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063 - Die Todesengel

063 - Die Todesengel

Titel: 063 - Die Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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bereits ermordet worden war. Allerdings hat er ihn danach nicht mehr zu Gesicht bekommen. Und wir alle hören jede Nacht Kitty in ihrer Zelle toben, bis sie wahrscheinlich ein Beruhigungsmittel bekommt. Aber Kitty ist tot – das hat Danny geschworen.“
    Coco wechselte das Thema. „In der Jugendstilvilla verläuft alles wieder in geregelten Bahnen. Meine Vermutung, daß Asmodi es nur auf dich abgesehen hat, erwies sich als richtig. Aber das scheint dich überhaupt nicht zu interessieren, Dorian.“
    Sie kamen an Gene Hallowell vorbei, der Dorian freundlich grüßte, aber dies mal nicht versuchte, ihn in ein Gespräch zu verwickeln.
    „Haben Sie sich wieder mit Danny unterhalten, Gene?“ fragte Dorian im Vorbeigehen.
    „Nein, Mr. Hunter. Ich glaube, der schmollt.“
    „Hoffentlich hast du dich da in nichts verrannt, Dorian“, nahm Coco den Gesprächsfaden wieder auf, als der Gärtner außer Hörweite war.
    „Ich kann mich nicht getäuscht haben“, behauptete Dorian. „Wenn ich Storms Ermordung nur auf dem Bildschirm gesehen hätte, dann würde ich Zugeständnisse machen. Wir werden über Fernsehkameras in unseren Zimmern beobachtet. Es kann nur so gewesen sein, daß ich durch eine Fehlschaltung die Szene aus Storms Zimmer auf meinen Apparat überspielt bekam. Andererseits …“ „Warum gibst du dich nicht mit der Erklärung zufrieden, daß es sich um eine Trickmontage gehandelt hat?“ schlug Coco vor.
    „Weil ich in Storms Zimmer war und seine Leiche gesehen habe, ja, sogar berührt habe.“
    „Dorian, ich …“
    Coco verstummte.
    „Was hast du?“
    „Wer ist das, Dorian?“
    Dorian folgte ihrem Blick und sah Schwester Mercy und Schwester Hercy von links auf sie zukommen. Sie trugen wieder ihre altmodischen Kleider mit den Reifröcken und hatten beide einen Sonnenschirm, obwohl der Himmel bewölkt war.
    „Ach, die!“ sagte Dorian lachend. „Das sind zwei nette alte Damen, die versuchen, den Patienten das Leben hier erträglicher zu gestalten.“
    „Sie sind Schwestern“, stellte Coco fest.
    „Wieso weißt du das?“
    „Weil ich sie kenne.“
    Die Schwestern grüßten höflich, als sie an ihnen vorbeikamen, drehten sich dann noch einige Male um, kicherten und tuschelten – wie gehabt.
    „Ich bin ganz sicher, daß sie es sind. Ein Irrtum ist ausgeschlossen.“
    „Woher willst du sie denn kennen?“ erkundigte sich Dorian zweifelnd. „Du hattest in London doch keine Bekannten, bevor ich dich hierherbrachte.“
    „Ich kenne sie aus Wien“, sagte Coco. Ihr Gesicht war unnatürlich blaß geworden. „Sie gingen früher im Hause meiner Familie ein und aus. Es sind Hexen – oder besser, sie waren es.“
    Dorian blickte von den entschwindenden Schwestern zu Coco und wieder zurück.
    „Bist du ganz sicher, Coco?“
    „Ich kann mich einfach nicht irren. Das Bild der Schwestern ist zu deutlich in meiner Erinnerung.“ Dorian war nachdenklich geworden. Er nahm Coco wieder unter den Arm und ging mit ihr in die entgegengesetzte Richtung.
    „Was weißt du über sie? Erzähle mir alles!“
    „Es sind nur Gerüchte, die ich aufgeschnappt habe“, schränkte Coco ein. „aber im großen und ganzen werden sie schon stimmen.“
    „Ich möchte trotzdem alles wissen.“
    Coco begann zu erzählen. „Man munkelt, daß die Schwestern Asmodis Geheimnis gelüftet hatten. Du weißt, daß es innerhalb der Schwarzen Familie ständig Positionskämpfe gibt. Der Fürst der Finsternis ist für die anderen nicht unbedingt tabu. Auch er kann gestürzt werden. Nun, die Schwestern schienen Asmodi durch ihr Wissen in der Hand gehabt zu haben. Vielleicht er preßten sie ihn, oder sie bereiteten seinen Sturz vor. Sie waren jedenfalls sehr mächtig, intrigierten, tyrannisierten. Dann dürften sie einmal zu weit gegangen sein. Genaues über die Hintergründe erfuhr man eigentlich nie. Aber es muß Asmodi irgendwie gelungen sein, die Macht der Schwestern zu brechen und sie unschädlich zu machen. Sie verschwanden plötzlich spurlos, und niemand hat je wieder etwas von ihnen gehört.“ Coco machte eine Pause und fügte dann hinzu: „Sie haben Asmodis furchtbare Rache zu spüren bekommen. Er stieß sie nicht nur aus der Schwarzen Familie aus, sondern trieb sie auch noch in den Wahnsinn. Jetzt können sie ihm nicht mehr gefährlich werden.“
    „Ist das alles, was du weißt?“ fragte Dorian und packte sie an den Armen. „Versuche dich zu erinnern! Es kann für uns überaus wichtig sein.“
    „Du tust mir weh, Dorian“,

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