0633 - Zoraks Höllenschwur

Titel: 0633 - Zoraks Höllenschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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Blutspuren. Der Kampf, der stattgefunden hatte, mußte allerdings sehr schnell vonstatten gegangen zu sein. Ein blitzartiger Überfall…
    Die Wohnungstür war nicht beschädigt. Wer auch immer den Überfall verübt hatte, war ganz normal hereingelassen worden. Und dann…
    Keine Möbel umgestürzt, nichts zerschlagen, aber zwei Menschen fort, die sich zuvor hier aufgehalten hatten! Mindestens einer dieser Menschen war dabei aber verletzt worden.
    Zamorra nahm an, daß es sich bei der zweiten Person im Zimmer um Jeanettes Begleiter gehandelt hatte. Sicher ihr Freund, der sie hergefahren hatte.
    Zamorra löste das Amulett von der Halskette. Merlins Stern konnte ihm mittels der Zeitschau verraten, was sich hier abgespielt hatte!
    Zamorra brauchte sich dafür nicht einmal zu sehr anzustrengen, denn der Vorfall konnte noch gar nicht lange zurückliegen.
    Der Parapsychologe konzentrierte sich darauf, mit dem Amulett einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Und dann wurde er fündig.
    Er sah, was sich hier abgespielt hatte, und konnte es kaum glauben.
    Jeanette Brancard und ihr Freund waren entführt worden.
    Jemand hatte angeklingelt, war zur Tür hereingekommen und über sie beide hergefallen, hatte den jungen Mann schwer verletzt und die beiden Menschen dann einfach mitgenommen. Hatte sie gepackt und war wie in einem zeitlosen Sprung einfach verschwunden.
    Jemand…
    T'Carra!
    ***
    Unwillkürlich sprang Nicole zurück und schoß. Der blaue Elektroblitz flirrte aus der Waffe, hüllte den angreifenden Dämon ein.
    Aber der Schuß blieb ohne Wirkung. Das Wesen stürmte weiter auf Nicole zu, breitete dabei die Flügel aus. Unwillkürlich wich Nicole aus, schaffte es aber nicht ganz. Das Wesen glitt teilweise durch sie hindurch!
    Sie schrie entsetzt auf.
    Als das dämonische Wesen sie durchdrang, erlebte sie eine Art magischen Schock, wie sie ihn nie zuvor gespürt hatte. Ihr war, als versuche die ganze Hölle auf einen Schlag, sich in ihr auszubreiten, sie auszufüllen bis in den letzten Winkel ihrer Seele.
    Sie krümmte sich zusammen, wollte etwas tun, aber sie schaffte es nicht. Sie wußte nicht einmal mehr, was sie tun sollte.
    Für Sekunden wurde ihr regelrecht schwarz vor Augen, und sie glaubte, bewußtlos zu werden. In diesem Moment hätte die dämonische Kreatur sie mühelos töten können. Nicole war in ihrem augenblicklichen Zustand völlig hilflos.
    Sie stöhnte auf. Langsam kam sie in die Wirklichkeit zurück, aber immer noch hatte sie das Gefühl, daß längst nicht mehr sie selbst in ihrem Körper steckte, sondern etwas Fremdes, Feindliches. Es hatte in ihr eine Spur zurückgelassen, die nur langsam wieder verblaßte.
    Sie schüttelte sich.
    Das Wesen war fort. War entkommen, einfach so. War geflohen, einfach so. Ohne Nicole zu töten, obgleich ihm das sicher möglich gewesen wäre.
    Warum hatte es darauf verzichtet? Nicole verstand das nicht.
    Ebensowenig, warum sie es mit T'Carra zu tun gehabt hatte!
    ***
    »Verdammt«, murmelte Zamorra. Es hatte ihn regelrecht wieder aus seiner Halbtrance herausgerissen. Ausgerechnet T’Carra hatte hier zugeschlagen?
    Zwar hatte das Amulett ihm das Schmetterlingswesen nur recht undeutlich gezeigt, aber es gab keinen Zweifel. Ein Geschöpf wie T'Carra gab es nur einmal in diesem Universum.
    Aber etwas stimmte hier nicht. Zamorra konnte sich nicht vorstellen, daß T'Carra dermaßen zum Bösen tendierte. Sollte er sie so falsch eingeschätzt haben?
    Er glaubte sie bei ihrer letzten Begegnung doch völlig anders kennengelernt und erlebt zu haben!
    Daß sie Menschen angriff und verletzte, hätte er nicht für möglich gehalten. Nicht mehr nach ihrer so enormen Wandlung.
    Es blieb nur eine Möglichkeit: Das Dämonische in ihr hatte die Kontrolle zurückerhalten. Unwillkürlich mußte Zamorra an Nicoles und Gryfs Bemerkungen über Sid Amos denken: »Einmal Teufel, immer Teufel!«
    Traf das auch auf T'Carra zu, das etwa 13jährige Dämonenkind? Aber T'Carra hatte doch das Dämonische abgelehnt… sie wollte doch einen anderen Weg gehen, nicht den der Corr!
    Sie konnte ihn doch nicht dermaßen getäuscht haben!
    Oder hatte er sich nur von ihrem Aussehen blenden lassen? Es war ja auch schwer, sich in einem hübschen Schmetterlingswesen einen bösartigen Dämon vorzustellen!
    Wie auch immer, das hier war T'Carra gewesen!
    Das Amulett lieferte schließlich den Beweis dafür! Es hatte ihm in der Zeitschau gezeigt, wie T'Carra die beiden Menschen überfiel und verschleppte! Die Bilder