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0631 - Die fliegenden Städte

Titel: 0631 - Die fliegenden Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nehmen. Dagegen können wir uns nicht wehren!"
    erwiderte der Petraczer leise.
    „Das auch. Aber mir ist, als ob ich hinter und unter uns, auf unserem Kurs, ein sehr schwaches Echo habe, dessen Position sich nicht verändert!" Gayt-Coor beugte sich hinüber und betrachtete den Schirm.
    „Lassen Sie sehen."
    Rhodans Finger deutete auf den unteren Rand.
    „Hier. Ich meine diesen Punkt."
    Nach einer Weile antwortete Gayt-Coor: „Sie haben wieder einmal recht. Das muß unser Verfolger sein.
    Kann es zutreffen, daß auch er, wie wir, die Stadt Nuprel sucht?"
    Rhodan gab zurück: „Kaum möglich."
    „Warum nicht?"
    Hier oben war der Wind, der unten stoßweise wehte, warm und feucht war und nach Moder und geheimnisvollen Ausdünstungen der Erde roch, kalt und weniger von unangenehmen Gerüchen erfüllt. Rhodan schaltete die Heizung des Anzugs ein, aber er schloß seinen Helm noch nicht.
    „Weil", erklärte er, „das bedeuten würde, daß er erst kurze Zeit auf dem Planeten ist. Innerhalb kurzer Zeit aber kann er nicht sein schweigendes Heer geschaffen, beziehungsweise sich das unbedingte Vertrauen der Verfahrenskrüppel gesichert haben.
    Eines schließt das andere aus. Trotzdem kann etwas an dieser Überlegung sein."
    „Früher oder später werden wir es merken!" stellte Gayt-Coor fest.
    Sie flogen geradeaus, nunmehr im sicheren Bewußtsein, daß sie verfolgt wurden. Der Fluganzug des Verfolgers war bei weitem nicht so leistungsfähig wie die Maschinen des Gleiters, also machte Rhodan sein Vorhaben wahr und zog, indem er die Triebwerke auf halbe Kraft laufen ließ, den Verfolger hinter sich her. Er wollte keineswegs getötet werden, aber er würde versuchen, sich Gewißheit über die Natur des Fremden zu verschaffen.
    „Vermutlich wird sich dieses Spiel mit psychologischer Bedeutung die nächsten Stunden und Tage hinziehen. Dabei sind wir im Vorteil, denn wir können abwechselnd ruhen und kämpfen!" meinte Gayt-Coor.
    „Ein deutlicher Vorteil."
    Sie flogen vor der Schwärze der Nacht davon. In der nächsten Stunde änderte sich nichts.
    Einmal, es war viel später, begann sich direkt vor ihnen ein riesiges Echo abzuzeichnen.
    „Was ist das?" fragte Rhodan laut.
    „Eine kleinere fliegende Stadt!" erwiderte Gayt-Coor. Langsam spürten sie beide eine bleierne Müdigkeit.
    „Gehen wir näher heran? Ich möchte sie aus der Nähe sehen!"
    „Meinetwegen. Versprechen Sie sich nicht viel davon. Nach allem, was ich über den Planeten und seine ausgestorbenen Bewohner weiß, ist sie leer und ausgestorben. Nur der Fahrtwind lebt dort. Und vielleicht einige kleine Tiere, die sich solange vermehrt haben, bis sie sich gegenseitig aufgefressen haben."
    Der Gleiter verließ seinen bisherigen Kurs, wurde schneller und senkte sich abwärts. Rhodan steuerte vorsichtig eine Kreisbahn um die Stadt und vermied es, in die Nähe höherer Bauwerke zu kommen.
    „Merkwürdig!" flüsterte er.
    Ein gespenstischer Anblick. Es war eine fliegende Totenstadt, deren Bewegungsmechanismus den Anweisungen gehorchte, die vor Jahrhunderten eingespeist worden sein mochten.
    Ununterbrochen zog die Stadt ihren Kurs um den Planeten.
    Rhodan ahnte nicht einmal, ob sie sich innerhalb der „gemäßigten" Zone bewegte, oder ob sie auf ihrem Weg auch die beiden Pole berührte. Ihr Kurs schien jedenfalls einigermaßen gerade zu sein.
    Sie ließen sich, indem sie mehrmals die Stadt umkreisten, von ihr ein Stück nach Süden mitschleppen.
    Leer. Ausgestorben. Nicht ein einziges Licht, keine Bewegung.
    Die Brücken, Straßen und Traversen waren leergefegt. An vielen Stellen trat das nackte Metall der inneren Trägerstruktur zum Vorschein. Wind und Wetter ließen es verrosten und schliffen es wieder glatt. Rußspuren zeichneten sich in der Dämmerung an einigen Wänden ab. Hatte es Brände gegeben?
    „Wie ein Stück aus der Planetenoberfläche!" stellte Rhodan beeindruckt und gebannt fest.
    „Es ist ein solches Stück!" korrigierte Gayt-Coor.
    Ein Stück Felsen mit den Adern von andersfarbigem Gestein und schwach leuchtenden Einschüssen. Der Felsen setzte sich als eine Art Landschaft auch dort fort, wo die Gebäude standen.
    Einmal mußte es hier auch Pflanzen gegeben haben, aber bis auf ein Netzwerk ausgeblichener Wurzeln und einigen verwitterten Stämmen zwischen den Häusern gab es nichts mehr.
    „Weiter! Wir treiben sonst zu stark ab!" sagte der Petraczer warnend.
    Rhodan brachte den Luftgleiter wieder auf Kurs und sah bald, daß sich auch die

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