0634 - Aufstand der Mucton-Yul
hatte. Torytrae fragte sich, wie Nocs Planung aussehen mochte. Wahrscheinlich würde er die offene Revolte zeitlich vorverlegen, da er wußte, daß Torytrae ihm auf die Schliche gekommen war.
Die Zeit drängte also.
Wenige Minuten später führten die beiden Soldaten den Jäger in einen Raum, dessen Tür von zwei schweren Kampfrobotern bewacht wurde. Neben einem Führungsschaltpult im Hintergrund des Raumes stand Kommandeur Trylison, ein relativ kleiner, schlanker und sehr zäher Yaanztroner.
„Lassen Sie uns allein!" befahl Trylison den Soldaten. 'Nachdem die Tür sich hinter den Soldaten Beschlössen hatte, lächelte der Kommandeur. Gleichzeitig aber wirkte er besorgt.
„Ich freue mich sehr, Sie bei mir begrüßen zu dürfen, Tuuhrt", sagte er mit sonorer Stimme. „Allerdings kompliziert das meine Lage etwas. Sie wissen offenbar nicht, daß der Tschatro mich angewiesen hat, keine Anordnungen mehr von Ihnen zu befolgen, ohne vorher rückgefragt zu haben."
„Ich wußte es nicht, aber ich dachte mir so etwas", antwortete Torytrae. „Der Tschatro hat einen bestimmten Verdacht, und der besteht zu Recht, was die Sache betrifft. Aber er besteht nicht zu Recht, was die Person betrifft."
Trylison wölbte die Brauen.
„Bitte, nehmen Sie Platz, Tuuhrt", sagte er, und als Torytrae seiner Aufforderung gefolgt war und er sich ebenfalls gesetzt hatte, fuhr er fort: „Sie wissen, daß ich Sie nicht nur schätze, sondern sogar bewundere, Tuuhrt. Deshalb will ich ganz offen zu Ihnen sein. Der Tschatro verdächtigte Sie, der Kopf einer Verschwörung zu sein, die sich gegen ihn und die Transplan-Regulatoren richtet. Tatsächlich sprechen die mir zugänglich gemachten Unterlagen dafür, daß es auf Yaanzar einen Geheimbund gibt, der von einem Yuloc geleitet wird. Aber wenn Sie mich vom Gegenteil überzeugen, will ich mich gern hinter Sie stellen."
Torytrae sah den Oberkommandierenden des GOKs eindringlich an.
„Ich will Sie nicht vom Gegenteil überzeugen, Trylison, denn der erwähnte Geheimbund existiert tatsächlich", erklärte er. „Es ist auch wahr, daß es sich um eine sehr gefährliche Organisation handelt, die sogar vor Mord nicht zurückschrecktund es stimmt auch, daß ihr Anführer ein Yuloc ist." .
Seine Stimme wurde leise.
„Aber nicht ich bin dieser Yuloc. Mein Artgenosse ist es, der an der Spitze der Mucton-Yul steht und die Macht auf Yaanzar an sich reißen möchte. Es bedrückt mich sehr, daß ausgerechnet ein Yuloc: das schlimmste Verbrechen, das wir uns vorstellen können, vorbereitet, aber es ist so."
Eine Zeitlang herrschte bedrückendes Schweigen, dann sagte Trylison leise: „Ich glaube Ihnen, Tuuhrt, ich glaube Ihnen als Person. Doch als Kommandeur des Geheimen Organ-Kommandos darf ich niemandem gefühlsmäßig vertrauen. Deshalb frage ich Sie: Können Sie beweisen, was Sie behaupten?"
„Nicht so, daß ich Beweise hätte, die vor Gericht ausreichten, um mich freizusprechen und Noc zu verurteilen", antwortete Torytrae. „Aber ich kann Ihnen einige Hinweise geben, denen Sie nur nachzugehen brauchen, um die Beweise für meine Behauptungen selbst zu finden."
„Sprechen Sie, bitte!"' sagte Trylison.
Torytrae berichtete dem Kommandeur, wie er die Spuren des Mordes an Surtysch gefunden und die Koderufnummer von Opalesch entdeckt hatte. Er berichtete ferner von den Recherchen, die seine Verbindungsleute angestellt hatten, vom Treffen mit dem Gifthändler Ydefihl und der Ermordung des Informanten in der alten Arena.
Er verschwieg allerdings, daß er den Aufenthaltsort des gesuchten Ceynach-Gehirns kannte, denn sonst wäre Trylison verpflichtet gewesen, die von der VASGA besetzte Klinik Tekmahlschees durch seine Truppen angreifen zu lassen.
Torytrae aber wollte weder sinnlose Kämpfe, noch wollte er, daß Perry Rhodan gejagt oder gar gefangen wurde.
Als er geendet hatte, führte Trylison einige Bildfunkgespräche und ließ umfangreiche Ermittlungen anlaufen: Torytrae verfolgte die Anweisungen, ohne den Kommandeur zu unterbrechen.
Als Trylison sich wieder ihm zuwandte, erklärte er: „Diese Gespräche waren erforderlich, um etwaige Leute der Mucton-Yul, die sich in das GOK eingeschlichen haben könnten, irrezuführen und Noc im Glauben zu wiegen, er hätte doch ausreichend Zeit, um die letzten Vorbereitungen abzuschließen.
Ich hoffe jedoch, Sie sind sich klar darüber, daß wir früher handeln müssen. Keinesfalls dürfen wir abwarten, bis die Ermittlungsergebnisse vorliegen. Dann wäre es
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