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0630 - Das Tengu-Phantom

0630 - Das Tengu-Phantom

Titel: 0630 - Das Tengu-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mal so nennen darf, reicht in andere Dimensionen.«
    »Politisch?«
    »Kann sein, muss nicht. Ich denke eher an die wirtschaftliche Seite.« Winston Crawford erhob sich wie ein Greis. Den Kopf hielt er dabei gesenkt. »Er wird schwer sein, die Knäuel zu entwirren, glauben Sie mir.«
    »Wir sind da, um Ihnen zu helfen.«
    Crawford schüttelte den Kopf. »Ich möchte Sie nicht beleidigen, Commissioner, aber dieser Fall liegt möglicherweise einige Etagen zu hoch für Sie. Er hat etwas mit einem anderen Land, dessen Tradition und dessen Magie zu tun.«
    »Magie, sagten Sie?«
    »Ja, Sie haben sich nicht verhört.«
    Der Polizei-Offizier strich über sein Kinn, wo dunkle Bartschatten schimmerten. »Wenn das so ist, wüsste ich, wie es bei Ihnen weitergehen könnte. Ich habe zwar keine direkte Lösung für Sie, aber ich könnte Ihnen einen bestimmten Weg zeigen.«
    »Wohin würde der führen?«
    »Zu Scotland Yard.«
    »Ist das nicht egal, wer sich darum kümmert?«, fragte der Mann mit schwacher Stimme.
    »In diesem Fall nicht. Kennen Sie Superintendent Sir James Powell, Mr. Crawford?«
    »Ja, vom Namen her. Es kann auch sein, dass ich ihm auf offiziellen Anlässen schon begegnet bin.«
    »Das ist gut.«
    »Aber was hat er mit Magie zu tun?«
    »Einiges. Sir James leitet eine Abteilung, die sich mit okkulten und magischen Phänomenen beschäftigt. Sie ist mittlerweile sehr bekannt geworden, hauptsächlich wegen ihrer Erfolge.«
    Winston blieb skeptisch. »Und er sollte mir helfen können? Sind Sie davon überzeugt?«
    »Sie sollten es versuchen. Mit irgendeiner Stelle müssen Sie reden, Mr. Crawford. Wenn ich für Sie nicht der Richtige bin, ist es vielleicht Sir James.«
    »Nehmen Sie es nicht persönlich…«
    Der Commissioner lachte. »Das nehme ich keinesfalls persönlich, Mr. Crawford. Ich werde Sir James zumindest anrufen und ihm von Ihren Problemen berichten.«
    Crawford überlegte noch. Schließlich nickte er und gab damit seine Zustimmung.
    Während der Polizei-Offizier telefonierte, schaute Crawford aus dem Fenster. Er sah den fließenden Verkehr tief unten und dachte daran, wie leer und sinnlos das Leben ohne seine Frau geworden war.
    Er und Ellen hatten sich blendend verstanden, doch jetzt…
    Es gab eine Möglichkeit, bei ihr zu sein. Er brauchte sich nur den nötigen Schwung zu geben und einfach durch das geschlossene Fenster zu springen. Wenn er unten aufkam, würde er kaum anders aussehen als seine tote Frau. Dann hätte alles ein Ende. Der verfluchte Druck, die Anrufe, einfach alles.
    Warum hatte er auch nur zugestimmt, als man ihn um den Job gebeten hatte? Nicht aus finanziellen Gründen, Geld lag genug auf seinen Konten. Es war einfach die Herausforderung gewesen.
    Als der Commissioner den Hörer auflegte, holte das Geräusch Winston Crawford wieder zurück in die Realität. Müde drehte er sich um, den Polizisten ansehend, der ihm zunickte.
    »Sie haben gehört, was ich mit Sir James besprach, Mr. Crawford?«
    »Nein, ich war in Gedanken.«
    »Verstehe ich. Die Lage ist klar. Sir James erwartet Sie in seinem Büro.«
    »Wann?«
    »Sie können sofort zu ihm fahren. Ich werde Ihnen jemanden besorgen, der Sie hinbringt.«
    »Danke, das ist nett.« Crawford wischte über seine Augen, doch das Bild seiner verbrannten Frau wollte einfach nicht weichen…
    ***
    Die Gondeln hingen an der mächtigen Fassade des Hotels wie große Kästen. Wer hier als Gebäudereiniger einen Job hatte, musste zumindest schwindelfrei sein, denn es war nicht jedermanns Sache, in einer derartigen Höhe die Fassaden und Fenster der einzelnen Zimmer von außen zu reinigen.
    Leslie Shamrock war schwindelfrei, zudem Junggeselle, erst dreiundzwanzig und ein Bursche, der es mal zu etwas bringen wollte, deshalb sparte er jeden Penny, denn der Traum von einer eigenen Firma sollte für ihn keiner bleiben.
    An diesem Tag hatte er schon sehr früh begonnen, eine Pause am Mittag eingelegt, zwei Sandwichs gegessen und einen halben Liter Milch getrunken, bevor er sich in seine Gondel legte, die Augen schloss und sich den wärmenden Strahlen der Sonne hingab.
    Pünktlich schlug er wieder die Augen auf, als hätte ein innerer Wecker geklingelt. Sein Kollege und er teilten sich eine Front. Der andere arbeitete weiter rechts, während sich Leslie die linke Breitseite des Hotels vornahm.
    Er hatte sich am Vormittag beeilt, konnte es jetzt langsamer angehen lassen und würde die Arbeit zum Feierabend trotzdem verrichtet haben. Er öffnete die kleine

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