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0640 - Das verrückte Gehirn

Titel: 0640 - Das verrückte Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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oder ich komme nicht mit", verkündete der Petraczer kategorisch.
    „Ja", sagte ich grimmig. „Damit habe ich bereits gerechnet. Ich verzichte auf dich, Gayt-Coor."
    Ohne noch etwas zu sagen, drehte er sich um und verließ die Zentrale.
    „Er ist beleidigt!" stellte Heltamosch fest. „Sie dürfen nicht vergessen, daß er sehr enge Beziehungen zu diesem Onkel hat."
    „Angeblich hat er ihn geträumt!" rief ich wütend.
    „Ja", bestätigte Heltamosch. „So ist es," Ich sah ihn an.
    „Glauben Sie etwa auch an diesen Unsinn?"
    „Jeder Petraczer hat einen materiellen Traum während seines Lebens", erklärte der Raytscha. „Sobald der richtige Zeitpunkt gekommen ist, versinken die Betroffenen in einen tranceähnlichen Zustand. Sie träumen so intensiv von einem anderen Petraczer, daß dabei ein vollständiges Bild entsteht.
    Sobald die Träumer aus diesem Zustand erwachen, taucht der geträumte Partner auf.
    Die Wissenschaftler nehmen an, daß es sich bei diesen Traumfiguren in Wirklichkeit um Petraczer handelt, die an einer anderen Stelle von Naupaum ebenfalls träumten. In diesem Zustand scheint zwischen jeweils zwei Petraczern eine telepathische Verbindung zu entstehen. Onkel Adaks Existenz hat die Theorie der Wissenschaftler jedoch gehörig erschüttert.
    Gavt-Coor wurde aus einem Traum gewaltsam geweckt. Er konnte ihn nicht zu Ende träumen. Deshalb hat er nur einen unvollkommenen Partner. Vielleicht verfügen die Petraczer tatsächlich über eine uns unbegreifliche schöpferische Kraft. Sie weigern sich bedauerlicherweise, sich zu Untersuchungen zur Verfügung zu stellen."
    Unter anderen Umständen hätte mich diese mysteriöse Geschichte sehr interessiert, doch jetzt ging es zunächst einmal darum, das Geheimnis des Vrantonk-Systems zu enträtseln.
    Heltamosch stellte mir ein Beiboot zur Verfügung und überließ es mir, wen ich als Begleiter für den geplanten Flug ins Mord-System auswählen wollte. Er war jedoch sehr erleichtert, als ich darauf verzichtete, einen Raytaner mit an Bord zu nehmen.
    „Wenn Gayt-Coor seine Meinung nicht ändert, fliegen Zeno und ich allein", sagte ich zu Heltamosch.
     
    *
     
    Als Zeno und ich den Hangar betraten und uns dem Beiboot näherten, das Heltamosch für uns ausgewählt hatte, sahen wir Gayt-Coor auf der unteren Stufe der Gangway stehen.
    „Ich habe meine Ausrüstung bereits an Bord geschafft", begrüßte er uns.
    Ich warf ihm einen dankbaren Blick zu.
    „Ich bin froh, daß du es dir anders überlegt hast. Ich hätte nur ungern auf dich verzichtet."
    Die Sache schien für ihn erledigt zu sein, denn er nickte nur.
    Er half Zeno und mir, unsere Ausrüstung an Bord zubringen.
    Das Beiboot trug den Namen KARBOS und war ebenso eiförmig wie sein Mutterschiff. Es war fünfundzwanzig Meter lang und durchmaß an der dicksten Stelle etwa .neun Meter.
    „Dieses Schiff ließe sich leicht in eine fliegende Bombe verwandeln, die einen Planeten des Vrantonk-Systems zerstören könnte", sagte ich. „Ich erwähne das nur deshalb, weil ich mir vorstellen kann, daß auch unser geheimnisvoller Gesprächspartner solche Überlegungen anstellt und sich gegen eventuelle Gefahren wappnen wird. Wir haben gehört, daß er sehr mißtrauisch ist.
    Die Tatsache, daß er ein Beiboot in seinen Machtbereich eindringen läßt, beweist, daß er kein Problem in der Ausschaltung einer derartigen Waffe sieht."
    „Worauf willst du hinaus:'" fragte der Accalaurie.
    „Wenn man uns wirklich in das Mord-System einfliegen läßt, werden wir spätestens dort eine Demonstration technischer Überlegenheit erleben", erwiderte ich. „Man wird uns außerdem zeigen wollen, wie ohnmächtig wir sind.
    „Warten wir ab", meinte Gayt-Coor.
    Wir lieben uns vor den kontrollen nieder. Zeno stellte eine Funkverbindung zur ROTAP-Zentrale her. Heltamoschs Gesicht erschien auf dem Bildschirm.
    „Wir müssen versuchen, den Funkkontakt nicht abbrechen zu lassen". sagte der Raytscha.
    „Ein frommer Wunsch, der sich nicht verwirklichen lassen wird", gab ich zurück. „Die Macht, die im Vrantonk-System herrscht, wird nicht zulassen, daß wir Informationen nach draußen senden."
    Ich sah, daß ihn etwas bedrückte. Aus einem bestimmten Grund schien es ihm schwerzufallen, über seine Bedenken zu sprechen.
    „Wahrscheinlich", sagte ich langsam, „werden wir für einige Zeit nicht nur räumlich, sondern auch funktechnisch getrennt bleiben:' „Sobald der Funkkontakt abreißt. wissen wir an Bord der ROTAP nicht mehr, was

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