0633 - Zoraks Höllenschwur
T'Carra-Illusion zu ködern und zu irritieren. Oder auch, er hatte sie tatsächlich verfehlt.
Aber vorhin, als Zamorra und sie aus dem Haus kamen…
Da stimmte doch etwas nicht!
Nachdenklich betrachtete sie Merlins Stern. Dann entschloß sie sich, etwas auszuprobieren.
Sie versetzte sich in den erforderlichen Halbtrance-Zustand und aktivierte die Zeitschau…
***
Zorak spürte Zarkahrs unmittelbare Nähe. Er selbst bemühte sich, seine Aura so weit abzuschirmen und zu unterdrücken, daß DER CORR ihn seinerseits nicht wahrnehmen konnte. Er hoffte, daß ihm das gelang; Zarkahrs Kräfte und Fähigkeiten waren ungeheuer stark, und Zorak selbst war immer noch ein wenig angeschlagen von dem Laserstrahl, der ihn damals getroffen hatte. Immer wieder mußte Zorak feststellen, daß diese Wunde doch noch nicht ganz so gut ausgeheilt war, wie er gehofft hatte.
Zorak bewegte sich durch das Versteck und suchte nach T'Carra, aber er konnte sie hier nicht entdecken. Also befand sie sich an einem anderen Ort. Aber wo? Nicht in Zarkahrs Wohnhöhle, nicht in diesem Ausweichversteck… was hatte dieses verdammte Ungeheuer mit Zoraks Kind gemacht? Wo steckte T'Carra?
Als Zorak den letzten Raum prüfte - abgesehen von dem, in welchem Zarkahr sich aufhielt und den der Corr sorgsam mied - entdeckte er in diesem Gewölbe Zarkahrs Gefangene.
Es war für den Corr logisch, Zarkahr die Geiseln wegzunehmen. Nach Möglichkeit so, daß Zarkahr es zu spät bemerkte. Nämlich dann erst, wenn er Zamorra gegenüberstand und diesen mit den Geiseln unter Druck setzen wollte. Das wäre, fand Zorak, die optimale Überraschung.
Es war für den Corr aber auch logisch, sich nicht selbst mit diesen Menschen zu belasten. Er würde sehr schnell wieder verschwinden müssen; mit jeder Sekunde, die er sich in Zarkahrs Nähe aufhielt, stieg die Gefahr, entdeckt zu werden. Da konnte er nicht einfach auch noch zwei Menschen mit sich herumschleppen. Sie würden ihn beim schnellen Rückzug nur behindern.
Schließlich war er ja nicht hier, um eine Rettungsaktion durchzuführen.
Noch dazu die Rettung von Menschen…!
Also war es logisch, sie zu töten.
Zorak entriegelte die Tür, drang in den Raum ein und prallte mit einer jungen Frau zusammen, die er heftig zur Seite schleuderte. Sie schien wohl gerade im Begriff gewesen zu sein, einen Fluchtversuch zu unternehmen.
Das würde Zoraks Rückzug gefährden.
Der Corr hütete sich, seine Magie einzusetzen, mit der er die beiden Menschen blitzschnell hätte töten können. Diese Magie hätte Zarkahr spüren können. Also bediente sich Zorak der soliden, alten ›Handarbeit‹.
Er setzte der Frau nach, ehe sie aufschreien konnte, und hieb sie mit einem weiteren Schlag seiner Pranke nieder. Reglos blieb sie am Boden liegen. Sofort wandte Zorak sich dem Mann zu.
Der rührte sich nicht, schien die Gefahr nicht einmal wahrzunehmen, die sich ihm näherte. Zorak sah, daß er schwer verletzt war; Zarkahr schien nicht gerade schonend mit ihm umgegangen zu sein, als er ihn verschleppte.
Mit einem schnellen Ruck beendete Zorak sein Leiden, indem er ihm einfach den Kopf abriß.
Dann wandte er sich wieder dem Mädchen zu, das sich wieder zu regen begann.
In diesem Augenblick tauchte Zarkahr auf!
***
Nicole bot einen seltsamen Anblick, wie sie sich auf der Straße bewegte. Einige Male tauchten vorbeifahrende Autos auf, und irgendwie registrierte sie sie gerade noch rechtzeitig, um ihnen auszuweichen. Aber die Straßenführung sorgte ohnehin dafür, daß hier langsam gefahren wurde. Der Durchgangsverkehr mied die Straße durchs Dorf auch weitgehend; schließlich gab es die parallel verlaufende Autobahn. Nur wer das Geld für die Maut nicht opfern wollte, fuhr über die Dörfer.
Sie prüfte sorgfältig, was sich vor ein paar Minuten hier abgespielt hatte. Da der Zeitpunkt nicht weit zurück lag, kostete die Zeitschau sie auch nicht allzuviel Kraft.
Es war faszinierend, sich selbst zu beobachten, und sie begriff erst jetzt, wieviel Glück sie bei ihrem Sturz gehabt hatte, als sich die Schwerkraft und damit auch Nicoles Gewicht unter dem magischen Corr-Angriff plötzlich verdreifacht hatte. Wenn sie dabei etwas unglücklicher gefallen oder der Angriff noch stärker gewesen wäre, hätte sie sich bestimmt einige Knochenbrüche zugezogen.
Woher war der Angriff gekommen?
Eigentlich eine unsinnige Frage; schließlich hatten sie doch erlebt, wie auf der anderen Straßenseite, vielleicht 200 Meter entfernt, Zarkahr wütend
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