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0646 - Monster auf Malta

0646 - Monster auf Malta

Titel: 0646 - Monster auf Malta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aber äußerst schmerzhaft. Für einen Moment hatte das Dreiköpfige die Kontrolle über sich verloren und den Menschen angegriffen. Das war wohl ein Fehler gewesen.
    Gegenseitige Mißverständnisse…
    Jetzt mußte der Mensch das Dreiköpfige erst recht für seinen Feind halten.
    Eine Kontaktaufnahme wurde dadurch erschwert. Das Dreiköpfige durfte dem Fremden keine Möglichkeit geben, seine Waffe zurückzubekommen. Dann wäre alles verloren. Aber solange es ihn von der Waffe fernhalten und überhaupt so beschäftigen mußte, daß er keine Zeit fand, einen Gegenangriff zu führen, konnte das Dreiköpfige sich auch nicht in Ruhe auf eine Kontaktaufnahme konzentrieren.
    Es war eine verfahrene Situation.
    Selbst wenn das Dreiköpfige sich jetzt zurückzog, blieb die Bedrohung. Dann sogar erst recht. Denn der Mensch würde Zeit finden, seine Waffe zurückzuholen und einzusetzen. Inzwischen wußte das Dreiköpfige, wie gefährlich diese Waffen der Menschen waren!
    Vorhin war es nur verletzt worden.
    Aber wenn der Mensch Zeit fand, sorgfältiger zu zielen, konnte er es töten.
    Im Grunde blieb dem Dreiköpfigen nur eine Möglichkeit: das zu tun, was es eigentlich gar nicht wollte.
    Nämlich, diesen Menschen jetzt zu töten…
    ***
    Die Rothaarige sah erschrocken, wie wenig Monster übriggeblieben waren.
    Die Menschen hatten eine furchtbare Waffe eingesetzt.
    Aber noch einmal gelang es ihr, das Feindbild zu vertiefen.
    Den Haß zu schüren. Rachegelüste zu verstärken.
    Sie gab den letzten Monstern Mut.
    Und sie sah eine Chance. Sie hatte den hallenden Schlag und die Vibration gespürt, mit der das Steintor sich schloß. Sie brauchte es nicht einmal zu sehen, um zu wissen, daß es in diesem Augenblick geschlossen war.
    Deshalb schickte sie die Monster sofort wieder los.
    »Es ist eure einzige Chance. Die Fremden kommen nicht weg. Sie verlieren Zeit, weil sie die Tür wieder öffnen müssen. Ihr müßt schneller sein als sie!« hetzte die Rothaarige.
    Und in wilder Wut stürmten drei Monster, die überlebt hatten, aber nicht unverletzt geblieben waren und deren Schmerzen ihnen ungeheuren Mut verlieh, wieder den Gang hinauf, um die beiden Menschen niederzumetzeln.
    Die Rothaarige bereitete sich darauf vor, freiwerdende Lebensenergie aufzufangen.
    Vielleicht die letzte Chance, ihr schon so endlos langes Leben noch einmal wieder zu verlängern auf unbestimmte Zeit…
    ***
    Zamorra wich weiter zurück. Inzwischen war er schon gut fünfzig Meter von dem Tempel entfernt. Das dreiköpfige Monster trieb ihn weiter vor sich her.
    Was sie an Hilfsmitteln aus dem Einsatzkoffer mitgebracht hatten, konnte er hier nicht anwenden. Das bedurfte einiger Vorbereitung. Das Amulett wirkte nicht. Die einzige Möglichkeit bestand darin, seinen Dhyarra-Kristall einzusetzen.
    Aber auch auf den mußte er sich konzentrieren können.
    Das Monster gab ihm mit seinen ständigen Attacken keine Chance.
    Mit seinen drei Köpfen an den langen Pendelhälsen besaß es die Möglichkeit, ihn weiträumig zu attackieren. Auf einer Breite von gut zehn Metern versperrte es ihm immer wieder den Weg zurück in Richtung Tempel. Immer wieder zuckten die Köpfe auf Zamorra zu, mit den aufklaffenden riesigen Mäulern, in denen handspannenlange Zähne lauerten.
    Plötzlich stürzte er. Eine Bodenunebenheit, die er nicht rechtzeitig gesehen hatte, wurde ihm bei einer Ausweichbewegung zum Verhängnis. Er prallte mit dem Rücken auf einen Stein. Stechender Schmerz lähmte ihn sekundenlang. Diese Zeit reichte dem Monster. Im nächsten Moment war es über ihm. Ein mächtiger Fuß senkte sich auf Zamorra herab, hinderte ihn daran, wieder aufzustehen. Er hatte es gerade noch geschafft, sich von der Steinspitze herunterzudrehen. Der Schmerz ließ langsam nach, aber der Monsterfuß drückte ihn auf den Boden.
    Die drei Köpfe befanden sich jetzt direkt über ihm.
    Er fragte sich, warum das Biest ihn nicht einfach zerpreßte; bei seinem immensen Gewicht kein Problem. Aber der Druck reichte gerade aus, Zamorra festzuhalten und zur Bewegungsunfähigkeit zu verurteilen.
    Wollte das Monster ihn damit quälen? Wollte es ihm die letzten Sekunden seines Lebens noch schwermachen, ihm Hoffnung geben, ehe es ihm den Kopf abbiß oder ihm die Eingeweide aus dem Leib fraß?
    »Warum bekämpfst du mich?« wisperte eine lautlose Stimme.
    ***
    »Verdammt, wir müssen hier 'raus!« keuchte Salvatore. »Sie kommen zurück! Sie…«
    Nicole fragte sich, was sie tun konnte. Sie brauchten Licht, um

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