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0625 - Die Nullzeit-Brücke

Titel: 0625 - Die Nullzeit-Brücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herausgefunden, daß dieses Wesen in seiner Welt über eine außerordentliche Machtfülle verfügt hatte. Für ihn war dieser Fremde, der sich Mensch nannte, das faszinierendste Geschöpf, dem er je begegnet war. Für ihn war er fast zu jedem Opfer bereit.
    Jetzt aber war etwas geschehen, das alle Pläne in Frage stellte.
    Unerwartet hatte sich ihm ein medizinisches Problem gestellt, das er als längst gelöst angesehen hatte. Noch wußte er nicht, wie er es bewältigen sollte. Er wußte auch noch nicht, ob sich dieses Gehirn grundsätzlich nicht mit naupaumschen Körpern vertrug oder nur mit diesem einen besonderen Bordin kämpfte.
    Er war verwirrt und zutiefst beunruhigt, denn er fürchtete, daß dieses unersetzliche Gehirn durch die Reaktion des Bordinkörpers vorzeitig zerstört werden würde. Kam es beispielsweise zu einer Sklerotisierung der zerebralen Gefäße, dann waren die Schäden irreversibel.
    Einer der Assistenten Doynschtos trat ein. Er war ebenfalls ein Yaanztroner. Sein Haarkleid war gleichmäßig moosgrün.
    „Yalaunk ist gekommen", meldete er. Rhodan hatte keine Mühe, ihn zu verstehen. Die Reste des Bordin-Gehirns vermittelten ihm sowohl ausreichende Sprachkenntnisse als auch Informationen über die verwirrende soziale Struktur dieses Planeten und den „Markt der Gehirne".
    Doynschto schien zu erschrecken. Er richtete sich kurz auf, und seine Augen verdüsterten sich, doch dann hatte er sich wieder in der Gewalt. Er entblößte seine Zähne, strich Rhodan beruhigend über die Schulter und sagte: „Ihr Problem ist nicht so gewaltig, wie ich zunächst befürchtete. Wir werden es bewältigen. Jetzt muß ich mit meinem Besucher sprechen. Er ist ein sehr wichtiger Mann. Wenn Sie wollen, können Sie mich begleiten. Yalaunk wird Sie interessieren."
    Rhodan folgte den beiden Wissenschaftlern.
     
    *
     
    Die Damen und Herren des Wissenschaftlichen Präsidiats blickten geradezu fassungslos auf, als die großen Türen des Hauptkonferenzraums aufschwangen und der Großadministrator eintrat.
    Andro-Rhodan lächelte dünn. Er fühlte sich absolut sicher, denn er wußte, daß auch hier niemand seine wahre Identität enthüllen würde. Betont langsam ging er auf den Platz zu, der seit Jahrhunderten für ihn reserviert war.
    Professor Dr. Abel Mirkowski erhob sich und kam Rhodan entgegen. Linkisch verneigte er sich vor ihm. Schweißperlen bedeckten seine Stirn. Er war sichtlich nervös.
    „Ich verstehe nicht, Sir...", sagte er.
    „Das kann ich mir vorstellen", entgegnete der Großadministrator kurz. „Aber das wird sich bald ändern."
    Durch die noch immer offene Tür kam Lordadmiral Atlan herein.
    Für ihn war kein Platz an der Konferenztafel vorgesehen. Er setzte sich in einen Zuhörersessel in einer Ecke des Raumes.
    Seine Miene verriet, daß er sich amüsierte. Die Professoren, die das Präsidium der „Perry-Rhodan-Stiftung" von Kiew bildeten, hatten sich als absolute Herren des wohl wichtigsten Forschungszentrums dieser Region gefühlt. Der Großadministrator hatte lediglich an der Eröffnungssitzung der Stiftung teilgenommen. Das war vor genau 1043 Jahren gewesen. Seitdem hatte er keinen Einfluß mehr auf das Forschungszentrum genommen, abgesehen davon, daß ein beträchtlicher Teil seines Vermögens hierher geflossen war.
    Obwohl er einen entscheidenden Einfluß auf die Arbeit der Stiftung wie auch auf die Zusammensetzung ihres Präsidiats hätte nehmen können, hatte er das nicht getan.
    Seit etwa siebzig Jahren machten sich politische Strömungen bemerkbar, die mit der Arbeit der Stiftung nichts zu tun hatten.
    Dennoch hatte Rhodan sich geweigert, sich zu Wort zu melden.
    Atlan war um so überraschter, als er an diesem Morgen eingeladen wurde, die Konferenz in Kiew zu beobachten.
    „Dies ist ein historischer Tag", murmelte er vor sich hin und blickte auf sein Chronometer. „Der 12. August 3457! Diesen Tag sollte ich mir merken."
    Mirkowski kehrte zu seinem Sessel zurück. Er blieb an der Tafel stehen, blickte zum Großadministrator hinüber und sagte: „Ich eröffne die Sitzung und begrüße den Mann, der diese Universität gegründet und finanziert hat. Zugleich möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, daß die Unabhängigkeit der Stiftung auch weiterhin gewahrt bleibt."
    Die anderen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen klopften mit den Fingern Beifall auf die Tischplatte. Andro-Rhodan blickte sich belustigt um. In den Gesichtern der Präsidiatsmitglieder zeichnete sich offene

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