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0642 - Die Flotte der Selbstmörder

Titel: 0642 - Die Flotte der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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du richtig erkannt, denn von ihm hängt alles ab. Ist er aber tot, dann können sie einen anderen Priester als Sänger engagieren."
    „Aha, jetzt verstehe ich. Heltamosch wollte sich durch uns nicht behindern lassen, also muß er Ilanosch töten, damit alles seinen normalen Gang nehmen kann."
    „Du hattest soeben ein Aha-Erlebnis", bestätigte Gayt-Coor ironisch die Überlegungen des Petraczers.
    Rhodan schaltete die Funkgeräte ein. Unmittelbar darauf erschien das Gesicht des Raytschas auf dem Bildschirm.
    „Du kannst mir nicht entkommen, Toraschtyn", sagte er mit harter Stimme. „Ich gebe dir eine letzte Chance. Wenn du die Flucht sofort abbrichst und zur ROTAP zurückkehrst, wird alles vergessen sein. Wenn nicht, dann..."
    „Es tut mir leid, Heltamosch. Ich werde nicht zur ROTAP kommen. Jetzt noch nicht."
    „Es wird kein Später mehr geben, Toraschtyn."
    „Davon bin ich keineswegs überzeugt."
    „Du läßt mir keine Wahl."
    „Das hatte ich auch nicht vor, Heltamosch."
    Der Raytscha versuchte es auf andere Weise: „Du bist fremd hier. Du kennst uns und unsere Gebräuche noch nicht. Unsere Mentalität ist dir fremd. Vieles wirst du vielleicht niemals begreifen. Deshalb möchte ich dir erklären, daß du ein Verbrechen begangen hast, das in unseren Augen nicht mehr zu übertreffen ist. Einen erwählten Priester darfst du nicht entführen.
    Eine solche Tat wäre unverzeihlich. Deshalb, Toraschtyn, muß ich dich..."
    „Gib dir keine Mühe, Heltamosch", unterbrach ihn Rhodan.
    Er schaltete ab.
    Sekundenbruchteile später feuerte die ROTAP erneut eine Breitseite ab, aber es war schon zu spät. Das Beiboot glitt in die Librationszone zwischen dem vier- und dem fünfdimensionalen Kontinuum und jagte mit einer Geschwindigkeit davon, die weit über der des Lichtes lag.
     
    4.
     
    An Bord der ROTAP herrschte hektisches Treiben.
    Heltamosch wollte das Flaggschiff und die anderen 115 Raumschiffe der Expeditionsflotte schnell wieder voll einsatzfähig machen. Dazu mußte er seine Offiziere und Mannschaften aus ihrer Lethargie und Todessehnsucht aufrütteln. Noch konnte der Raytscha die Verfolgung nicht aufnehmen, dennoch war er davon überzeugt, daß Toraschtyn ihm nicht entwischen konnte.
    Er glaubte zu wissen, wohin er sich wenden würde. Darüber hinaus aber war er sich dessen sicher, daß die ROTAP das kleine Raumschiff orten würde, sobald es den Linearflug beendet hatte.
    Der Sicherheitsoffizier erschien in der Hauptleitzentrale. Ein Adjutant brachte ihn zu Heltamosch, der erregt auf den Kommandanten des Flaggschiffs einredete.
    „Sie sind mir eine Erklärung schuldig", sagte er, als er den Sicherheitsoffizier bemerkte. Der drohende Unterton war nicht zu überhören. Heltamosch zweifelte keinen Moment daran, daß sich seine Untergebenen ihm unterordnen würden, obwohl er praktisch nichts gegen sie unternehmen konnte, wenn sie sich weigern sollten. Gegen Menschen, die wußten, daß sie in vier Tagen mit absoluter Sicherheit tot waren, lassen sich keine Druckmittel mehr anwenden. Doch seiner Persönlichkeit war niemand gewachsen. Niemand kam auf den Gedanken, sich ihm zu widersetzen. Auch der Sicherheitsoffizier bot das Bild eines Mannes, der sich seiner Schuld bewußt ist.
    „Wir haben - versagt, Raytscha", erklärte er. „Wir haben uns täuschen lassen."
    „Ich verstehe das nicht", unterbrach ihn Heltamosch. „Ich hatte vorhergesagt, daß Toraschtyn irgend etwas versuchen würde, unsere Pläne zu durchkreuzen. Wie war es möglich, daß Ilanosch selbst zu dem Hangar ging, in dem angeblich Uyfinom gefunden worden war? Weshalb schickte niemand seinen Vertreter, so wie es abgemacht war?"
    „Wir haben sofort eine 5-D-Ortung vorgenommen und dabei festgestellt, daß sich tatsächlich ein fünfdimensional strahlendes Objekt in dem Hangar befand. Das habe ich Ilanosch mitgeteilt.
    Er bestand darauf, selbst hinzugehen, weil er davon überzeugt war, dort Uyfinom vorzufinden."
    Er berichtete Heltamosch von dem praktisch wertlosen Gemisch, mit denen Rhodan Uyfinom vorgetäuscht hatte.
    Heltamosch begann plötzlich zu lächeln.
    Der Kommandant und der Sicherheitsoffizier blickten ihn überrascht an. Sie verstanden nicht, weshalb er so erheitert wirkte.
    „Seltsam", sagte der Raytscha. Schon oft hat mich dieses Ceynach-Gehirn durch geniale Pläne verblüfft. Viele Gegner haben wir mit seinen Ideen getäuscht und übertölpelt. Und jetzt bin ich selbst hereingefallen."
    Das Lächeln verschwand, und die Augen bekamen

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