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063 - Die Todesengel

063 - Die Todesengel

Titel: 063 - Die Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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sollte, Mr. Hunter, aber da Sie sich offensichtlich Sorgen um Mr. Storm machen, will ich Ihnen zumindest so viel verraten: Mr. Storm ist bei bester körperlicher Gesundheit. Geistig befindet er sich allerdings in einer schweren Krise. Er fürchtet mehr denn je um sein Leben. Armer Mr. Storm. Er bettelte förmlich darum, nach drüben gebracht zu werden.“
    Dorian sprang auf. „Sie wollen behaupten, daß Sie ihn in eine Einzelzelle gesteckt haben? Dabei sah ich mit meinen Augen, wie übel er von seinem Mörder zugerichtet worden war. Da ist etwas oberfaul, Dr. Deming!“
    „Die Träume spielen einen oft üble Streiche Mr. Hunter“, sagte Dr. Deming wie ein gütiger Vater zu seinem aufklärungsbedürftigen Sohn. „Für manche ist es sehr schwer, die Grenzen zwischen Phantasie und Wirklichkeit zu erkennen. Sie müssen das noch lernen, Mr. Hunter. Wir werden die Sitzung auf später verschieben. Erinnern Sie sich, daß ich Ihnen sagte, ich hätte eine erfreuliche Nachricht für Sie? Nun, ich hoffe, Sie sind tatsächlich erfreut, daß Sie Besuch bekommen.“
     

     
    Dorian erwiderte Cocos Kuß nur zaghaft und löste sich schnell wieder von ihr.
    „Freust du dich denn nicht, daß ich gekommen bin?“ fragte sie.
    „Doch, natürlich“, versicherte er und blickte scheu zu Deborahs Bungalow hinüber.
    Er hätte schwören können, daß sich die Gardinen bewegten. Dorian hatte ihr gegenüber ein schlechtes Gewissen, weil er ihr nichts von Coco gesagt hatte.
    „Es ist nur, daß mich der Aufenthalt hier zermürbt“, redete er sich heraus. „Es ist ärger, als ich es mir vorgestellt habe.“
    „Aber zumindest bist du hier vor den Dämonen sicher“, sagte Coco. „Oder hast du Schwierigkeiten?“
    „Sie sind anderer Art, als du denkst“, antwortete Dorian. „Der O.I., dieser Halunke, hat mich hereingelegt. Er hat dem Chefpsychiater dieser Abteilung Unterlagen über mich zugespielt, die meine Tätigkeit als Dämonenkiller betreffen. Die halten mich hier jetzt wirklich für verrückt. Was sagst du?“
    „Ich weiß.“ Coco biß sich auf die Lippen. „Sullivan hat mir hinterher alles gestanden. Aber er tat es nur zu deinem Besten. Er wollte, daß du dich hier eine Weile erholst. Um dich auch sicher hier festzunageln, hat er so getan, als seiest du wirklich geisteskrank. Du mußt ihm verzeihen.“
    „Damit hat er erreicht, daß mir niemand die Morde glaubt.“
    „Morde? Wovon sprichst du?“
    „Seit ich hier bin, wurden zwei Menschen ermordet, Coco“, erzählte Dorian. „Ich habe es beobachtet. Einmal steckte ich in einer Zwangsjacke. Grinse nicht so unverschämt! Das ist kein Spaß. Ich steckte in einer Zwangsjacke und konnte den Mord nicht verhindern. Das zweite Mal kam ich zu spät zum Tatort. Ich wollte keine Meldung erstatten, eben weil man mich für verrückt hält, und ich befürchtete, daß man mir nicht glaubt. Jetzt ist die Leiche verschwunden, und Dr. Deming behauptet, der Patient sei quicklebendig und befände sich in einer Einzelzelle.“
    „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll“, meinte Coco kopfschüttelnd.
    „Für mich gibt es nur eine Erklärung“, sagte Dorian überzeugt. „Dr. Deming ist in diese Sache mitverwickelt. Nicht ausgeschlossen, daß sogar er der Mörder ist. Er benimmt sich zumindest am verdächtigsten.“
    „Eine andere Möglichkeit wäre aber auch, daß du dich täuschst, Dorian.“
    „Willst auch du mir schon einreden, daß ich verrückt bin?“
    „Sei nicht dumm!“ Coco schüttelte wieder den Kopf. „Für mich kommt deine Geschichte nur zu überraschend. Kaum bist du da, und schon passieren zwei Morde.“
    „Es ist auch noch ein dritter Mord passiert – und zwar vor meinem Eintreffen. Ich weiß davon von einem Patienten, der kurz nach diesem Geständnis selbst erstochen wurde. Das Motiv ist in diesem Fall für mich klar: Der Mörder mußte Danny als wichtigen Zeugen beseitigen. Aber ich weiß noch nicht, warum die anderen sterben mußten.“
    „Was du sagst, klingt alles so phantastisch“, meinte Coco. „Ich brauche gar nicht lange nachzudenken, um etliche Widersprüche in deiner Geschichte zu finden. Warum sollte Dr. Deming einen Mörder decken wollen? Oder warum sollte er selbst morden und dann behaupten, seine Opfer seien noch am Leben? Ihr Verschwinden müßte doch aufgedeckt werden.“
    Dorian warf verzweifelt die Hände in die Luft. „Ich sehe selbst noch nicht klar. Einer der Patienten hat sogar behauptet, mit Danny gesprochen zu haben, nachdem er

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