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0625 - Die Nullzeit-Brücke

Titel: 0625 - Die Nullzeit-Brücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Konferenzsaal kamen, in dem sie eine kurze Besprechung mit dem Großadministrator gehabt hatten.
    Einer von ihnen nickte dem Sekretär kurz zu. Er trug die Uniform eines Raumschiffkommandanten der Imperiums-Klasse.
    Eilig reichte er dem Sekretär eine dünne Mappe und folgte dann den anderen Offizieren. Dabei sagte er: „Diese Entscheidung ist vermutlich ganz nach Ihrem Geschmack, Higgins?"
    „Das sollten Sie doch gemerkt haben."
    Der Angesprochene trug die gleiche Uniform. Der Alte versuchte, das Namensschild zu lesen, auf dem das Schiff verzeichnet war, über das der Kommandant befehligte, aber es gelang ihm nicht.
    „Das war hart, Higgins, fast schon zu hart."
    Die weiteren Worte verstand der Alte nicht mehr. Nachdenklich blickte er der Gruppe nach. Als er sich wieder umdrehte, sah er, daß der Sekretär in der Akte seines Sohnes las.
    „Er muß eine Chance haben", sagte er heftig. „Er muß einfach.
    Hier auf der Erde schert man sich wenig um unsere sozialen Probleme. Deshalb hoffe ich auch, daß man sich von dem Intrigenspiel nicht beeinflussen läßt."
    „Sie haben recht", entgegnete der Sekretär, „vorausgesetzt, daß dieses vorgebliche Falschspiel aus den Unterlagen ersichtlich ist. Das scheint mir jedoch nicht der Fall zu sein."
    „Dann sieht es schlecht aus."
    Wieder lächelte der Sekretär.
    „Sie sollten sich dennoch nicht unnötig aufregen. Wie ich gerade sehe, hat der Rat der juristischen Berater Rhodans bereits seine Empfehlung gegeben. Danach sieht es nicht schlecht aus."
    „Das heißt ... man empfiehlt eine Begnadigung?"
    „Darauf kann ich Ihnen nun wirklich nichts mehr sagen." Der Alte tat ihm leid. Er fühlte, daß er Trost brauchte, und er wollte ihn nicht unnötig auf die Folter spannen. „Bedenken Sie bitte, daß der Großadministrator in nur ganz wenigen Fällen ein Gnadengesuch abgelehnt hat. Soweit ich mich entsinne, ging es dabei aber um ganz andere Dinge als hier."
    Über einer der getäfelten Türen leuchtete ein Licht auf. Er nickte dem Alten zu und verschwand durch die Tür.
    Der Großadministrator saß hinter seinem Arbeitstisch. Er wirkte ruhig und konzentriert wie fast immer. Ihm war nicht anzusehen, ob ihn die Konferenz angestrengt hatte oder nicht. Dabei wußte der Sekretär, daß niemand so zielstrebig zu arbeiten pflegte wie er, wenn derartige Besprechungen angesetzt wurden. Der Terminkalender Rhodans war bis auf die letzte Minute gefüllt.
    „Darf ich Sie bitten, Sir, diesen Fall abzuzeichnen?"
    Er legte ihm das Gnadengesuch vor.
    Unerwartet nahm der Großadministrator die Akte auf und las sie sorgfältig durch. Diese Haltung überrascht den Sekretär. Im allgemeinen verließ sich Rhodan auf seine Berater und begnügte sich damit, sich in solchen für ihn relativ unwichtigen Fällen oberflächlich zu informieren. Unbehaglich wartete der Sekretär.
    Plötzlich befürchtete er, daß Rhodan anders entscheiden könnte als sonst.
    Bevor er etwas sagen konnte, machte der Großadministrator einen handschriftlichen Vermerk und unterschrieb. Er reichte die Akte zurück. Betroffen blickte sein Mitarbeiter auf die Unterschrift.
    „Abgelehnt, Sir? Damit nehmen Sie dem Verurteilten jede Chance. Er hat nicht einmal die Möglichkeit, sich zu rehabilitieren."
    Rhodan griff kühl nach einem anderen Schriftstück und las es durch.
    „Sie machen es sich leicht, Sir, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Ich weiß nicht, wie ich dem Vater Ihre Haltung erläutern soll."
    „Das ist Ihr Problem."
    Der Sekretär legte die Akte auf den Arbeitstisch zurück.
    „Ich werde mich in einen anderen Arbeitsbereich versetzen lassen, Sir."
    Der Großadministrator antwortete nicht. Konzentriert bearbeitete er die Papiere, die vor ihm lagen. Er schien nicht zu bemerken, daß noch jemand im Raum war. Erst als sich die Tür hinter dem Sekretär geschlossen hatte, blickte er kurz auf. Ein sardonisches Lächeln umspielte seine Lippen.
     
    2.
     
    Rhodan blieb in der offenen Tür stehen. Er beobachtete Doynschto den Sanften, der ein narkotisiertes Versuchstier operierte. Nur eine Glasscheibe trennte die beiden Männer voneinander.
    Der Terraner fühlte sich jetzt besser. Der Schwächeanfall war vorüber, dennoch war er nach wie vor stark beunruhigt.
    Immer wieder mußte er an die Erde denken, von der er nicht wußte, wie weit sie entfernt war, und ob sie überhaupt in diesem Universum existierte.
    Doynschto lächelte, als er Rhodan bemerkte, und er gab ihm mit einer Geste zu verstehen, daß er den

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