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0642 - Die Flotte der Selbstmörder

Titel: 0642 - Die Flotte der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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töten wollt."
    „Dabei ist alles so einfach." Heltamosch schien ratlos zu sein.
    Die Haltung des Ceynach-Gehirns war ihm unverständlich.
    Sie entsprach einer ganz anderen Mentalität.
    Niemals hatte Rhodan diesen Mann so verzweifelt und niedergeschlagen gesehen. Der Herrscher hatte bereits mit dem Leben abgeschlossen, und es schien nichts zu geben, was ihn davon abbringen konnte, in den Tod zu gehen.
    „Was geschieht in den anderen Raumschiffen?" fragte Rhodan.
    „Das gleiche wie hier", erwiderte Heltamosch. „Die wichtigsten Wissenschaftler und Offiziere haben sich versammelt. Auch auf den anderen Schiffen erklingt die Stimme des Todes. Niemand wird überleben."
    Er sagte diese Worte in einem so eigenartigen Tonfall, daß Rhodan unwillkürlich frage: „Wie meinst du das?"
    „So, wie ich es gesagt habe. Wenn das Lied des Todes verklingt, wird es kein Leben mehr geben in der Galaxis Naupaum. Auf allen Planeten wird Ruhe einkehren. Der Große Krieg ist zu Ende."
    Er streckte Rhodan die Hände hin und lächelte schmerzlich.
    „Es ist gut, daß du gekommen bist, Toraschtyn. Laß uns jetzt Abschied voneinander nehmen."
    Rhodan ergriff die Hände nicht. Er trat einen Schritt zurück.
    „Du bist Raytscha geworden, weil Naupaum erwartet, daß du die Völker in eine bessere Zukunft, nicht aber in den Tod führst", sagte er. „Was gibt dir das Recht, über das Leben aller zu bestimmen?"
    Heltamosch blickte ihn an, als habe er ihn nie zuvor gesehen.
    „Warum sagst du das, Toraschtyn?" fragte er. „Du weißt doch, daß uns gar keine andere Wahl bleibt. Und du müßtest auch wissen, daß niemand in Naupaum sich anders entscheiden wird als wir hier."
    „Willst du mir nicht endlich sagen, warum ihr sterben wollt?"
    Wieder zögerte der Raytscha. Er hatte sichtlich Mühe, die Haltung seines Freundes zu verstehen. Für ihn war alles ganz klar, und es erschien ihm unbegreiflich, daß es das nicht auch für den Mann aus der Milchstraße war. Als er antwortete, sprach er langsam und stockend.
    „Im Nortema-Tain-System haben wir auf dem fünften Planeten, der Hauptwelt mit dem Namen Plimt, die Gewinnungs- und Veredelungsanlagen für das Mineral Uyfinom entdeckt, und wir haben das Programm der Pehrtus gefunden, Bio-Infizierung genannt.
    Die längst ausgestorbenen Pehrtus haben im Kampf gegen unsere Vorfahren das Uyfinom als Waffe eingesetzt.
    Du weißt, was daraufhin geschehen ist?"
    Da Toraschtyn weiterhin schwieg, fuhr er fort: „Aus allen Unterlagen, die wir erforscht haben, geht eindeutig hervor, daß alle naupaumschen Völker von der Art der Raytaner und der Yaanztroner biologisch umgeformt wurden. Das Uyfinom hat eine genmodulierende Wirkung. Wir, die Bewohner von Naupaum, wurden zu Androiden, die zu selbstzerstörerischen Zwangshandlungen veranlaßt werden, die uns in das Chaos führen. Obwohl wir ohne weiteres in der Lage wären, die Bevölkerungsexplosion zu beherrschen, wenn wir technische Mittel einsetzen, können wir nichts tun. Das Bio-Programm der Pehrtus knebelt unseren Geist und veranlaßt uns zu widersinnigen Handlungen.
    Jetzt aber haben wir erkannt, wie unwürdig ein solches Dasein ist. Zum erstenmal in der Geschichte des Naupaumschen Raytschats nach dem Großen Krieg haben wir die Fesseln abgeworfen. Schon lange haben die großen Philosophen unserer Völker behauptet, wir seien nicht mehr als biologische Roboter.
    Wir haben ihre Ansichten geringschätzig abgetan.
    Das alles hat sich jetzt geändert. Der Schock der reinen Wahrheit hat uns geläutert. Deshalb bleibt uns nur ein Weg - das Lied des Todes anzustimmen."
    „Und damit den Sieg der Pehrtus vollkommen zu machen, Heltamosch", fügte Rhodan hinzu.
    „Du hast vollkommen recht, Toraschtyn", erwiderte der Raytscha. „Die Pehrtus haben den Großen Krieg gewonnen. Die letzte Schlacht ist geschlagen, aber nicht hier und nicht heute, sondern schon vor Jahrhunderttausenden, als sie das Programm der Bio-Infizierung starteten. Damals hat sich alles entschieden.
    Unser Entschluß, unserem Dasein ein Ende zu bereiten, hat damit nichts mehr zu tun."
    Rhodan begriff.
    Es war absolut sinnlos, Heltamosch erklären zu wollen, daß durch einen Massenselbstmord nichts gewonnen, sondern alles verloren war. Die Raytaner empfanden. den Tod als Erlösung aus einem Dasein, das für sie unerträglich geworden war.
    Wenn er Heltamosch und die Galaxis Naupaum retten wollte, dann mußte er den Raytanern das Gefühl der Würde und der Selbstachtung zurückgeben. Das aber

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