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063 - Die Todesengel

063 - Die Todesengel

Titel: 063 - Die Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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sagte Coco und entwand sich seinem Griff. „Nein, tut mir leid, mehr weiß ich bestimmt nicht über die Schwestern. Ich habe meine Informationen nur aus zweiter Hand.“ „Und du hast keine Ahnung, was die Schwestern gegen Asmodi in der Hand gehabt haben könnten?“
    „Wirklich nicht“, versicherte Coco.
    „Es könnte meine Chance sein!“ stieß Dorian hervor. „Die Schwestern mußten irgend etwas gewußt haben, womit sie Asmodis Existenz bedrohen konnten.“
    „So schien es zumindest“, bestätigte Coco. „aber jetzt sind sie nicht mehr in der Lage, ihre Waffe einzusetzen.“
    „Aber ich könnte es tun. Ich muß mich in den Besitz dieses Geheimnisses bringen.“
    „Sei vorsichtig, Dorian!“
    „Was soll mir hier im Sanatorium zustoßen?“
    „Es sind hier schon drei Morde passiert.“
    „Sieh an! Jetzt glaubst du mir auf einmal.“
    „Die Situation hat sich gewandelt.“
    Dorian überlegte eine Weile, dann hatte er sich entschlossen. „Ich werde heute nacht noch handeln, aber allein sind mir die Hände gebunden. Ich brauche jemanden, der mir hilft.“
    „Ich unterstütze dich gern.“
    „Nein, das wäre ein zu großes Risiko. Mein Helfer muß jemand von hier sein, jemand, der sich hier gut auskennt und sich überall frei bewegen kann. Es gibt eigentlich nur einen, dem ich vertrauen würde. Das ist ein Pfleger. Er heißt Arnie.“
    „Aber wie willst du ihn davon überzeugen, daß du nicht geisteskrank bist?“ wollte Coco wissen. „Das mußt du übernehmen“, antwortete Dorian. „Oder noch besser, der Observator Inquisitor. Sullivan soll Arnie ordentlich unter Druck setzen, ihm meinetwegen erzählen, daß von ihm der Fortbestand des Königreichs abhängt. Sullivan wird schon wissen, wie er ihn nehmen muß. Hauptsache, er bringt Arnie dazu, daß er mich unterstützt und für mich und mit mir durch alle Höllen geht. Wirst du das tun, Coco?“
    „Sicher, Dorian.“
    „Verliere keine Zeit! Mach dich sofort auf den Weg zum O.I.! Ich brauche Arnies Unterstützung, noch in dieser Nacht.“
     

     

Dorian wartete voll Ungeduld darauf, daß es Abend wurde. Er war von einer solchen Unrast erfüllt, daß er alles mögliche hätte anstellen können, aber es gab nichts für ihn zu tun. Er mußte warten, bis es dunkel wurde.
    So durchstreifte er den Park, unterhielt sich mit Betty Drawson, die seinen Weg kreuzte, und hielt einen kleinen Plausch mit Gene Hallowell.
    Betty Drawson machte einen ungewöhnlichen heiteren Eindruck, und es schien Dorian fast so, als befände sie sich in einer manischen Phase ihrer Krankheit.
    „Riechen Sie die Luft, Mr. Hunter?“ Sie atmete tief ein. „Haben Sie schon jemals einen würzigeren Duft genossen? Es ist Mai, der Wonnemonat. Was für ein herrliches Leben!“
    „Wie schön, daß Sie das Leben wieder freut“, sagte Dorian und bereute seine Worte sofort.
    „Warum sollte ich mich an den letzten Stunden meines Lebens denn nicht freuen?“ meinte sie und lief lachend davon.
    Dorian blickte ihr eine Weile nach, dann setzte er seinen Weg fort.
    Bei der Hecke, die den Zellentrakt umschloß, traf er Gene Hallowell. Der alte Gärtner stand auf einen Spaten gestützt da, nahm einen Schluck aus einer Colaflasche und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. Er hatte bereits eine zwei Fuß tiefe Grube ausgehoben.
    „Heute haben Sie ganz ordentliche Schwerarbeit zu verrichten, Gene“, sagte Dorian.
    „Das kann man wohl sagen, Mr. Hunter.“
    „Was soll’s denn werden?“
    „Ich werde hier eine Tanne pflanzen. Nadelbäume sind rar in unserem Park, und dabei findet Dr. Deming, daß sie sich gerade bei uns gut machen würden. Was meinen Sie, Mr. Hunter?“
    „Ich schließe mich Dr. Demings Meinung an.“
    „Hoffentlich schaffe ich es heute noch.“
    „Na, ich will Sie nicht aufhalten, Gene.“
    Als Dorian zwei Stunden später wieder bei dem Gärtner vorbeischaute, war das Erdloch schon so tief, daß Hallowell bis zur Brust darin verschwand.
    „Sind Sie nicht schon längst tief genug, Gene?“ fragte Dorian.
    Der Alte schüttelte den Kopf.
    „Dr. Deming meint, das Loch könne nicht tief genug sein.“
    „Ist es aber nicht zu lang?“ gab Dorian zu bedenken. „Sie können ja glatt zwei Bäume nebeneinander pflanzen.“
    Gene Hallowell sah ihn skeptisch an.
    „Verstehen Sie was von Gartenarbeit, Mr. Hunter?“
    „Nein“, gab Dorian zu.
    „Eben.“
    Und Gene Hallowell grub weiter.
    „Haben Sie schon viele solcher Gruben ausgehoben?“ erkundigte sich

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