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0633 - Die psionische Jagd

Titel: 0633 - Die psionische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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treten. Sie erfuhren, in welcher Absicht wir nach Traecther gekommen waren. Sie hörten, daß Zeno und ich unter dem gleichen Schicksal litten: aus unserer Galaxis entführt worden zu sein und den Rückweg nicht zu kennen.
    Kurze Zeit später kam Torytrae im Körper eines Yaanztroners, mit dem Bewußtsein eines Yulocs. Glauben Sie nicht, daß er es viel besser als wir verstanden hat, sich mit den gespeicherten Bewußtseinen in der PPS-Materie in gedankliche Verbindung zu setzen? Schließlich sind sie ihm verwandt. Er kennt also nicht nur unser Aussehen, sondern auch unsere Probleme, Absichten und Pläne. Er muß sich ausrechnen können, daß hier, wenn überhaupt ein Ceynach-Verbrechen vorliegt, das Verbrechen zumindest nicht aus niederen Motiven begangen wurde.
    Der Tuuhrt unterliegt bei seiner Aufgabe dem absoluten Tötungsbefehl. Der Ceynach-Verbrecher wird ohne Gerichtsverfahren an Ort und Stelle hingerichtet. Erhält der Tuuhrt seine Verbindung mit den Behörden, besonders mit dem Geheimen OrganKommando, aufrecht, dann ist das Kommando über jede Phase seines Vorgehens informiert, und es bleibt ihm nichts anderes übrig, als dem Tötungsbefehl zu gehorchen, sobald er den Verbrecher gestellt hat.
    Ich nehme an, daß Torytrae an meinem raschen Tod nicht besonders viel liegt. Wenn sonst nichts anderes, so möchte er wenigstens meine Geschichte hören, bevor er mich tötet. Um den Tötungsbefehl zumindest zeitweise zu umgehen, muß er sich von der Beschattung durch das Geheime Organ-Kommando lösen.
    Das, meine Freunde, ist er in diesem Augenblick im Begriff zu tun. Er verläßt sich nicht auf seine Beziehungen zu den Behörden, um sein Ziel zu erreichen, sondern er bedient sich der Unterwelt. Dadurch entschwindet er aus dem Gesichtskreis des Organ_Kommandos und kann, sobald er mich fest hat, nach eigenem Gutdünken verfahren. So, und nicht anders, sehe ich die Lage."
    Es fiel den andern schwer, sich der Eindringlichkeit seiner Argumente zu entziehen. Manchem der Anwesenden besonders denen, die sich längere Zeit auf Yaanzar aufgehalten hatten fiel es schwer, in dem Tuuhrt etwas anderes als eine erbarmungslose Tötungsmaschine zu sehen. Aber es konnte sein, daß man sich da von einer Fabel beeindrucken ließ, die mit Absicht geschaffen worden war, um den Tuuhrt zu schützen und seiner Arbeit mehr Nachdruck zu verleihen. Es war durchaus denkbar, daß es sich bei dem Tuuhrt um ein Wesen wie jedes andere handelte, ein Wesen, das Emotionen ebenso besaß wie einen Verstand, und das das Besondere dieses Falles längst erkannt hatte.
    „Demnach ist mit einem Angriff auf die Klinik nicht zu rechnen", zog Heltamosch die Schlußfolgerung aus dem Gesagten.
    „Sicherlich nicht", bekräftigte Rhodan. „Torytrae wird seine Falle an anderer Stelle aufbauen, und es liegt an uns, dafür zu sorgen, daß dieser andere Ort uns genehm ist."
     
    *
     
    „Warum?" fragte Torytrae, weiter nichts.
    Er hatte Mimiltar aus dem Kreis seiner Gefolgsleute heraus in eine verlassene Kammer gebracht. Er hatte Mimiltars Leuten mit dem Tode ihres Anführers gedroht, falls sie versuchten, ihm zu folgen, und er war sicher, daß er sie mit dieser Drohung nachdrücklich eingeschüchtert hatte. Sie befanden sich jetzt in einem verlassenen Teil der unterirdischen Altstadt. Torytrae hatte Zeit, seinen Gefangenen zu verhören.
    „Sie brauchen nicht lange nach weltanschaulichen Beweggründen zu suchen", antwortete der Dreiäugige halb spöttisch, halb ärgerlich. „Es war einfach so, daß die Gegenseite mehr Geld bot."
    „Wer ist die Gegenseite?" wollte der Tuuhrt wissen.
    Mimiltar machte die Geste des Nichtwissens.
    „Ich habe nur einen davon kennengelernt. Eine Echse, einen Petraczer. Namens Gayt-Coor."
    Die Information war korrekt. Gayt-Coor hatte sich der Petraczer genannt, der zusammen mit dem Fremden auf Traecther gewesen war. Es war auffällig, wie oft die Echse in diesem Spiel auftauchte. Sie schien zur beherrschenden Person geworden zu sein.
    „Was war das mit dem Angriff letzte Nacht?" fuhr er mit der Befragung fort. „Ich sollte festgenommen werden?"
    „Ja. Gayt-Coor hatte es gefordert. Man wollte Sie haben, um Sie kaltzustellen."
    „Töten ...?"
    „Soviel ich weiß, nein. Die Gegenseite braucht ein paar Wochen Ruhe, solange sollten Sie auf Eis gelegt werden.
    Danach hätte man Sie wahrscheinlich wieder freigelassen."
    „Und warum nahmen Sie mich nicht gefangen? Die drei Männer, die mich festnahmen, waren nicht Ihre Leute?"
    „Nein",

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