0646 - Monster auf Malta
Fehler. Ich lockte sie hierher, wollte mich ihrer bedienen, um mein Ziel zu erreichen. Aber ich unterschätzte sie. Der lange Schlaf trübte meine Sinne. Nun ist es zu spät. Aber vielleicht kannst du mir helfen.«
»Wobei?« fragte Zamorra.
Er war nicht sicher, was er von der ganzen Sache halten sollte. Aber so lange er Zeit gewann, war es ihm recht. Jemand, der redet, tötet nicht sogleich. Fieberhaft suchte er nach einer Möglichkeit, sich zu befreien und zu wehren. Aber nach wie vor lastete der Fuß auf ihm, gab ihm keine Chance, aufzustehen.
Er wußte nicht einmal, ob er schnell genug auf die Beine kommen würde. Der Schmerz machte ihm zu schaffen, der entstanden war, als er auf den Stein geprallt war. Er hoffte, daß er sich nicht ernsthaft verletzt hatte. Immerhin konnte er seinen ganzen Körper fühlen und bewegen; zumindest war also seine Wirbelsäule nicht betroffen.
Keine Lähmung…
Das Monster hatte nicht geantwortet.
»Wobei soll ich dir helfen?« wiederholte Zamorra seine Frage. »Zunächst sollten wir aber etwas abklären. Wenn du Hilfe willst, wirst du mich freigeben müssen. Nimm deinen Fuß von mir herunter.«
»Du würdest mich töten wollen.«
»Das hängt nur von deinen Absichten und deinem Verhalten ab. Gib mich frei.«
»Nicht, ehe du mir versprichst, zu helfen. Ich habe einmal einen Fehler gemacht, als ich der Hohepriesterin vertraute. Dir vertraue ich nicht. Ich mache keinen Fehler mehr.«
»Diese Hohepriesterin - die Frau mit den roten Haaren?«
»Ja.«
»Du sagtest, sie sei unsterblich. Wieso ist sie das? War sie jemals an der Quelle des Lebens ?«
»Davon weiß ich nichts. Sie benötigt Seelen, die sie verschlingt, Lebensenergie von Menschen, die wir für sie töten. Daraus bezieht sie ihre Kraft, weiterzuleben und immer weiterzuleben. Wenn wir für sie jetzt einige Dutzend Menschen töten, lebt sie weiter für tausend oder mehr Jahre. Sie träumt noch von den alten Göttern, doch die sind längst dahingegangen. Sie lebten nicht so lange wie ihre Hohepriesterin.«
Es war, fand Zamorra, reichlich absurd. Am Boden zu liegen und mit einem dreiköpfigen, schuppigen Monster zu diskutieren, das ihn mit einem Fuß niederhielt.
»Sage mir, wobei ich dir helfen soll«, verlangte er. »Solange ich es nicht weiß, kann ich dir keine Zusage geben. Auch ich will keinen Fehler begehen.«
»Das verstehe ich«, sagte das Dreiköpfige.
Abermals zögerte es und fuhr dann fort: »Ich will nur eine Transformation. Ich will, daß die anderen und ich endlich wieder das werden, was wir einst waren.«
»Und was wart ihr einst?«
»Ehe jene, die Hohepriesterin der alten Götter und mehr als das war, uns zu dem machte, was wir heute sind, waren wir…«
In diesem Moment explodierte das Monster.
***
Die Rothaarige sog die Lebensenergie der Sterbenden auf. Die Monster waren zwar nicht so ergiebig, wie es Menschen gewesen wären, aber es reichte, das eigene Kräftepotential erheblich aufzustocken.
Wider Erwarten hatten es die Menschen tatsächlich geschafft, die Monster auszulöschen.
Das war äußerst ärgerlich.
Nur das Dreiköpfige war nicht dabei. Es hatte sich der Kontrolle entzogen. Aber nicht für lange. Die Rothaarige würde es bestrafen. Solche Unbotmäßigkeit durfte sie nicht dulden.
Andererseits - war es vielleicht gut, daß es nicht ebenfalls bei diesem Sturmangriff getötet worden war. So hatte die Rothaarige noch ein Monster zur Verfügung, für später.
Sie brauchte diese Bestien. Die mußten töten.
Sie selbst wollte sich daran doch nicht die Hände schmutzig machen!
Aber dieses eine Mal würde sie es tun müssen.
Die beiden Fremden, die vor dem verschlossenen Ausgang standen, durften nicht entkommen. Sie durften nicht weiterleben.
Die Rothaarige durchschritt den aufwärts führenden, gewundenen Gang. Sie war sicher, daß niemand mehr mit ihr rechnen würde. Und wenn sie auftauchte, war es zu spät.
Sie war bereit zu töten.
Sie sah das Licht. Im ersten Moment glaubte sie, Tageshelligkeit zu sehen, aber das konnte nicht sein. Denn sie hatte keine der Vibrationen gespürt, die üblich waren, wenn ein Steintor bewegt wurde.
Das Tor in die Freiheit war noch geschlossen, die beiden Menschen saßen in der Falle.
Die Rothaarige näherte sich.
Und dann sah sie die beiden Menschen.
Sie griff sofort an. Wob das Netz ihrer Magie und jagte die gewaltige Kraft, die sich in ihr zusammengeballt hatte, auf die Menschen zu, um sie zu töten.
Den Laserblitz, der sie in die Stirn
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