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0644 - Die Bestie von Aronyx

0644 - Die Bestie von Aronyx

Titel: 0644 - Die Bestie von Aronyx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Randgebieten der Ortschaften, wo sie wie Ratten und Füchse Mülltonnen plünderten oder auch mal durch leichtsinnig offengelassene Türen in ein Haus kamen, um die Küche zu inspizieren. Die Alligatoren entwickelten sich mehr und mehr zu Zivilisationsfolgern.
    Der hier hatte sich aber weit außerhalb normaler Jagdreviere bewegt. Und deshalb hatte ihm wohl auch jemand einen kräftigen Hieb mit dem Hammer versetzt.
    Hammer? Eine Art Streitaxt, aber doch eher einem gewaltigen Hammer ähnelnd.
    Die Waffe stand mit dem breiten Hammerkopf auf dem Boden, reckte den Stiel hoch empor. Und daneben, auf dem niedergestreckten Alligator, saß ein Mann.
    Nicole stutzte.
    Sie erkannte ihn wieder.
    »Ich wußte, daß ich dich hier treffen würde. Die Priester haben es mir verraten«, sagte Thor von Asgaard. »Bitte folge mir in die Straße der Götter. Es gibt ein Problem…«
    ***
    »Thor«, stieß Nicole verblüfft hervor. »Was, beim Knickauge der Panzerhornschrexe, machst du hier?«
    »Ich habe auf dich gewartet, Nicole Duval«, sagte er. »Wir brauchen dich in der Straße der Götter.«
    Nicole blieb vorsichtshalber auf dem Pferd sitzen. Sie betrachte Thor von Asgaard nachdenklich. Er gehörte zu den »Göttern« seiner kleinen Welt - zu denen des OLYMPOS. Was tat er hier auf der Erde?
    Abwehrend hob Nicole die Hand.
    »Nicht so stürmisch«, warnte sie. »Bevor ich entscheide, ob ich dir folge oder nicht, will ich erst einmal wissen, worum es überhaupt geht. Und das bestimmt nicht hier zwischen Tür und Angel, sondern an einem Ort, wo wir uns in Ruhe darüber unterhalten können.«
    »Die Zeit drängt«, entgegnete Thor. Etwas verwirrt sah er sich um, suchte offenbar nach einer Tür.
    »Die Zeit in der Straße der Götter vergeht anders als hier in der Welt der Menschen«, widersprach Nicole. »Ich bin sicher, daß eine genügend große Reserve zur Verfügung steht.«
    »Vielleicht nicht«, beharrte Thor. »Wir benötigen deine Hilfe - schnell.«
    Nicole verschränkte die Arme vor den Brüsten und schüttelte den Kopf. Seltsam, dachte sie. Von ihrer erhöhten Position im Sattel aus sah sie auf Thor hinab, der auf dem betäubten Alligator saß. Und trotzdem hatte sie den Eindruck, sich mit ihm auf gleicher Augenhöhe zu befinden.
    Er streckte die Hand aus. »Komm mit mir.«
    »Nein«, sagte sie. »Nicht einfach so. Ich werde zuerst mit Zamorra darüber reden.«
    »Kannst du deine Entscheidungen nicht allein treffen?«
    »Das kann ich durchaus, aber er muß wissen, wo ich bin, und vielleicht hat er Vorschläge, wie die Situation bereinigt werden kann - wie auch immer sie aussieht, Monsieur Geheimniskrämer. Außerdem muß so etwas vorbereitet werden. Nicht, daß es wieder zu einem solchen Chaos führt wie vor einem Jahr, als es um die Sturmrösser von Ke-She ging.«
    Da war allerdings Merlin es gewesen, der sie einfach in die Straße der Götter gezwungen hatte. Ohne jegliche Vorbereitung, ohne jegliche Vorwarnung. So etwas wollte sie sich kein zweites Mal bieten lassen.
    »Du kannst mich gern begleiten«, sagte sie. »Und uns allen berichten, was passiert ist. Willst du aufsteigen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich werde bereits dort sein, wenn du dein Ziel erreichst«, sagte er. »Aber es ist wichtig, daß du mitkommst und hilfst. Denn nur du kannst es. Du hast es schon einmal gekonnt.« Er klopfte dem Alligator leicht auf den Schädel. »Schön brav bleiben und keine Menschen fressen, ja? In ein paar Minuten kannst du wieder aufwachen.«
    Dann sah er Nicole an.
    »Und was passiert ist? Damon wurde ermordet.«
    Im nächsten Moment war er verschwunden.
    ***
    Während Nicole zu Tendyke's Home weiterritt, dem bungalowähnlichen Gebäude auf einem geradezu paradiesischen, großen Grundstück, kreisten ihre Gedanken um das, was Thor gesagt hatte.
    Damon wurde ermordet.
    Das war kaum vorstellbar. Damon war ein magisches Wesen mit einem geradezu erstaunlichen Überlebenspotential. Ihn zu ermorden, bedurfte es mehr, als ein Mensch vermochte. Ebenso wie Byanca war er hybrid, war zur Hälfte Gott beziehungsweise Dämon. Und er besaß Kräfte und Fähigkeiten, die beinahe alles Vorstellbare überstiegen. Nicht umsonst hatten Götter und Dämonen die beiden Hybriden aufeinander gehetzt, um die finale Schlacht zu schlagen.
    Eine Schlacht, die dann nie stattgefunden hatte.
    Und nun war Damon tot?
    Nicole schüttelte den Kopf. Sie konnte es nicht glauben.
    Auch von Byanca hatte es geheißen, sie sei tot. Damals, als es um die

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