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0643 - Schlangenträume

0643 - Schlangenträume

Titel: 0643 - Schlangenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hubschrauber wartete auf sie.
    ***
    »Du willst doch nicht wirklich aufgeben und verschwinden?« fragte Nicole, als die Maschine sich wieder in der Luft befand. »Wofür sind wir dann hierher gekommen?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ihr habt aber auch nichts herausbekommen«, vermutete er.
    Die beiden unterschiedlich stark begabten Telepathinnen schüttelten die Köpfe. »Nichts, bei niemandem«, sagte Monica, die sich bemüht hatte, das gesamte Personal zu »durchleuchten«.
    Auch Nicole verneinte. »O’Donaghue hat eine Erinnerung an diese Kobra, aber wenn ich es aus seiner Erzählung nicht besser wüßte, würde ich sagen, er hätte es geträumt. Denn die Erinnerung ist in genau dem Sektor seines Gehirns… äh, abgelegt, wo die Träume wahrgenommen werden. Aber er hat doch nicht geschlafen und auch nicht mit offenen Augen vor sich hin geträumt, die Schilderung des Mädchens beweist das.«
    »Und ist glaubhaft«, bekräftigte Monica Peters. »Ich habe sie telepathisch herausgefischt und sondiert. Es gibt keinen Zweifel an O’Donaghues Reaktion.«
    »Reaktion«, murmelte Nicole. »Aber an dem, was er gesehen hat? Ich habe es in seiner Erinnerung nur wie eine Traum-Sequenz gefunden. Was denn nun? Hat er geträumt , oder hat er die Kobra gesehen ?«
    Zamorra lächelte dünn.
    »Wir werden uns aufteilen«, sagte er. »Ich schlage vor, daß du, Nici, O’Donaghue folgst und ihn ein wenig überwachst. Vielleicht ergibt sich daraus noch etwas mehr. Geheimhaltung ist nicht nötig, denke ich; er wird sich nicht bedrängt fühlen, wenn er dich bemerkt.«
    »Sicher nicht. So, wie er mich angestarrt hat, fühlt er sich eher wohl. Der Mann mag Frauen.«
    »Vor allem, wenn sie sich so freizügig geben wie du«, schmunzelte Zamorra.
    Er löste das Amulett von ihrer Halskette und hängte es sich selbst um.
    »Huch«, machte Nicole. Sie zupfte an ihrer Lederjacke, atmete tief ein und reckte ihren Busen etwas weiter vor. »Soll ich den Rest auch gleich ausziehen?«
    »Würde hier kaum auffallen«, grinste Zamorra. »Allerdings könnte man dich dann leicht mit einer Bedienung verwechseln. Zumindest die Jacke solltest du also anbehalten. Der Rest allerdings…«, und er betrachtete angelegentlich und kopfschüttelnd ihre engen Jeans, »… wäre durchaus verzichtbar.«
    »Für zehn bis zwanzig Dollar läßt sich darüber reden«, versicherte Nicole heiter, streckte eine Hand fordernd, aus und legte die andere bereits an die Gürtelschließe ihrer Jeans. »Es geht doch nichts über einen kleinen Nebenverdienst.«
    »Nur gegen Quittung«, grinste Zamorra sie an. »Und versteuern wirst du’s auch müssen.«
    »Empörend«, protestierte sie. »Dann bleibe ich doch lieber angezogen. Und was machst du, während ich den Staatsanwalt bespitzele?«
    »Bewachst«, korrigierte Zamorra. »Das klingt politisch korrekter. Ich werde mit Monica diesen Truck Stop noch einmal sehr genau untersuchen. Den Hubschrauber behalten wir hier. Du nimmst besser einen Mietwagen, um O’Donaghue zu folgen. Mit dem Kopter in sein Dorf, das wäre wohl etwas zu auffällig.«
    »Und wenn er nicht in sein Dorf, sondern zu seiner Dienststelle fährt?«
    »Der nicht«, wandte Monica Peters ein. »Ist dir das entgangen, Nicole? Eigentlich hat er seit Stunden Feierabend und war zwischendurch schon zu Hause, um von dort aus diese Razzia zu organisieren.«
    Zamorra sah auf seine Uhr. »Ach, deshalb kommt so langsam die Abenddämmerung… ist tatsächlich schon relativ spät. Aber wenn ich das richtig sehe, muß der Mann ja einen ziemlich frühen Feierabend haben.«
    »Es ist Freitag«, erinnerte Nicole. »Da will doch so oder so kein Mensch mehr arbeiten. Sondern nur die Hand aufhalten, um das Geld zu kassieren. Arbeit ist bekanntlich gesundheitsschädlich.«
    Der Dämonenjäger winkte ab.
    »Kümmern wir uns mal nicht um diese Dinge, sondern um das wirklich Wichtige - dort O’Donaghue, hier der Schlangen-Stop…«
    ***
    Während der Rückfahrt nach High Springs überlegte O’Donaghue, was er von der ganzen Sache halten sollte. Vor allem von diesem Professor, der so überraschend mit einem riesigen Hubschrauber aufgetaucht war. Dieser Auftritt beeindruckte ihn doch schon, und er fragte sich, wer der Mann wirklich war. Helikopter wie den Bell UH-1 wurden eher von der Army oder den Bundesbehörden benutzt, kaum mal von Privatleuten oder Firmen. Dafür waren diese großen Maschinen normalerweise zu teuer und zu unrentabel. Sollte dieser Zamorra also zu einem

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