Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0631 - Die fliegenden Städte

Titel: 0631 - Die fliegenden Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
den Trümmern herum.
    Sie sahen aus wie Rhodans Körper, aber irgendwie schien von ihnen ein bizarrer Ausdruck auszugehen. Sie waren kaum zu erkennen und verschwanden, wenn sie den Blick der Männer auf sich spürten. Aber diese Bewegungen waren jetzt überall. Sie bildeten förmlich einen Halbkreis, in dessen Zentrum sich der Turm befand.
    „Wir werden umzingelt!" stellte Rhodan sachlich fest. Vermutlich besaßen die Angehörigen der Geisterarmee keine Waffen, denn sonst hätten sie den Befehlen ihres Herrschers gehorcht und angegriffen. Oder wollte der Fremde das gleiche wie Rhodan?
    Gayt-Coor knurrte bissig: „Wahrscheinlich sollen wir nicht mehr getötet, sondern nur festgenommen werden. Was halten Sie davon?"
    „Nichts", sagte Rhodan hart. „Es würde unsere Bewegungsfreiheit erheblich einschränken."
    Der Petraczer lachte leise.
    „So ist es. Aber ob wir hier Unterlagen finden, die Sie suchen - das ist mehr als zweifelhaft."
    „Ich weiß darüber weniger als Sie.
    Denkbar wäre es - und wünschenswert ist es auch. Los!"
    Sie gingen durch den Eingang und schalteten, zum erstenmal seit Tagen, ihre starken Scheinwerfer ein. Sie sahen, was sie zu sehen erwartet hatten: die Spuren von Jahrhunderten, in denen nichts anderes geschehen war als der fortlaufende Verfall der Stadt. Langsam und mit unendlicher Vorsicht schwebten sie über die dicke Schicht aus Moder, Trümmern und abgelagertem Schmutz. Hier lebte nichts und niemand mehr.
    „Ziemlich hoffnungslos!"
    „Allerdings. Aber es gibt auch hier geschlossene Türen und Portale, die seit Jahrhunderten nicht mehr geöffnet worden sind!"
    Sie befanden sich in einem kleinen Saal. Er war, abgesehen vom Geröll, vollkommen leer. Zwei Rampen führten nach oben.
    Dort lief eine breite Galerie rund um den Raum. An den Wänden waren noch schwache Spuren von Dekorationen und Malereien zu erkennen. Einzelne Steine blinkten im Scheinwerferlicht auf, als bestünden sie aus Edelmetall.
    Geradeaus befand sich eine breite Tür, die seltsam geformt war und einen dünnen Spalt weit offenstand. Als Gayt-Coor und Rhodan näherkamen und die Lampen darauf richteten, sahen sie, daß vor dem Spalt ein keilförmiges Stück des Bodens fast staubfrei war.
    „Luftzug. Er wehte ständig hier herauf!"
    „So ist es!" sagte Rhodan. „Ein vorläufiges Ziel. Vielleicht finden wir dort einen Stadtplan."
    Gayt-Coor stieß ein hohles Kichern aus und schüttelte den Kopf. Dann war er an dem niedrigen, aber breiten Portal und spannte seine Muskeln. Er riß und zerrte an der linken Hälfte der Tür, während Rhodan sich umdrehte, die Lampe ausschaltete und dann, als er Bewegungen zu sehen glaubte, den vollen Lichtschein gegen die Außentür richtete.
    „Verdammt!" knurrte er.
    Hinter der Barriere aus Trümmern war ein Wesen aufgetaucht, das nur noch wenig Ähnlichkeit mit einem Yaanztroner hatte. Der Pelz war dort, wo er durch die nachlässige, fast zerlumpte Kleidung schien, bleich und fast leuchtend. Das Wesen war schmächtig und ausgemergelt und sah krank aus. Es starrte mit riesengroßen Augen ins Licht, dann machte es einen erstaunlich schnellen und weiten Satz und verschwand wieder im Dunkeln.
    Nur ein paar Steinbrocken zeigten Rhodan, daß er keiner Sinnestäuschung unterlegen war.
    Im gleichen Moment hörte er hinter sich ein Keuchen, dann ein reißendes, schleifendes Geräusch. Die Tür bewegte sich in ihren Schienen oder Vertiefungen, glitt voll zurück und schlug mit einem donnernden Krachen gegen die Wand.
    Gayt-Coor atmete schwer aus. Auf seiner Stirn standen leuchtende Tropfen. Rhodan senkte die Lampe.
    „Sie beobachten uns!" erklärte er.
    „Es wird erst gefährlich, wenn sie angreifen!" korrigierte der Petraczer. „Kommen Sie. Ich habe wenig Lust, hier die nächsten Jahre zu verbringen."
    Rhodan lächelte und antwortete halblaut: „Wenn ich es mir recht überlege ich eigentlich auch nicht."
    Vor ihnen lag ein Korridor, der gerade nach unten führte, mit einem Gefälle von weniger als dreißig Grad. Langsam schwebten sie nach unten. Einmal sah Rhodan etwas, das wie ein Schalter wirkte, aber nur aus einer Vertiefung in der Wand bestand.
    Er legte seinen Finger in das Loch und erlebte staunend mit, daß sich mit knackenden Geräuschen ein Teil der Decke erhellte - ein Wunder, daß die Beleuchtung noch funktionierte.
    „Das läßt mich hoffen!" sagte Gayt-Coor und schwebte weiter abwärts. Sie wurden schneller, kamen an das Ende des Korridors und wichen nach links aus. Dort

Weitere Kostenlose Bücher