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064 - Das Steckenpferd des alten Derrick

064 - Das Steckenpferd des alten Derrick

Titel: 064 - Das Steckenpferd des alten Derrick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Kollegen zu liefern, die er dann sorgfältig registrierte. Als er dann starb und seine Aufgaben im Stich lassen mußte, fiel die ganze Sammlung mir zu.«
    »War denn Ihr Vater schließlich nicht sehr verbittert darüber, die Berechtigung seiner Theorie nicht nachweisen zu können?« erkundigte sich Dick.
    »Ich weiß ja nicht einmal, ob er nicht doch erfolgreich war, Mr. Staines. Vielleicht steckte eben doch ein Körnchen Wahrheit in seiner Auffassung, und es gibt tatsächlich vollkommen gleiche Abdrücke verschiedener Herkunft. Die Polizei würde jedenfalls nicht das Gegenteil behaupten können, denn sie hat ja nur einen verschwindend kleinen Teil von Fingerabdrücken in ihrem Besitz.«
    »Und nun setzen Sie die Nachforschungen Ihres Vaters fort?« wollte Dick wissen.
    »Ich werde mich hüten!« Derrick lachte. »Ich habe andere Sorgen. Die ganze Sammlung verbrannte ich. Die Polizei wollte sie ja nicht haben.«
    Die weitere Unterhaltung drehte sich um die Jagdabenteuer Tommys, und im Verlauf des Gesprächs gewann Staines die Gewißheit, daß Walter Derrick die Gegend um den Tanganjika-See sehr genau aus eigener Anschauung kennen mußte.
    Endlich erhob sich Derrick.
    »Der Schlaf vor Mitternacht ist der gesündeste. Ich bin gewohnt, früh ins Bett zu gehen. Zeitig hinein und zeitig heraus - das ist mein Wahlspruch!«
    Mit dieser Anhäufung von Redensarten verabschiedete er sich, und Tommy blickte ihm nach.
    »Einen Humor hat der Mann -«, meinte er. »Nicht mit Gold aufzuwiegen! Ich erzählte ihm vor einigen Tagen den Witz, der mir auf . . .«
    »Wenn du jetzt etwa beabsichtigen solltest, den Witz aufzuwärmen, den man dir auf der Fahrt nach Beira erzählt hat«, unterbrach ihn Dick, »dann wirst du mein Leben auf dem Gewissen haben. Ein zweitesmal würde ich einen derartigen Kalauer nicht überstehen können.« Er erhob sich. »Gute Nacht, geliebter Lord, träume süß!«

2
    Am nächsten Tag wollte es der Zufall, daß Dick am Vormittag auf der Promenade der schönen Krankenpflegerin einen kleinen Dienst erweisen konnte. Der alte Mann, der den Krankenstuhl schob, bemühte sich vergebens, das schwerfällige Gefährt mit dem Kranken eine kleine Anhöhe hinaufzuschieben, und auch die schwachen Kräfte Miss Danes reichten dazu nicht aus. Dem muskulösen Staines dagegen bedeutete die Hilfeleistung ein Kinderspiel - im Nu stand der Krankenstuhl an der gewünschten Stelle. Miss Däne lächelte ihm dankbar zu, und Dick verbeugte sich hastig. Während er Hand anlegte, hatte er jedoch, ohne es zu merken, seinen goldenen Füllbleistift verloren, der mit einer siegellackroten Schutzkappe aus Kautschuk versehen war. Dick setzte seinen Spaziergang fort. Kurz vor ein Uhr lehnte er am Promenadengeländer und ließ das lebhafte Treiben auf dem Strandweg an sich vorüberziehen. Da wurde er Zeuge folgender Szene: Ein knallgelber Rolls-Royce brauste die Straße entlang und wollte eben abbiegen, als vor dem Auto unvermutet der von dem alten Diener geschobene und von Miss Däne begleitete Krankenfahrstuhl auftauchte, in dem Mr. Cornfort weltvergessen schlummerte. Im letzten Augenblick noch gelang es dem Fahrer zu bremsen, wobei der schwere Wagen quer über die Straße zu stehen kam. Dick hatte den drohenden Zusammenstoß vorausgesehen und war an die Stelle geeilt, um dem erschrockenen Mädchen zu helfen. Rasch sammelte sich eine große Menschenmenge an. Ein Verkehrspolizist begann eindringlich auf den Fahrer einzureden, und Miss Däne starrte eine Weile interessiert zu den beiden hinüber.
    »Ist das nicht Mr. Derrick?« fragte sie Dick. »Natürlich, er ist's - seinen gelben Wagen habe ich schon oft vor dem Metropol stehen sehen. Wohnen Sie auch dort?«
    »Ja, aber nur als Gast eines Freundes«, erwiderte er. »Aus freien Stücken würde ich nicht in ein derartig teures Hotel ziehen.«
    »Wie und warum Sie dort wohnen, ist ja gleichgültig - die Hauptsache ist, daß Sie sich's nicht verdrießen lassen«, meinte sie und verabschiedete sich freundlich lächelnd. Mit dem alten Diener, der den Krankenstuhl schob, setzte sie den unterbrochenen Ausflug fort.
    Auch auf der Rückfahrt nach London kreisten Dick Staines' Gedanken andauernd um die hübsche Krankenpflegerin. Ihr Bild verfolgte ihn hartnäckig auf dem ganzen Weg. Tommy war in Brighton zurückgeblieben, da er angeblich noch eine alte Tante in der Nähe besuchen mußte. Er hatte den Freund gebeten, seine Wohnung in London zu benützen.
    »Ich habe am Lowndes Square das ganze Haus

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