Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0627 - Die Hölle von Maczadosch

Titel: 0627 - Die Hölle von Maczadosch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
müßte, die Wahl des Raytscha zu gewinnen. Eine Kurzschlußhandlung."
    Die Extremisten - und diesmal auch einige Konservative - spendeten Applaus.
    „Führen wir aber Hactschytens Überlegungen weiter aus.
    Er räumte dem Mato Pravt also die besten Chancen ein, Raytscha zu werden. Nehmen wir nun den Fall an, das Volk wäre so töricht gewesen, den Mato Pravt tatsächlich zu wählen. Dann würde das höchste Amt im Sternenreich von einem Mann besetzt sein, der eine Marionette ist, die nach Hactschytens Befehlen tanzt. Und das macht aus einem Ceynach-Verbrechen eine politische Affäre, die uns offenbart, wie verwundbar die Reformer sind. Soll eine solche Partei die Führung über das Naupaumsche Raytschat übernehmen, die so leicht in die Abhängigkeit eines einzelnen Verbrechers geraten kann?"
    Ein Tumult brach los. Als sich der Wirbel gelegt hatte, ergriff Heltamosch das Wort. Er sagte: „Die Extremisten waren noch nie wählerisch in ihren Mitteln.
    Aber ich hätte nicht gedacht, daß Ycranter so weit gehen würde, seine politischen Gegner allein durch konstruierte Verdachtsmomente zu diffamieren."
    „Konstruierte Verdachtsmomente?" wiederholte Ycranter und warf Rhodan und Heltamosch einen spöttischen Blick zu. Er wandte sich an den robotischen Vorsitzenden und verlangte: „Der erste Zeuge der Anklage soll vorgeführt werden."
    Kurz darauf betrat der Kleine Oynbraschto den Verhandlungssaal. Er hatte nichts mehr von einem Mann an sich, der über die Sub-Stadt von Maczadosch herrschte; sein Wille war gebrochen, er war ein vom Tode Gezeichneter.
    Bevor er in den Zeugenstand trat, kam er zu Rhodan.
    „Tut mir leid, Hactschyten", sagte er niedergeschlagen. „Der Große Oynbraschto war mein schwacher Punkt, das wußte ich schon lange. Deswegen wollte ich ihn eliminieren. Aber er fiel den Ycras lebend in die Hände. Sie verhörten und quälten ihn ...
    und sein Schmerz übertrug sich auf mich. Ich hielt das nicht länger aus. Ich hätte mich nie selbst gestellt. Ich hätte Sie nie verraten, Hactschyten, aber ich ertrug die Qualen einfach nicht mehr..."
    Dann schilderte er dem Gremium Hactschytens Plan, den Mato Pravt zu versklaven, in allen Einzelheiten - so wie er ihn von Rhodan erfahren hatte.
    Anschließend kam Ycranter zu seinem Plädoyer.
    „Aus dem Gehörten läßt sich erkennen, welch eine morbide, zerrüttete Partei es ist, die um die Vorrangstellung in unserem Reich kämpft. Und so wie die Partei und ihre Führer sind auch deren Ziele: wirklichkeitsfremd, suspekt und oberflächlich.
    Die Reformer sind zu schwach, um Ordnung in ihren eigenen Reihen zu halten, und ein Raytscha, der aus dieser Partei kommt, ist zu schwach, um die Probleme des Reiches zu lösen.
    Deshalb tritt er für die Flucht in eine andere Galaxis ein.
    Aber wovor sollen wir fliehen? Wir, die Männer, die hinter mir stehen, sind stark. Wir wollen keine Flucht ins Ungewisse. Wir wollen die Grenzen unseres Reiches erweitern, wir wollen, daß das Reich wächst wie ein homogener Körper. Deshalb kann das Problem der Raumnot nur dadurch gelöst werden, daß wir uns innerhalb der Galaxis ausdehnen, daß wir uns den notwendigen Lebensraum von unseren schwachen Nachbarn holen."
    Bei den Extremisten brach ein Begeisterungstaumel aus.
    Es kam unter den Mitgliedern des Gremiums zu einigen heftigen Rededuellen, bevor Lleynlugg, der Führer der Konservativen, zu Wort kommen konnte.
    Er begann mit verhaltener Stimme: „Ycranters lange Rede läßt sich in einem Wort zusammenfassen: Krieg. Er will unsere Brudervölker ausrotten, um Platz für uns zu schaffen. Aber, abgesehen von allen anderen Bedenken, die gegen einen Krieg vorzubringen wären, bedenkt er dabei nicht, daß die anderen Völker sich nicht geduldig abschlachten lassen.
    Oder ist Ycranter so vermessen, daß er nicht glauben will, daß die anderen Völker die Absichten der Extremisten schon längst durchschaut und sich entsprechend gerüstet haben? Die Extremisten sollen einmal über die Grenzen unseres Reiches sehen. Wenn sie beim Anblick der waffenstarrenden Raumschiffe und befestigten Grenzplaneten nicht zu der Einsicht gekommen sind, daß ein Krieg auch uns den Untergang bringen wird, dann wäre das nur bezeichnend für diese Partei.
    Nein, so können wir unsere Zukunft nicht gestalten. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, nämlich den vorhandenen Raum für uns lebenswerter zu gestalten und mit einer straffen Geburtenregelung zu beginnen, dann werden wir in einigen Jahren in dem

Weitere Kostenlose Bücher