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0625 - Die Schrumpfkopf-Königin

0625 - Die Schrumpfkopf-Königin

Titel: 0625 - Die Schrumpfkopf-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schmales Lächeln.
    Gern tat ich es nicht, aber ich beugte mich nach vorn, um die Kehle aus der Nähe betrachten zu können.
    Sie ließen mir ungefähr fünfzehn Sekunden Zeit. Dann erkundigte sich Tanner nach meinem Eindruck.
    Ich kam wieder hoch. »Tja, ich meine, daß er von einem kleinen Raubtier angefallen sein muß.«
    »Richtig, John, das habe ich auch gesagt.« Tanner schneuzte in ein großes Taschentuch, schimpfte dann über das Erkältungswetter und kam wieder zum Thema. »Aber unser Quacksalber war anderer Meinung. Er meint, daß es kein Tier gewesen ist.«
    »Ach – was dann?«
    Die Antwort gab der Doc. »Ein Mensch, John. Es war ein Mensch, der die Kehle durchgebissen hat.«
    »Was?«
    »Ja, denn ich habe mir die Stelle genau angeschaut und entdeckte Abdrücke eines menschlichen Gebisses. Diesen Mann hat kein Raubtier umgebracht. Das war ein Mensch, Sinclair, darauf verwette ich sogar Tanners alten Hut.«
    »He, he, das ist mein bestes Stück.«
    »Ich dachte, das wäre deine Frau.«
    »Dann ist er eben das zweitbeste«, grummelte Tanner, »und das wird auch nicht verwettet.«
    »Aber kein Vampir?« hakte ich nach.
    Der Doc ließ sich etwas Zeit, bevor er den Kopf schüttelte. »Nein, dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen. Es war kein Vampir. Außerdem fehlen die Bisse am Hals.«
    »Das ist wahr«, murmelte ich und knetete dabei mein Kinn. »Haben Sie eine Lösung, Doc?«
    »Bestimmt keine andere als Sie, Sinclair. Meines Erachtens haben wir es hier mit einem Killer zu tun, der mit seinem Gebiß tötet. Und dieser Killer ist kein Tier.« Der Doc schielte mich über die Gläser seiner Halbbrille hinweg an.
    »Ein Mensch«, murmelte ich. »Verdammt noch mal, wer macht denn so etwas?«
    Tanner lachte mir hustend entgegen. »Das wollen wir ja gerade dich fragen.«
    »Mist. Ich habe keine Ahnung. Ich kenne keinen Menschen, der ein derartiges Gebiß besitzt.«
    »Und wie sieht es mit einem Dämon aus?«
    »Tanner!« rief ich überrascht. »Daß Sie mir das sagen, wundert mich ganz besonders.«
    Er winkte ab. »Darüber wundere ich mich selbst. Aber was macht man nicht alles, wenn das Rätsel zu groß wird. Ich habe ja deinen Chef angerufen. Tut mir leid, daß ich darauf gekommen bin. Vielleicht ist auch alles ganz anders…«
    »Nein, nein, schon gut, daß du mich informiert hast. Wenn es ein Mensch gewesen ist, hat man ihn möglicherweise gesehen. Habt ihr schon in der Gegend herumgefragt?«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Rate mal, was herausgekommen ist?«
    »Nichts.«
    »Sogar überhaupt nichts. Niemand hat oder will etwas gesehen haben.«
    »War niemand im Geschäft?«
    »Das schon.«
    »Aha.«
    »Nichts aha!« blaffte Tanner, bevor er wieder seinen Riechkolben schneuzte. »Der Mann, der gesehen wurde, als er den Laden betrat, ist ebenfalls ein Japaner gewesen, wurde uns gesagt. Kannst du dir vorstellen, was das bedeutet?«
    »Du wirst es mir gleich sagen.«
    »Mit dem größten Vergnügen. Für die meisten Weißen sehen Japaner oder Chinesen alle gleich aus. Da gibt es keine Unterschiede in den Beschreibungen. Wir haben nur herausgefunden, daß der Besucher ein mittleres Alter gehabt haben muß und normal groß gewesen war. Das ist alles, mein Junge.«
    »Leider nicht viel.«
    »So denke ich auch.«
    »Trotzdem muß es einen Grund dafür geben, daß dieser… wie heißt der Tote eigentlich?«
    »Hatiyama.«
    »Okay, daß dieser Hatiyama umgebracht wurde.«
    »Wo willst du anfangen zu suchen, John?«
    »In seiner Umgebung. Verwandtschaft, Bekanntenkreis, in der Tradition möglicherweise.«
    Tanner schnippte mit den Fingern. »Tradition, John, das kann es sein, das muß es sogar sein. Ich habe zwar nicht viel Ahnung, aber die Japaner hängen trotz des Fortschritts und der großen technischen Errungenschaften noch hart in den Traditionen. Möglicherweise hat er gegen eines der alten Gesetze verstoßen. Wir haben uns auch einen zweiten Raum angeschaut. Dort existiert ein kleiner Altar, mit dem ich nicht viel anzufangen weiß…«
    »Führe mich hin.«
    Wir umgingen den Toten. Die Spuren waren bereits gesichert worden, da brauchte ich keine Rücksicht zu nehmen. Der zweite Raum war noch kleiner, und den Altar sah ich auch. Auf einem schmalen Brett stand eine weiße Maske, die einem menschlichen Gesicht entnommen war. Umrahmt wurde sie von zwei flachen Schalen, die mit einem Pulver gefüllt waren.
    »Kannst du damit etwas anfangen?« fragte Tanner.
    Ich hob die Schultern. »Eigentlich nicht. Ich

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