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0646 - Monster auf Malta

0646 - Monster auf Malta

Titel: 0646 - Monster auf Malta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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atmen zu hören. Gar nicht weit von ihm entfernt.
    Das waren Atemzüge, die sich gegenseitig überlagerten, und die Personen, die atmeten, schienen das so lautlos wie möglich tun zu wollen, um nicht bemerkt zu werden.
    Ganz langsam drehte Zamorra sich in die Richtung, aus der er die Geräusche vernahm. Er hielt die Lider halb geschlossen. Es war zwar nicht anzunehmen, daß seine Augen hier aufleuchteten, weil es in dem Vorraum kein Licht gab, das von ihnen reflektiert werden konnte, aber er blieb trotzdem vorsichtig.
    Er wartete weiter ab.
    Die fremden Atemzüge wurden mit der Zeit deutlicher. Vielleicht stellte sich Zamorras Gehör aber auch nur besser darauf ein. Er vermutete, es mit drei Wesen zu tun zu haben, die sehr dicht beieinanderstanden.
    Vielleicht war es ein Fehler gewesen, einfach so in den Vorraum einzudringen, ohne sich erst Gedanken über das weitere Vorgehen und die Konsequenzen zu machen. Jetzt hätte er den Dhyarra-Kristall benötigt. Aber sein eigener befand sich im Hotelzimmer, und Nicole konnte nicht wissen, was er jetzt plante. Deshalb mußte er darauf verzichten, in einem blitzschnellen Vorgang mit Hilfe der Dhyarra-Magie den Raum grell auszuleuchten und alle anderen, die sich darin befanden, zu blenden, ohne selbst geblendet zu werden. Mit seinem Amulett konnte er zwar auch Licht schaffen, aber dieses Licht würde auf keinen Fall ausreichen, für eine Blendung zu sorgen. Im Gegenteil -Zamorra würde sich damit selbst zur Zielscheibe machen.
    Dann - hörte er eine Bewegung. Etwas unwahrscheinlich Großes bewegte sich durch den dunklen Vorraum.
    War plötzlich ganz dicht vor ihm!
    Blitzschnell riß Zamorra seinen Blaster von der Magnetplatte und schoß.
    Ohne zu zielen, einfach dorthin, wo er die Geräusche hörte, die zusammen mit einem starken Luftzug auf ihn zu kamen. Zugleich sprang er rückwärts, knallte mit dem Rücken gegen eine Steinwand und merkte, daß er sich durch seine Körperdrehung vorhin selbst ausgetrickst hatte. Er hatte den Ausgang verfehlt!
    Der Blaster gab ein trockenes Knacken von sich. Ein bläulicher Elektroblitz flammte aus der Mündung, verästelte sich und hüllte etwas sehr Großes ein.
    Das kreischte auf und begann zu toben.
    Die Intensität des Elektroschocks war auf Wesen von Größe und Körpermasse eines Menschen oder wenig darüber gedacht. Größere Körper wurden nicht vollständig paralysiert. Das, was Zamorra getroffen hatte, wäre mit Sicherheit zusammengebrochen und für die nächsten Stunden außer Gefecht gesetzt gewesen, wäre es auch nur annähernd menschlich gewesen. Statt dessen war es monströs.
    Es litt.
    Rasende, fast unerträgliche Schmerzwellen, von dem Elektroschock der Waffe ausgelöst, durchpulsten das Nervensystem der Kreatur, von der Zamorra nicht einmal Umrisse hatte erkennen können. Etwas fuhr haarscharf an seinem Kopf vorbei; er spürte den Luftzug. Hätte es ihn getroffen, wäre er jetzt vermutlich tot. Es wäre unmöglich gewesen, rechtzeitig auszuweichen, trotz seiner schnellen Reflexe.
    Aber jetzt fuhr Zamorra herum, erreichte das Tor und schnellte sich nach draußen.
    Nicole setzte den Dhyarra-Kristall ein!
    Licht erhellte den Vorplatz, und Licht drang wie eine große, strahlende Wolke in den Vorraum ein. Aber dort gab es auch jetzt nichts zu sehen. Die getroffene Kreatur kreischte und tobte immer noch, wurde dabei leiser. Stampfen und Rumpeln wurde hörbar, und dann scharrte wieder Stein über Stein, aber diesmal lauter und schneller, viel eindringlicher als beim ersten Mal. Die geheime Steintür, die eben geöffnet worden war, wurde jetzt in größter Eile wieder geschlossen. Ein dumpfer Schlag war zu hören, als Stein auf Stein knallte.
    Dann trat Ruhe ein.
    Von einem Moment zum anderen war es totenstill…
    ***
    Das Dreiköpfige wand sich vor Schmerzen. Sein gesamter, riesiger Körper schien von innen heraus zu brennen. Das ließ zwar langsam nach, aber es änderte nichts an dem Schock, den das Dreiköpfige erlitten hatte.
    Hatte es die fremde Präsenz wirklich so falsch eingeschätzt?
    Waren die beiden Menschenwesen, die bei Nacht hierher gekommen waren, seine Feinde, statt seine Chance zu sein?
    Daß sie sich diesmal bei Nacht näherten, hatte ihm Hoffnung gegeben. Aber jetzt dieser Angriff… das Dreiköpfige verstand diesen Angriff nicht. Es hatte dem Menschenwesen doch keinen Grund dafür gegeben. Es hatte sich ihm doch nur im Schutz der Dunkelheit genähèrt.
    Man hätte miteinander reden können. Irgendwie. Das

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