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0637 - Der Fremde von Catron

Titel: 0637 - Der Fremde von Catron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Träume!"
    Sie verstanden sich augenblicklich.
    Beide Männer besaßen trotz ihrer unterschiedlichen Stellung, unabhängig von allen denkbaren Äußerlichkeiten, die gewisse Klugheit des Alters. Eine Einsicht, die von der Anzahl der Umläufe des Planeten um die Sonne abhängig war. Sie waren einander ähnlich und benutzten dieselbe Sprache.
    „Deine Träume? Was sagten sie?"
    „Sie zeigten mir deinen Tod."
    „Früher oder später, Vater, werden diese Träume immer wahr.
    Ich bin ein alter Mann, und der Tod ist das letzte meiner Ziele."
    Zahnlos wisperte der Alte: „Ich kann nichts dafür. Ich kenne dich nur dem Namen nach, Mächtiger. Aber als ich deinen Tod träumte, wußte ich, daß du von meiner Art bist. Man nennt mich Celtash, den Mund der Vorsehung. Ich ging hierher, obwohl meine Füße schon am Morgen schmerzen. Ich sage dir, daß ein Jäger dich jagt. Ein kluger und alter Mann, älter als wir.
    Er kennt dich und wartet. Seine Geduld ist die Geduld eines Mannes, der ein sehr seltenes Wild belauert und töten wird. Er hat alle Zeit der Milchstraße. Er weiß alles, was zu dieser Jagd gehört. Und er tötet ohne jede Leidenschaft. Ich sah ihn in meinen Träumen, den Tuuhrt."
    Betroffen warf Maytschetan dem alten Mann, der sich Celtash nannte, einen langen, prüfenden Blick zu. Es war selten, daß der Führer der Extremistenpartei um diese frühe Zeit aufwachte.
    Noch seltener war es, daß er aufstand und einen Spaziergang in den Park wagte.
    „Du sahst ihn?"
    „Ja. Er war der Vollstrecker. Du hast dich gewehrt wie ein großes, starkes und kluges Tier. Mit allen deinen Mitteln. Aber der Jäger war besser und schneller. Er vollstreckte ein Urteil, das andere und weitaus mächtigere Männer als du sprachen. Männer aus der weiten Vergangenheit. Das alles sah ich in meinem Traum. Nicht mehr."
    Der Alte blickte Maytschetan an, als bäte er ihn um Verzeihung.
    Aber der Mann unter dem blütenüberladenen Zweig einer Xassadiya nickte.
    „Ich danke dir für diese Warnung. Nicht jeder Traum indessen wird zur Wirklichkeit. Was willst du für deine Warnung?"
    Ein Kopfschütteln war die Antwort.
    „Man nennt mich Celtash, den Anspruchslosen. Ich will nichts.
    Ich habe alles. Essen aus der Gemeinschaftsküche, eine Unzahl von Töchtern und Söhnen, deren Namen und Heimatplaneten ich nicht kenne, Kleider und einen kleinen Ort, an dem ich schlafen und träumen kann."
    Maytschetan nickte langsam und starrte dem Alten dann in die kurzsichtigen Augen.
    „Wenn du mehr brauchst, Vater der Träume, dann komme zu mir. Nenne deinen Namen, und man wird mich zu dir bringen."
    Der andere Mann hob eine Hand und wehrte das Ansinnen ab.
    „Wenn ich wieder zu dir komme, dann wird es nachts sein.
    Dann werde ich dir deinen Tod verkünden. Ich weiß nicht, woher ich das weiß, aber ich weiß es mit Bestimmtheit."
    Maytschetan legte beide Hände vorsichtig auf die mageren Schultern des Mannes. Er hatte Angst, als könnte er die Knochen, die er unter seinen Fingern verspürte, zerbrechen.
    Dann sagte er langsam: „Ich weiß, daß das Leben ein Kampf ist. Ich bin alt genug, um es sehr genau zu wissen. Aber eines sage ich dir: Bis zum letzten Atemzug werde ich kämpfen. Ich werde noch Pyneykschol auf den Thron setzen, und dies wird meine beste und letzte Arbeit sein. Dann magst du kommen und mein Ende vorhersagen. Du hast tatsächlich keinen Wunsch?"
    „Nein", sagte der alte Mann. „Nur den, daß ich mich dort auf der steinernen Sitzbank ein wenig erholen darf. Meine Sohlen schmerzen."
    Maytschetan nickte.
    „Bleibe dort, so lange du magst. Ich werde Anweisungen geben, daß man dir Essen bringt."
    Der andere Mann kicherte.
    „Danke. Man nennt mich Celtash, den Armen und dennoch Satten. Bemühe dich nicht, alter Mann. Geh zurück in deine leblose Pracht und sinne nach, wie du dem Jäger entkommen kannst. Für eine Weile werden deine Maßnahmen wohl Erfolg haben."
    Ja. Ich danke dir."
    Der Mann, den sie Celtash nannten, drehte sich um und humpelte auf die steinerne Bank zu, auf der noch die feuchten Stellen des morgendlichen Taus waren. Nach einem langen, unschlüssigen Blick auf den schmalen Rücken des Propheten wandte sich auch Maytschetan um und ging zurück ins Haus.
    Er würde kämpfen wie ein Tier. Wie in den Jahren seiner Jugend, in denen ihm ein jedes Mittel recht war, wenn es nur zum Erfolg führte.
    Genau das würde er jetzt wieder tun müssen. Und er wußte, er konnte es.
     
    *
     
    Gewöhnlich begann Maytschetan beim

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