiten.
    Das Bordin-Segment in seinem Schädel gab ihm die Antworten auf seine Fragen. Diese Monstren stammten nicht von Yaanzar, sondern von dem Planeten Navat. Sie trugen den Namen Naupaum-Killer, was deutlich erkennen ließ, welche Aufgaben sie im Rahmen der Geschäfte Hactschytens zu erfüllen hatten.
    Rhodan lenkte den Gleiter zwischen einige Bäume und landete neben einigen Büschen. Von hier aus konnte er durch das kaum sichtbare Energiefeld am Rande des Raumhafens zur YGTRON hinüberblicken. Doynschto flog direkt in die Schleusenkammer und setzte sein Flugzeug dort auf. Die Naupaum-Killer wichen einige Schritte zurück. Ihre faustgroßen Facettenaugen glänzten, als seien sie mit Öl überzogen. Leider schlossen sich die Schleusenschotte unmittelbar darauf.
    Fieberhaft überlegte Rhodan, wie er an Bord kommen und Doynschto helfen konnte. Er fand keinen Weg. Sollte er untätig zusehen und Hactschyten die Initiative überlassen?
    Er durchsuchte den Gleiter in der Hoffnung, dabei etwas zu finden, was ihm weiterhelfen konnte. Tatsächlich stieß er auf eine Waffe, die äußerlich einem terranischen Impulsstrahler glich. Er schob sie in seinen Gürtel.
    Damit hatte sich noch nichts geändert. Nur sein Sicherheitsgefühl war ein wenig gestiegen.
    Er wartete ab in der Hoffnung, daß sich etwas ereignen würde, das ihm helfen könnte, doch er wurde enttäuscht. Eine volle Stunde verstrich. Der Sanfte verließ die YGTRON wieder mit seinem Gleiter. Jetzt hätte er ihm eigentlich folgen müssen, denn er mußte damit rechnen, daß der Yaanztroner ihn in der Klinik aufsuchen würde. Er blieb dennoch. Wenig später erschien ein Transportgleiter-Konvoi. Er passierte die Energieschranke des Raumhafens mit seinem vorderen Teil. Wenigstens zwanzig Maschinen blieben auf dem Anflugkorridor auf Warteposition.
    Rhodan erkannte seine Chance.
    Er verließ den Gleiter, mit dem er bekommen war, und eilte durch den dunklen Park bis zu den Transportmaschinen. Sie schwebten in fünf Meter Höhe über ihm. Er lief unter ihnen entlang, bis er zu einem Flugzeug kam, das unmittelbar neben einem Baum parkte. Er sah, daß die ersten Gleiter bereits weiterflogen, und kletterte hastig auf den Baum. Dabei spürte er wieder die aufsteigende Schwäche in den Beinen. Sie erinnerte ihn daran, daß der Bordin-Körper in höchster Gefahr war. Er und das Gehirn würden sich früher oder später gegenseitig vernichten, falls nichts Entscheidendes

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