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063 - Die linke Hand des Satans

063 - Die linke Hand des Satans

Titel: 063 - Die linke Hand des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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umfluten.
    Da erkannte ich, daß er einer der Gefangenen war, die zusammen mit den beiden Mädchen und dem Greis von den Schergen hereingebracht worden waren. Also mußte es sich bei dem Mann, der Alraune gerade erreichte, um den anderen Gefangenen handeln.
    Ich starrte zu ihr hinüber. Die Hand, die den Dolch hielt, wurde feucht. Alraune drehte sich herum und blickte ihrem Verfolger mit großen, erwartungsvollen Augen ins Gesicht.
    Er näherte sich ihr weiter wie ein Traumwandler, erschauerte, als ihre Hände ihn berührten, ihn streichelten, über die Arme hinaufwanderten, sich um seinen Hals legten. Als ich sah, wie sie ihn ruckartig an sich zog, ihr Blick auf einmal glasig wurde, ihr Mund sich gierig öffnete, da wollte ich hinstürmen und dem grausigen Schauspiel ein Ende bereiten. Aber noch bevor ich einen Schritt tun konnte, wurde ich von kräftigen Armen gepackt. Eine Lederhand legte sich auf meinen Mund, und ich mußte wehrlos zusehen, wie Alraune mit ihrem Opfer spielte, bevor sie ihm das Leben aussaugte und die leere Hülle seines Körpers zu ihren Füßen liegenließ.
    „Stört sie ja nicht bei ihrem Tun", flüsterte eine krächzende Stimme in mein Ohr.
    Ich versuchte mich aus dem Griff zu befreien, was mir aber nicht gelang. Es waren zwei Männer, die mich festhielten und mich von Alraune fortzerrten. Ich sah noch, wie sie sich ihrem zweiten Opfer näherte, das noch immer ahnungslos im Mondlicht badete.
    „Sie wird zu dem werden, wozu der magische Funke sie bestimmt", wurde mir ins Ohr geflüstert. „Und der Meister hat sich zu ihrem Schutzpatron erkoren. Er wird darüber wachen, daß sie ihrer Bestimmung nachkommt. Daran werdet Ihr nichts ändern können, Herr Speyer."
    Um mich wurde es dunkel. Als ich erwachte, war es heller Tag. Ich lag entkleidet in meinem Bett. War alles nur ein Traum gewesen? Oder hatte ich es wirklich erlebt, daß Alraune ihrer unseligen Veranlagung freien Lauf gelassen hatte?
    Ich mußte es herausfinden.

    Mephisto hatte nichts dagegen einzuwenden, daß ich zusammen mit Alraune ausritt. Als die Burg unseren Blicken entschwunden war, packte ich Alraunes Pferd am Zügel und hielt es an.
    „Ich bin dir letzte Nacht nachgeschlichen", sagte ich.
    „Aber warum denn, Georg?" fragte sie unschuldig. „Traust du mir denn nicht?"
    „Es hat sich für mich gelohnt", fuhr ich fort. „Ich habe dich beobachtet, wie du in einem Laubengang zwei Opfer umgarntest."
    „Aber, Georg!" rief sie entrüstet aus. „Du glaubst von mir doch nicht, daß ich dich hintergehe? Ich liebe nur dich und würde mich keinem anderen Mann hingeben."
    „Ich habe nicht von Liebhabern gesprochen, sondern von Opfern", berichtigte ich. „Und sie haben sich dir hingegeben. Und du hast die dargebotene Lebenskraft in dich aufgesaugt."
    „Nein!"
    Es war ein qualvoller Schrei. Aus ihren Augen quollen Tränen - Säfte einer beseelten Pflanze, die nicht salzig schmeckten, sondern süß, wie ich wußte. „Nein! Nein! Georg! Das kannst du nicht von mir glauben."
    „Warum nicht?" Ich packte ihren Arm. „Ich weiß, daß du dich selbst nur am Leben erhalten kannst, wenn du Menschen die Lebenskraft aussaugst.
    So war es auf der „Torquemada". Warum sollte es auf einmal anders sein? Wärest du enthaltsam, dann würdest du nicht erblühen, sondern verdorren. Wovon ernährst du dich denn, wenn nicht auf diese abscheuliche Weise?"
    Sie war im Sattel zusammengesunken und schluchzte haltlos.
    „Antworte!" forderte ich.
    „Warum nur denkst du so schlecht von mir, Georg?" fragte sie verständnislos. „Wenn du mich wirklich liebtest, würdest du zuerst nach einer einfacheren Erklärung suchen, bevor du mich solch schrecklicher Taten beschuldigst."
    „Und wie sähe eine solche einfache Erklärung aus?" frage ich verunsichert.
    „Du erinnerst dich, daß mein Schöpfer Arrabell mich mit einem Elixier am Leben erhielt", sagte sie. „und ein solches ernährt mich auch jetzt. Mephisto hat es für mich gebraut."
    „Ist das die Wahrheit?"
    Sie antwortete nicht.
    Ich wollte ihr nur allzugern glauben. Wenn es stimmte, was sie sagte, dann wäre sie noch zu retten gewesen. Und warum sollte nicht wirklich alles nur ein böser Traum gewesen sein, mit dem Mephisto mich vergiftet hatte? Zweifellos in der Absicht, daß ich den Glauben an Alraune verlor, damit er ihrer leichter habhaft werden konnte.
    „Verzeih, Alraune, daß ich an dir gezweifelt habe. Aber..."
    Sie lächelte schon wieder; und wenig später hatte sie die unschöne Szene

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