Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0637 - Nackt in die Hölle

0637 - Nackt in die Hölle

Titel: 0637 - Nackt in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Feuer?«
    »Ja, noch ist es nur Rauch…«
    Jane begriff. »Was heißt das genau?«
    Es dauerte, bis sie die Antwort erhielt, und sie war wieder einige Schritte vorangekommen.
    »Es sind die umgekehrten Gesetze, Schwester. Rauch und Feuer gehören zusammen wie Licht und Schatten. Du schreitest im Augenblick durch das Feuer, das zu Rauch geworden ist. Die Kraft der Kugel hat es vermindert, verstehst du?«
    »Jetzt ja…«
    »Sobald du die Kugel abgibst, wird es wieder auflodern. Deshalb musst du sie behalten.«
    »Danke. Ich werde mich bemühen. Eine Frage habe ich noch. Was oder wer lebt in dieser Höhle?«
    »Nicht der Teufel. Es ist einer seiner Diener. Es ist derjenige, der diese Welt beherrscht.«
    »Ein Dämon?«
    »Ja.«
    »Kenne ich ihn?«
    »Nimm dich in Acht, Jane, nimm dich in Acht! Lass dich nicht wieder täuschen…«
    Die Detektivin hatte zahlreiche Fragen, die sich auf einmal auftürmten, aber die beiden Hexengeister hatten sich bereits in andere Sphären zurückgezogen und den Kontakt zu Jane unterbrochen.
    Um die Nackte herum waberte ein Meer von Rauch. Durch die Bewegungen hatte Jane den Eindruck, in Wasser zu schreiten und gleichzeitig ins Leere zu gehen.
    Innerhalb des Höhleneingangs oberhalb der Treppe hatte sich nichts verändert. Sie würde die Stufen bald erreicht haben, um den letzten Weg zu gehen und wahrscheinlich den Herrscher dieser ungewöhnlichen Dimension zu treffen.
    Auf ihn war Jane gespannt, auch wenn sie sich vor dem Augenblick fürchtete. Jane hatte in ihrem Leben schon zahlreiche Dämonen kennen gelernt, auch dämonische Diener, selbst Asmodis war ihr nicht fremd. Sie hatte sie in den fürchterlichsten Gestalten erlebt, als Monster oder Menschen, als Personen, wie sie schrecklicher nicht sein konnten, Schleimwesen und Ghouls, Mischungen aus Tieren und Menschen, zusammengebaut zu Fabelwesen. Auch hier rechnete sie mit dem Schlimmsten.
    Jemand, der diese Welt beherrschte, konnte einfach nicht anders sein. Menschliche Qualitäten konnte sie nicht erwarten.
    Das Licht fiel über die breiten Stufen und deckte sie mit ihrem gelblichen Schein ab.
    Vor der Treppe war Jane stehen geblieben. Das zu Rauch gewordene Feuer umwehte die Stufen nicht. Es blieb auf den anderen Teil dieser Welt begrenzt.
    Ein Zurück gab es für Jane nicht. Sie hob ihren Kopf ein wenig an, um über die Stufen hinweg in die Höhe schauen zu können, die sich als dunkler Schlauch präsentierte.
    Die Öffnung kam ihr dabei vor wie das weit aufgerissene Maul eines Ungeheuers, aus dessen oberem Rand spitze Steine und Klumpen hervorschauten wie unterschiedlich gewachsene Zähne.
    Neben dem Eingang stand ein Gegenstand, der aussah wie ein übergroßer Kerzenleuchter aus Eisen.
    Er endete in einer Schale, die Jane an den mit Köpfen gefüllten Korb erinnerte.
    Heftig schrak sie zusammen, als sie das Fauchen oberhalb der Schale hörte.
    Einen Moment später zischte etwas in die Höhe. Dichte Rauchwolken, die blitzartig Feuer fingen und als lange Flamme blieben. Sie verbreitete einen gelbroten Schein, und Jane konnte sich nicht vorstellen, dass die Flamme Wärme abgab. Sie fauchte in eine bestimmte Richtung. Von Jane aus gesehen nach hinten und damit in das gewaltige Maul hinein, wo sie sich innerhalb des Ganges flackernd auflöste.
    Die Detektivin zögerte auch weiterhin, die Treppe zu betreten. Etwas hielt sie zurück. Obwohl sie keinen Beweis dafür hatte, wusste sie, dass die Entscheidung dicht bevorstand.
    Sie hatte sich nicht geirrt.
    Tief aus dem Dunkel der Höhle löste sich etwas. Zunächst nur als verschwommene Bewegung, noch eingetaucht in die Finsternis des Tunnels, sich dann weiter nach vorn schiebend und allmählich Konturen annehmend.
    Jane stand mit beiden Füßen auf dem harten Boden. Marionettenhaft bewegte sie ihren linken Arm und führte ihn hoch in die Nähe des Gesichts, wo sie ihre Hand auf den Mund presste, um einen leisen Schrei zu unterdrücken.
    Was da aus den Tiefen der Ganges erschien, war eine nahezu teuflische Mischung aus Affe, Mensch und Monster.
    Ein gelblicher, sehr muskulöser Menschenkörper, dessen Arme und Beine sehr lang waren. Er konnte sich deshalb nur auf allen Vieren voranbewegen.
    Aus seinem Rücken schauten Höcker hervor wie große Buckel, als wollten sie ihn nach unten drücken.
    Das erschreckte Jane zwar, doch es ging ihr nicht so tief unter die Haut wie der Anblick des Gesichts.
    Ein Gesicht, das sie kannte, dem sie eigentlich schon vertraut hatte, denn es gehörte

Weitere Kostenlose Bücher