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0637 - Der Fremde von Catron

Titel: 0637 - Der Fremde von Catron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und hörte die letzten Meldungen der verschiedenen Sender und Nachrichtenagenturen.
    „Der Keim des Aufruhrs ist gesät!" flüsterte Maytschetan.
    Das war sein Werk. Er kannte nur das Ziel, dieses letzte große Ziel seines Lebens. Je nach Widerstand wurden die Aktionen stärker und gefährlicher. Und jetzt war das Ende sichtbar.
    Es würde in einer Art Bürgerkrieg ausarten, aber das war der Preis für den Sieg.
    Außerdem schaffte jeder Krieg Erleichterung. Alle fünf Monate überschwemmte eine gewaltige Menge neuer Individuen die Planeten, und auf Rayt war es nicht anders. Das aber war nur ein zusätzlicher Aspekt.
    „Wir sehen weiter. Noch niemals war meine Arbeit umsonst!"
    sagte sich Maytschetan und gab einige Anordnungen, ehe er die Geräte auf seinem übersäten Schreibtisch abschaltete. Vor dem Ausgang des Hauses wartete der Gleiter mit laufenden Maschinen.
    Maytschetan kam hinkend und gebeugt aus der Tür.
    Die sechs Sicherheitsbeamten seiner Parteiorganisation warteten bereits, die Hände an den Waffengriffen. Der Pilot des schweren, rostfarben lackierten Gefährts öffnete die Türen und grüßte Maytschetan.
    „Es geht zur Sendestation?" erkundigte er sich höflich.
    Seit Jahren fuhr ihn dieser Mann. Maytschetan brauchte ihm nicht zu mißtrauen, aber auch seit langen Jahren rechnete er täglich mit einem Attentat auf ihn. Es gab nicht nur in seiner Partei Extremisten und Fanatiker. Druck erzeugte Gegendruck.
    „Dorthin geht es!" bestätigte Maytschetan.
    Die Sicherheitsleute nahmen Platz. Sie saßen vor, hinter und neben ihm. Der Gleiter ruckte an und drehte sich um neunzig Grad, dann fuhr er den schmalen Weg zwischen den Baumgruppen entlang bis zu den Energieschranken. Sie wurden abgeschaltet, das fahle Leuchten erlosch.
    „Wie sieht es in der Stadt aus?" erkundigte sich Maytschetan leise. Er ahnte die Antwort bereits. Dieser verdammte Heltamosch und seine Ratgeber. Er besaß Verbündete, deren Leistungen ihn, den erprobten Kämpfer, in Erstaunen versetzten.
    Einer der Sicherheitsleute gab zur Antwort: „Schlecht. Oder vielmehr gut, Maytschetan."
    „Könnten Sie sich vielleicht etwas deutlicher ausdrücken?"
    „An zahllosen Stellen", verbesserte sich der Mann, „wird gekämpft. Es sind kleine Gruppen unserer Partei, die sich in Auseinandersetzungen mit den Reformern befinden."
    Maytschetan deutete mit einem Finger auf ihn und sagte schroff: „Notieren Sie: Sämtliche Einzelaktionen haben ab sofort zu unterbleiben. Unsere Partei braucht ihre Kräfte für die große Auseinandersetzung mit Heltamosch. Hat vielleicht ein einziger von Ihnen die Nachrichten gehört?"
    Die Antwort war Schweigen. Offensichtlich war den Chefs der einzelnen Unterabteilungen die Herrschaft über ihre Leute entglitten. Andererseits beschäftigten diese kleinen Scharmützel den Gegner und sagten etwas über seinen Standort aus.
    „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß innerhalb der Spitzen der Parteiorganisation gespannte Ruhe herrscht. Wir sind bereit, einen großen Angriff gegen die Reformer zu starten und die wichtigen Schlüsselstellungen zu erobern."
    „Ich werde Klarheit schaffen!" versprach Maytschetan grimmig.
    Der Gleiter reihte sich in den Verkehr des frühen Morgens ein.
    Aufmerksam beobachteten die Wächter die Umgebung. Sie waren darauf vorbereitet und dafür geschult, Angriffe auf den Vorsitzenden zu erkennen und zu vereiteln. Es war nicht eine bloße Maßnahme, sondern eine Notwendigkeit: Mehrere Dutzend Angriffe und Attentate waren gestartet worden. Zweimal wurde Maytschetan schwer, mehrmals leicht verletzt, aber er hatte alles überlebt und war aus jedem Versuch, ihn zu ermorden, offensichtlich jünger hervorgegangen. Dies hatte zu einer Art Legendenbildung geführt.
    Auch Maytschetan betrachtete die Umgebung, aber mit anderen Augen, unter anderem Aspekt. „Es scheint sehr unruhig zu sein!" murmelte er.
    „Mehr als unruhig!" gab der Pilot zu und steuerte den Gleiter in der Mitte der Fahrbahn. Die Übervölkerung diktierte den Ausdruck des Stadtbildes. Ein Wohnturm wechselte mit dem anderen ab. Die Enge entlang der Straßen und Häuser war qualvoll. Hin und wieder hörte man aus den Schluchten zwischen den hochragenden Hausfronten einen Schuß oder ein lautes Kommando. Ununterbrochen waren Gleiter der Polizei zu sehen.
    Es gärte tatsächlich. Ein paar Funken würden genügen, und der Planet ging in Flammen auf.
    Klar zu erkennen war, daß die Ordnung gestört wurde.
    Aus den Seitenstraßen kamen

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