Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0646 - Monster auf Malta

0646 - Monster auf Malta

Titel: 0646 - Monster auf Malta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
nicht das Ende aller Hoffnung sein.
    Durfte es einfach nicht!
    Und dann suchte das Dreiköpfige die Fremden im Eingangsbereich des Tempels vergeblich.
    Sie hatten ihn nicht benutzt!
    Statt dessen hatten sie den geheimen Zugang benutzt, den bis zur letzten Nacht nur das Dreiköpfige gekannt hatte. Den es der Rothaarigen hatte verraten müssen!
    Die Rothaarige hatte ihn jetzt benutzt, und die Fremden waren ihr gefolgt.
    Das war gar nicht gut.
    Denn so liefen sie alle den vermutlich immer noch zornigen anderen Monstern in die Klauen.
    Und ob deren Aggressionen sich jetzt kontrollieren ließen, das bezweifelte das Dreiköpfige…
    ***
    Zamorra stoppte.
    »Was ist los?« fragte Salvatore, der direkt hinter ihm ging. Er hatte sich nicht überreden lassen, als »Rückendeckung« draußen zu bleiben, und er hatte auch Nicole strikt zur Nachhut verurteilt. Das gefiel ihr gar nicht, aber sie wollte sich jetzt auch nicht unnötig lange mit ihm herumstreiten. Vermutlich sah er sich sogar als Kavalier; von Emanzipation hatte er sicher bisher ebensowenig gehört wie davon, daß Frauen wie Nicole sich durchaus ihrer Haut zu wehren verstanden und nicht nur ständig beschützt und gerettet werden mußten. Andererseits gab er sich auch durchaus nicht machohaft; er schien wirklich ernsthaft um Nicoles Sicherheit besorgt zu sein.
    »Spitzen Sie die Ohren«, sagte Zamorra.
    »Lärm«, murmelte Salvatore. »Da unten ist was gefällig. Streiten die Bestien sich? Vielleicht haben wir ja so viel Glück, daß sie sich gegenseitig umbringen?«
    »Dann hätten sie das wahrscheinlich schon vor Jahrtausenden getan«, dämpfte Zamorra seinen Optimismus.
    »Glauben Sie, daß es diese Monster schon so lange gibt? Warum haben wir dann nicht schon früher etwas von ihnen gemerkt?«
    »Vielleicht hatten sie bisher keinen Hunger. Oder - sie haben bis jetzt geschlafen«, kam Zamorra der Wahrheit näher, als er ahnte.
    »So etwas wie ein Dornröschenschlaf?«
    Zamorra nickte in der Dunkelheit.
    »Es wird ruhiger«, sagte er. »Das ist ein schlechtes Zeichen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Zamorra griff nach der Panzerfaust auf Salvatores Schulter, richtete sie aus auf den Gang vor ihnen. »Daß man sich geeinigt hat und jetzt auf uns los geht. Machen Sie sich feuerklar. Und der Teufel soll Sie holen, wenn Sie erst schießen, wenn die Monster nur noch ein paar Meter entfernt sind. Langsamer Rückzug. Nici, Blaster klar…«
    »Auf Laser.«
    »Gut.«
    Stampfende, rumpelnde Laute kamen näher. Sie unterschieden sich von der vorherigen Geräuschkulisse. Da hatte es Streit gegeben. Jetzt aber marschierten die Ungeheuer.
    Zamorra war nicht sicher, ob es gut wäre, die panzerbrechende Waffe auf kurze Distanz in diesem relativ schmalen Schacht abzufeuern. Besser war es, wenn Salvatore sie hier drinnen nicht einsetzen mußte.
    Aber eine bessere Lebensversicherung sah Zamorra im Moment trotzdem nicht…
    ***
    Die Rothaarige hatte es geschafft, die Aggressionen der Monster unter ihre Kontrolle zu bringen. Das Dreiköpfige befand sich zwar nicht bei ihnen, aber es gelang ihr, die anderen direkt ihrem Einfluß unterzuordnen.
    Dabei half ihr der emotionale Aufruhr, in dem sich die Ungeheuer befanden. Sie waren kaum in der Lage, ihr eingeschränktes Denkvermögen zu nutzen, und so ließen sie sich relativ leicht manipulieren. Die Rothaarige brauchte nur die vorhandene Wut der Bestien in andere Bahnen zu lenken.
    Von Vorteil war dabei auch, daß sie die unterirdische Anlage nicht auf normalem Weg betreten hatte, nicht durch den Rampengang, den die Monster kannten, sondern durch den geheimen, zweiten Eingang. Den kannten sie alle nicht; scheinbar hatte das Dreiköpfige sich hier einen Wissensvorsprung verschaffen wollen, den es seit der vergangenen Nacht mit seiner Beherrscherin teilen mußte und den sie jetzt eiskalt ausnutzte.
    Sie zeigte den Monstern diesen Weg!
    Die hatten sich schon völlig eingesperrt gefühlt, und ihre Wut richtete sich deshalb vorwiegend auf ihren Anführer. Natürlich auch auf die Rothaarige, aber dadurch, daß sie den Monstern diesen anderen Weg ins Freie zeigen konnte, gewann sie Sympathiepunkte. Plötzlich erschien sie den Monstern gar nicht mehr so feindlich, sondern als eine Befreierin.
    Sie gehorchten!
    Sie waren bereit, den Befehl auszuführen.
    Sie stürmten nach oben, dem Tageslicht entgegen, um zu töten!
    ***
    Zamorra und seine Begleiter erreichten den Ausgang wieder. Tageslicht dämmerte ihnen entgegen, wurde heller, je näher sie der

Weitere Kostenlose Bücher