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0625 - Die Schrumpfkopf-Königin

0625 - Die Schrumpfkopf-Königin

Titel: 0625 - Die Schrumpfkopf-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und nicht normal durch die Tür gegangen. Die hatte sie kurzerhand zerhämmert. Fragmente von ihr hingen noch in den Angeln.
    Dahinter lag ein schmaler Flur. Eingepackt in ein diffuses Halbdunkel, aus dem jeden Augenblick eine Gefahr hervorstoßen konnte.
    Türen zweigten an der rechten Seite ab. Die linke bestand aus normalem Stein: Noch wartete ich, denn dieser verdammte Gang kam mir nicht geheuer vor. Lauerte die Person irgendwo. Wie ich sie einschätzte, war sie in der Lage, mich mit einem Hieb in zwei Hälften zu schlagen.
    Ich mußte mich auf die Gegenwart konzentrieren, was mir nicht leichtfiel, denn ich dachte an die verdammte Vergangenheit, die erst eine halbe Minute zurücklag. Diese Person durfte einfach nicht wahr sein, die kam mir vor wie ein Übermensch, eine Perversion der Gentechnik, vor der viele Menschen nicht unberechtigt Furcht hatten.
    Den ersten Schritt setzte ich sehr vorsichtig in den halbdunklen Flur hinein.
    Nichts passierte. Ich fühlte rasch nach meinem Kreuz, das sich nicht erwärmt hatte.
    Also keine Magie, auf die mein Talisman reagierte. Ich hatte die Frau für einen Moment ziemlich deutlich sehen und dabei erkennen können, daß es sich um eine Japanerin handelte.
    Und ein Japaner, war durch einen fürchterlichen Biß ums Leben gekommen. In diesem Fall schien sich alles auf Japan zu konzentrieren. Er kam schon einem kleinen Angriff auf unser System gleich.
    Wen hatten sie geschickt?
    Die Türen rechts blieben geschlossen. Nicht einmal Geräusche drangen aus den Zimmern durch das Holz.
    Auf meinen Handflächen hatte sich der leichte Schweißfilm abgesetzt. Ich wußte genau, daß etwas passieren würde, nur konnte ich nicht sagen, was und wann.
    Zur Hälfte hatte ich den Gang durchschritten und konnte bereits sein Ende sehen.
    Er machte dort einen Knick…
    Rechts von ihm führte der Flur weiter. Er würde tiefer in das Haus hineinstechen. Da er dort, wo sich beide trafen, eine Ecke bildete, konnte es leicht sein, daß die Killerin dahinter lauerte, um mich in den richtigen Empfang zu nehmen.
    Das wollte ich ihr versalzen.
    Es kam anders, ganz anders.
    Über mir und ungefähr in Höhe der Decke hörte ich plötzlich ein sirrendes Geräusch.
    Ich blieb stehen, legte den Kopf zurück, schaute nach oben, sah die blitzenden Silberfäden und die beiden daran hängenden Schrumpfköpfe wie aus dem Nichts erscheinen.
    Sie rasten nach unten.
    Ihr Ziel war mein Hals!
    ***
    Suko bekam den mißtrauischen Blick, wie immer, wenn ihm etwas nicht so recht gefiel.
    »Hier wohnt er?«
    »Ja.«
    »Und mein Auto?«
    Shao zog die Augenbrauen zusammen. »Wieso?«
    »Nun ja, ich lasse es nicht gern ohne Aufsicht. Die Typen hier in der Nähe wirken auf mich nicht vertrauenserweckend.«
    »Sie gehören zu Takita Ogu.«
    »Toll. Jetzt sag mir nur, wer dieser Superknabe ist.« Suko traf keinerlei Anstalten, die Wagentür zu öffnen. Er wollte erst Näheres über diesen Takita Ogu erfahren.
    »Viel kann ich dir auch nicht sagen, Suko.«
    »Das wenige könnte schon reichen.«
    Shao lächelte. »Okay. Ogu ist ein Mann, der akzeptiert wird, weil er eine gewisse Macht besitzt.«
    »Industrielle?«
    »Bestimmt, aber nicht vordergründig. Man bezeichnet ihn auch als einen Meister der alten Kunst.«
    »Kampf?«
    »Ja.« Sie nickte. »So kannst du es nennen. Er bildet junge Leute aus. Auch in den alten Kampftechniken. Aber er lehrt auch Geschichte und wie man mit der Tradition umzugehen hat, damit sie in der heutigen Zeit nicht untergeht.«
    Suko nickte und meinte: »Das hört sich irgendwo beeindruckend an. Wie ist es möglich, daß ich noch nichts über einen derartigen Menschen erfahren habe?«
    »Ganz einfach. Er tritt nicht an die Öffentlichkeit. Er gehört zu denen, die im geheimen wirken, deren Einfluß keiner unterschätzen sollte. Auch du nicht, Suko.«
    »Ich werde mich hüten.«
    »Dann können wir wohl gehen.«
    »Wenn du das sagst.« Suko lächelte. Er mußte sich in diesem Fall auf Shao verlassen, und er ging davon aus, daß er das auch konnte.
    »Ich habe trotzdem noch eine Frage.«
    »Bitte.«
    »Wie steht er zu dieser Schrumpfkopf-Königin.«
    »Das weiß ich nicht, Suko. Er wird uns zumindest mehr über sie sagen können, hoffe ich.«
    »Wäre nicht schlecht.« Der Inspektor verließ jetzt endgültig den BMW und schloß ihn sorgfältig ab.
    Sie befanden sich auf einem Gelände, das zur Straße hin durch eine Mauer abgetrennt wurde. Die Mauer wuchs ziemlich hoch und besaß auf ihrer Krone zusätzlich

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