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0646 - Der Templer-Jäger

0646 - Der Templer-Jäger

Titel: 0646 - Der Templer-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rechts führte ein schmaler Weg zwischen alten Häusern entlang.
    In der Mitte stand der Turm!
    Er musste wohl irgendwann einmal touristisch erschlossen worden sein, jedenfalls hatte man ihn umzäunt. Der Zaun wiederum hatte auch bessere Tage gesehen. An einigen Stellen war er zusammengesackt und bestand nur noch aus Fragmenten.
    Ich fand genügend Stellen, über die ich hinwegklettern konnte, um auf den Kirchturm zuzugehen.
    Eigentlich war es kein Turm mehr. Von dem Mauerwerk war nur noch die rechte Seite erhalten, und von der auch nur Trümmer. Dass er eckig gewesen war, konnte ich gerade noch erkennen.
    Ich kletterte über die Absperrung und stand vor den Trümmern. Und jetzt sah ich auch, weshalb das Gelände rings um den Turm abgesperrt worden war.
    Im Boden befand sich ein Loch - achteckig, als wäre das Fundament des Turms kurzerhand herausgerissen worden. Viele Trümmer waren zur linken Seite hin gefallen. Als solche kaum mehr zu erkennen, weil eine Schicht aus Moos über sie hinweggewachsen war.
    Ich ging bis dicht an den Rand. Die Tiefe war einfach zu dunkel, um etwas erkennen zu können, aber den Beginn der Treppe entdeckte ich trotzdem. Und die Stufen hörten auch nicht irgendwann auf, sie verschwanden erst am Boden.
    Ideal, um hinabzuklettern.
    Bevor ich das tat, blickte ich mich um. Die Stille und die Leere gefielen mir überhaupt nicht. Beides wirkte wieder einmal wie die berühmte Ruhe vor dem großen Sturm. Mich überkam ein ziemlich mieses Gefühl, auf das ich keine Rücksicht nahm. Hätte ich das getan, hätte ich meinen Job auch quittieren können.
    Leider war nicht zu erkennen, ob man mich aus irgendeinem Fenster beobachtete. Genug waren vorhanden. Wer mich sah, hielt mich möglicherweise für einen Idioten.
    Treppen in unbekannte Tiefen war ich schon oft hinabgestiegen. Diese hier gehörte zum Rest der Wendeltreppe, die einmal den ganzen Turm durchlaufen haben musste.
    Mit Schutt und Geröll waren die Stufen bedeckt. Jede einzelne wirkte wie eine Stolperfalle.
    Sehr vorsichtig ging ich zu Werke. Mein Fuß verschwand im Staub. Unter den Sohlen knirschten kleine Steine.
    Der dünne, aber scharfe Lampenstrahl wies mir den Weg.
    Kaum hatte ich den Fuß auf den Boden gesetzt, sah ich etwas von der Größe dieses unterirdischen Verlieses, denn ich entdeckte noch einen Durchgang, der in einen anderen Teil führte.
    Das Licht fiel schräg durch die Öffnung in diesen mit Staub und alten Spinnweben bedeckten Raum.
    Sogar ein Steinbogen war noch vorhanden, abgestützt durch dickes Mauerwerk, an dem der Zahn der Zeit ebenfalls Spuren hinterlassen hatte.
    Schmutz und Moos fand ich, doch keine Spuren, die von Menschen stammten.
    Wahrscheinlich war ich einer der wenigen überhaupt, die sich in diese Welt trauten.
    Kurz hinter der Tür, wo der Lichtschein sich verlor, umgab mich die Düsternis.
    Sie war wie eine Klammer, die mich festhielt und nicht mehr loslassen wollte.
    Der alte Geruch wehte in meine Nase. Es roch nach Staub, vielleicht Moder und Feuchtigkeit, obwohl ich kein Wasser an den Wänden schimmern sah.
    Als Nächstes fiel mir ein Hügel auf. Er war nicht sehr hoch, dafür breiter, aber auf ihm lag etwas, bei dessen Anblick mir der Schweiß auf die Stirn getrieben wurde.
    Es war ein Totenschädel!
    Im ersten Moment wollte ich es nicht glauben, Ich sah einfach keinen Grund für das Vorhandensein des Schädels. Er und der Hügel bildeten eine gewisse Einheit, die auf mich den Anblick einer schaurigen Performance machte.
    Außerdem konnte ich den Schädel nicht als normal ansehen. Auf welch einem Kopf wuchsen schon Haare wie helles Drahtgeflecht? Deshalb sah er so aus, als hätte man dem blanken Gebein eine Perücke übergestreift. Er lag auf der Seite, allerdings nicht so abgewinkelt, dass zu ihm kein Körper mehr gehören könnte. Ich rechnete durchaus damit, dass ein verwester oder halbverwester Leib noch im Hügel steckte.
    Sehr vorsichtig ging ich näher. Das Kreuz hatte ich in meine rechte Hand genommen. Die Lampe hielt ich mit der anderen fest. Der Strahl flackerte zuckend, wenn ich den Arm bewegte.
    Ich näherte mich ihm von der Seite, denn bisher hatte ich ihn nicht von vorn gesehen.
    Das änderte sich, und abermals erlebte ich eine Überraschung, als mein Blick auf die Augen fiel.
    Sie waren groß, übergroß sogar. Das Linke schimmerte in einem ungewöhnlichen Grün. Es musste mit irgendeiner Masse vollgestopft sein. Das Rechte sah bleich aus. Als hätte jemand dort einen Tennisball

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