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0640 - Das verrückte Gehirn

Titel: 0640 - Das verrückte Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abgeschaltet wurde. Adak schrie auf, als plötzlich die künstliche Gravitation wieder wirksam wurde. Er stürzte von der Decke ab und krachte zwischen den beiden Kontrollsitzen auf den Boden.
    Gayt-Coor kam wieder herab und half seinem Onkel auf die Beine „Es ist zu kompliziert ,sagte Adak. „Du überforderst mich. Wir wollen den Unterricht zu einem anderen Zeitpunkt fortsetzen."
    „Er ist zu allen anderen Übeln auch noch feige!" schrie Zeno empört. Der Accalaurie sprang aus seinem Sitz. „Er muß lernen, wie er den verdammten Anzug zu bedienen hat. Oder willst du ständig mit einem Lehrbuch an seiner Seite herfliegen?"
    Gayt-Coor schleppte seinen Onkel zu einem freien Sitz und ließ ihn dort niedersinken. Dann setzte er den Unterricht trotz Adaks Protesten fort.
    Ich konnte mich diesem Vorgang nicht länger widmen, denn in diesem Augenblick erschien das spiralenförmige Leuchtsymbol auf dem Bildschirm unserer Funkanlage, das wir bereits in der Zentrale der ROTAP gesehen hatten.
    „Die Unbekannten melden sich!" rief Zeno erregt. „Jetzt erhalten wir bestimmt neue Anweisungen."
    Die geschlechtslose Stimme, die wir bereits kannten, klang aus den Lautsprechern.
    „Ihr fliegt auf dem richtigen Kurs. Landet auf Penorok, damit wir mit den Verhandlungen begingen können.' „Wir sind bereits auf dem Weg dorthin", erwiderte ich. „Uns erstaunt jedoch, daß nirgends Raumschiffe zu sehen sind."
    „In diesem System gibt es einhundertvierzigtausend Raumschiffe", erwiderte die Stimme. „Sie stehen auf den verschiedenen Welten, vor allem jedoch auf Penorok, und sind alle einsatzbereit."
    Ich zweifelte keinen Augenblick an der Richtigkeit dieser Angaben.
    Einhundertvierzigtausend Raumschiffe - wozu?
    Wem gehörten sie? Waren sie wirklich nur Teil eines von einem Robotgehirn gesteuerten Arsenals?
    Ich befeuchtete meine Lippen mit der Zungenspitze und überlegte, wie ich den unsichtbaren Gesprächspartner zu weiteren Auskünften verlocken konnte. Doch bevor ich eine weitere Frage stellen konnte, erlosch der Bildschirm, und die Verbindung wurde unterbrochen.
    „Sehr mitteilsam ist unser unbekannter Freund nicht", meinte Zeno. „Vielleicht hebt er sich alles für das entscheidende Gespräch auf Penorok auf."
    „Vielleicht will er uns auch nur in eine Falle locken", sagte ich.
    Mein Mißtrauen wurde immer starker. Ich hatte das Gefühl, daß weder meine Begleiter noch ich die Zusammenhänge richtig erkannten und aus diesem Grund zahlreiche Fehler begingen.
    Aber es hatte keinen Sinn, auf dem einmal eingeschlagenen Weg umzukehren. Die fremde Macht, die uns in das Mord-System eingelassen hatte, würde dabei sicher auch nicht tatenlos zusehen.
    Ich drehte mich um, damit ich auch mit Gayt-Coor über diese Probleme sprechen konnte. Er schwebte Seite an Seite mit seinem Onkel in der Zentrale herum.
    „Er begreift den Antigravprojektor!" rief er glücklich.
    Adak, zeige ihnen, wie gut du damit umgehen kannst."
    Adak gluckste begeistert und berührte den weißen Punkt am Gürtel. Ich schloß die Augen. Es gab einen dumpfen Laut, als Adak auf den Boden stürzte.
    „Immerhin", sagte Zeno mit bewundernswerter Beherrschung, „macht er Fortschritte. Die Absturzhöhe hat sich auf die Hälfte reduziert."
     
    *
     
    Penorok war ein Planet mit Wüstencharakter. Unter der dünnen Sauerstoffatmosphäre sahen wir riesige, zum Teil völlig zerfallene Städte. Dazwischen erhoben sich immer wieder gewaltige Metallpaläste, die ebenfalls bereits Zeichen des Verfalls aufwiesen. Die Architektur war vielfältig und wirkte auf mich zum Teil skurril. Weite Landstriche waren versandet und versteppt. Es gab kaum Wälder und Seen. Auf den Bildschirmen erkannten wir zahlreiche vegetationslose Gebirgszüge.
    Lebewesen konnten wir auch über die Fernortung nicht entdecken.
    Dann geriet der erste Raumhafen in den Sichtbereich der Ortungsgeräte.
    Ich sah, daß die dort stehenden Schiffsgiganten einsatzklar auf den Landeflächen standen. Zwischen den Schiffen bewegten sich Millionen winziger Roboter, die offenbar unablässig damit zu tun hatten, diese unheimliche Flotte in tadellosem Zustand zu halten.
    Verfallene Städte und eine funktionsbereite Raumflotte, das erschien mir ein Widerspruch zu sein.
    Für wen wurden diese Schiffe gepflegt?
    „Ich wette, daß es dort unten kein einziges lebendes Intelligenzwesen gibt", sagte Zeno leise. „Und auf den anderen Welten sieht es wahrscheinlich nicht anders aus. Ich frage mich nur, wozu die Schiffe

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