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0643 - Das fliegende Grauen

0643 - Das fliegende Grauen

Titel: 0643 - Das fliegende Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten. Die Idee war mir blitzschnell gekommen.
    Ich riss die Tür auf und schwang mich hinter das Lenkrad. Der Schlüssel steckte nicht, aber wir wussten, wie man es schaffte, einen Motor kurzzuschließen.
    Als er ansprang, zog Suko seine Beretta und legte sie zusammen mit der Hand auf seinen rechten Oberschenkel.
    Licht, erster Gang - und ab!
    ***
    Ein Gebet zu sprechen kann manchmal sehr hilfreich sein, doch nicht in allen Situationen, denn Jane und Glenda nutzte es in diesen Augenblicken nichts.
    Sie mussten sich anders wehren und standen gegen sechs weibliche Vampire auf verlorenem Posten.
    Welchen Weg sie auch nehmen würden, es gab keine Chance, ungesehen an den blutgierigen Wiedergängern vorbeizukommen.
    Jane hob ihre Waffe und schaute sie an. »Die kann man vergessen!«, keuchte sie.
    »Lad sie trotzdem.«
    »Klar. Wenn mir ein Blutsauger vor die Mündung läuft, schieße ich trotzdem.«
    Das Licht reichte aus, um die Gegnerinnen erkennen zu können. Es störte die Blutsauger nicht, dass der Schein ihre Gestalten streifte und so manches Gesicht aus der Finsternis riss. Es war nicht die Helligkeit der Sonne, Kunstlicht, sogar durch Filter farblich abgestuft, und es verwandelte die Gestalten der Bestien in gespenstische Wesen.
    Die Frauen gehörten zu den unterschiedlichsten Völkergruppen. Die Schwarze hatten Glenda und Jane bereits gesehen. Auch eine Asiatin befand sich innerhalb des Reigens. Europäerinnen ebenso wie eine Frau, die sehr wild aussah und die Haare als Strähnen in die Höhe gekämmt hatte. Fast erinnerte sie an eine große Rock-Sängerin, die auch mit Fünfzig noch immer top war.
    Die stand den beiden am nächsten. Glenda nickte in diese Richtung, als sie sagte: »Ich glaube, dass ich weiß, wie wir es machen können.«
    »Sprich doch nicht so geziert. Wie denn?«
    »Wir müssen uns eine vornehmen.«
    »Und dann?«
    »Aus dem Weg räumen und in das Zimmer hinein.« Glenda sprach schnell. »Es könnte doch einen zweiten Ausgang geben.«
    »Möglich.«
    »Willst du es wagen?«
    Jane lächelte schmal. »Bleibt mir denn etwas anderes übrig? Ich glaube nicht.«
    »Das meine ich auch.«
    »Okay, eine hält der anderen den Rücken frei. Dann wollen wir mal sehen.« Sie bewegten sich vorsichtig. Nach den ersten Schritten gingen sie schneller.
    Das hatten natürlich die veränderten Haremsdamen bemerkt. Die trafen Anstalten, Jane und Glenda in die Zange zu nehmen, näherten sich von allen Seiten.
    Sie blieben dabei nicht auf den Wegen. Sie räumten die Zweige der Sträucher und Büsche zur Seite, sprangen über die schmalen Kanäle hinweg und auch über die Teiche.
    Ihre Füße versanken im Gras. Den Frauen kam das Fauchen vor wie nur schwerlich unterdrückte Trompetenstöße.
    Aber sie erreichten ihr Ziel, ohne angegriffen worden zu sein. Dann stand die dunkelhäutige Vampirfrau vor ihnen!
    »Jetzt!«, rief Jane und drosch mit beiden Fäusten zu, die durch das Gewicht der Waffe beschwert waren.
    Der Revolver traf. Die Wucht katapultierte die Vampirin zur Seite. Sie durchbrach einen blühenden Hibiskusbusch, der sie nicht aufhalten konnte. Dahinter befand sich ein Teich. Jane und Glenda hörten es klatschen, als die Person ins Wasser fiel.
    Glenda war schon vorgelaufen. Mit einer wuchtigen Bewegung riss sie die Tür auf, stolperte über die Schwelle und befand sich in einem großen Raum, der üppig ausstaffiert war, denn Seidenkissen, Betten, ein Bad, Radio und TV, das gab es auch in einem Harem.
    Jane war ihr gefolgt. Ihr Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck. Die Waffe hielt sie wie ein Profi. Die Mündung zeigte zur Decke, wo ein Ring aus sanft leuchtenden Glühbirnen die Lichtquelle bildete.
    »Wo, Glenda?«
    »Was meinst du?«
    »Die zweite Tür!«
    »Sie ist da. Aber sie führt ins Bad.«
    Jane schaute sie kurz an. »Bist du sicher?«
    »Leider.«
    Im Bad war alles vorhanden. Bis auf ein Fenster oder eine weitere Fluchttür.
    Jane kehrte zurück. Glenda hatte die Tür geschlossen und sich mit dem Rücken dagegen gepresst.
    »Es sieht nicht gut aus, wie?«
    Jane nickte. »Wir sitzen gewissermaßen in der Falle, haben es trotzdem noch besser als draußen, denn durch die Tür kann immer nur eine Blutsaugerin. Die werden wir uns vornehmen.«
    »Womit? Welche Waffe?«
    »Ist natürlich schwer.« Die Detektivin blickte auf ihren Revolver. »Der lohnt sich nicht.«
    »Vielleicht finden wir hier…« Glenda wurde unterbrochen, denn hinter ihr dröhnten die ersten Schläge gegen das Holz. Eine der

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