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0641 - Das Geisterspiel

Titel: 0641 - Das Geisterspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war.
    Verzweifelt versuchte er sich an Einzelheiten des Tests zu erinnern, doch außer der Erinnerung, daß er auf dem fünften Planeten einem Test unterzogen werden sollte, fiel ihm nichts mehr ein. Er wußte weder, wie der Test angefangen noch wie er geendet hatte.
    Perry blickte an sich herab und sah, daß er eine Art sandfarbenen Burnus trug, dessen Kapuze zurückgeklappt war.
    Die Füße waren unbekleidet. Aber Rhodan entdeckte neben dem Bett zwei Schnabelschuhe aus geschmeidigem Leder.
    Er zog die Schuhe an und kehrte ans Fenster zurück.
    An der Einmündung einer Seitenstraße war Unruhe entstanden.
    Rufe ertönten, dann löste sich aus einer Gruppe Neugieriger eine massige Gestalt, die wie Rhodan in einem sandfarbenen Burnus steckte, aber ansonsten wenig Ähnlichkeit mit einem terranischen Beduinen aufwies.
    Der Kopf des Wesens sah aus wie ein flachgedrückter Echsenschädel und war von einer türkisfarbenen Schuppenhaut bedeckt, aus der die beiden Facetten-Doppelaugen, die liegenden Achten glichen; sich hervorwölbten.
    „Gayt-Coor!" entfuhr es Rhodan.
    Der Petraczer blieb stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer gerannt. Sein Kopf ruckte herum, und die halbkugelförmigen Facettenaugen bewegten sich suchend.
    Im nächsten Augenblick hatte Gayt-Coor den Terraner entdeckt.
    „Rhodan!" rief er, und es klang wie der Trompetenstoß eines Elefantenbullen. „Beim Ei der neun Meere! Wie kommst du hierher?"
    „Eigentlich wollte ich dich das fragen", erwiderte Perry. „Warte, ich komme hinunter."
    Er blickte sich im Zimmer um, in der schwachen Hoffnung, irgendwo seinen Waffengurt zu sehen. Aber weder der Gurt noch die Waffen hatte man ihm gelassen. Zorn auf das Robotgehirn von Sin Urbar ergriff ihn.
    Er war getäuscht und entführt worden. Wahrscheinlich hatte man ihn und seinen Begleiter mittels Transmitter nach Thoalky abgestrahlt und dann jeden für sich in einem Zimmer ausgesetzt.
    Während Perry Rhodan die Treppe zum Erdgeschoß hinabstieg, versuchte er, einen Sinn hinter dieser Entführung nach Thoalky zu entdecken.
    Er konnte sich nicht vorstellen, welchen Nutzen sich das Robotgehirn von dieser Maßnahme erhoffte, die doch eigentlich die Übernahme des Materials zur Bioinfizierung der Völker von Naupaum verzögerte.
    Allerdings mußte Perry einräumen, daß ein Positronengehirn ein völlig anderes Zeitverständnis hatte als die meisten organischen - Denkapparate. Nachdem das Robotgehirn auf Sin Urbar Jahrzehntausende nach dem Aussterben des Pehrtus auf jemanden gewartet hatte, mochten ihm weitere tausend Jahre als unerheblich erscheinen.
    Er mußte unbedingt versuchen, so bald wie möglich Kontakt mit dem Robotgehirn aufzunehmen.
    Niemand begegnete ihm in dem Haus. Als er ins Freie trat, hielt der Petraczer gerade einen Stadtbewohner am Arm fest.
    „Wie nimmt man Verbindung mit dem Robotgehirn auf?" fragte er ihn eindringlich.
    Er hatte Nauparo gesprochen, und der Eingeborene antwortete in der gleichen Sprache. - „Ich kenne das Robotgehirn nicht", sagte er.
    Perry musterte den Mann. Er hatte zwar eine humanoide Körperform, aber der lange gefiederte Hals und der dünne.
    Federflaum auf den anderen sichtbaren Stellen seines Körpers verrieten, daß die unmittelbaren Vorfahren seiner Art Vögel gewesen waren. Der Schnabel war allerdings zu einem breiten Mund mit harthäutigen Lippen zurückgebildet, und in der Oberlippe befanden sich die beiden Nasenöffnungen. Der Mund saß. mitten im Gesicht, und dicht daneben befanden sich links und rechts die beiden Augen. Wenn sie nicht im Verlaufe der Stammesentwicklung von den Kopfseiten nach vorn gewandert waren, dann hatten die Ahnen dieses Volkes zu den Raubvögeln gezählt.
    „Mein Freund meint die denkende und sprechende Maschine auf dem Planeten Sin Urbar", warf Perry Rhodan, zu dem Vogelabkömmling gewandt, ein.
    Die beiden dicht beieinanderstehenden Augen des Wesens wandten sich ihm zu. Ihr Blick war kalt und scharf.
    „Sin Urbar? Ein anderer Planet?" fragte der Eingeborene.
    „Der fünfte Planet dieses Systems", antwortete Rhodan bereitwillig. Er hatte nicht den Eindruck, als stellte der Fremde sich uriwissend. Er schien tatsächlich nichts über Sin Urbar und das Robotgehirn zu wissen.
    „Kein Flügel trägt so weit, Fremder", erwiderte der Vogelabkömmling und ging seines Weges, nachdem Gayt-Coor seinen Arm losgelassen hatte.
    „Was ist das für ein sinnloser Zirkus?" empörte sich der Petraczer. „Wie kommt dieses Robotgehirn dazu, uns

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