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0647 - Die Haut des Vampirs

0647 - Die Haut des Vampirs

Titel: 0647 - Die Haut des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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wird schon gehen. Sogar der Drache wird hindurchpassen.«
    »Ich bin noch im Wachstum, Ma'am!« grollte Fooly. »Das ist nur Babyspeck. Ich bin schließlich kaum älter als 100 Jahre…« Der Rest seines Protestgegrummels war nicht mehr zu verstehen, als er in den tiefen Schacht hinabtauchte.
    Die Wände des Abstiegs bestanden aus Edelstahl, wie Zamorra zu seiner Überraschung bemerkte. Darin waren Steigeisen eingelassen, auf denen man mit Händen und Füßen guten Halt finden konnte. Die drei kletterten mindestens zehn Meter hinab. Dann befanden sie sich in einem breiten Gang, dessen Betonfußboden besenrein war. Erleuchtet wurde die unterirische Anlage durch Neonröhren, die in der Decke eingelassen waren.
    »Hier sieht es ja fast aus wie bei der NASA«, meinte Zamorra überrascht. »Man sollte sich doch nie von Äußerlichkeiten leiten lassen…«
    »Sehr richtig, Chef«, pflichtete der kleine Drache bei. »Deshalb gefallen mir ja auch diese Anspielungen auf meine Figur ganz und gar nicht!«
    Yashoda bildete den Schluß der Gruppe. Sie verschloß die Falltür wieder, die von innen wie die Luke eines U-Boots wirkte.
    »Folgen Sie einfach dem Gang!« rief sie Zamorra zu, der sich an die Spitze gesetzt hatte.
    Das taten sie. Nach etwa 500 Metern war eine Stahltür zu sehen. Links davon befand sich eine Kamera in einer Wandverankerung. Sie schien ferngelenkt zu werden, als sich ihre Linse auf den Parapsychologen richtete.
    Einen Lidschlag später öffnete sich die Tür, indem sie nach oben in der Decke verschwand.
    Das Trio betrat einen Saal. Er wirkte wie eine Mischung zwischen Raumschiff-Kommandobrücke und Öffentlicher Bibliothek. Inder mit weißen Turbanen saßen an modernen Hochleistungsrechnern, andere blätterten in einem von den zehntausenden von Büchern, die sich in dem großen Raum befanden.
    Zamorra, Nicole und Fooly waren erstaunt stehengeblieben. Dadurch hatte Yashoda Gelegenheit bekommen, sie einzuholen.
    »Willkommen im Hauptquartier der Subrahmanya-Gesellschaft!« sagte sie.
    Nun erst bemerkten die Gäste eine große, golden glänzende Darstellung des Kriegsgottes, die unter der Kuppeldecke des Saales mitten im Raum zu schweben schien.
    Der kämpferisch aussehende Gott ritt wirklich auf einem Pfau. In der linken Hand hielt er einen Wurfspeer, in der rechten eine Keule. Und auf seiner Schulter saß ein Hahn.
    »Es ist Zeit für Erklärungen«, sagte Zamorra.
    »Da haben Sie völlig recht, Professor.« Yashoda führte das ungleiche Trio zu einer Ruhezone, in der sich einige bequeme Sessel befanden. Ein etwa zwölfjähriger Junge kam unaufgefordert herbei und servierte Tee.
    Die alte Frau in dem roten Sari lächelte ihren Gästen zu. »Vielleicht ist es am einfachsten, wenn Sie mir Fragen stellen.«
    »Sehr gut!« begann Nicole Duval. »Wer sind Sie?«
    »Für die Außenwelt bin ich Yashoda, eine einfache Teebudenbesitzerin. Aber ich führe ein Doppelleben. Ich bin auch die Meisterin der Subrahmanya-Gesellschaft.«
    »Was tut die Subrahmanya-Gesellschaft?« Zamorra hatte von dem Hindu-Priester schon eine Andeutung gehört. Aber damit war seine Neugier noch nicht gestillt.
    »Wir kämpfen gegen das Böse«, sagte Yashoda schlicht. »Hier in Surinam heißt das vor allem: gegen die Asemas.«
    »Was sind Asemas?«
    »Eine uralte Rasse von Urwald-Blutsaugern.«
    »Wenn ihr gegen das Böse kämpft«, meinte Nicole mit mißtrauisch zusammengekniffenen Augen, »warum sind dann die Leute so verängstigt, wenn die Rede auf eure Symbole kommt, den Hahn und den Pfau?«
    »Das ist nur menschlich. Jeder in Paramaribo weiß, daß wir gegen die Asemas kämpfen. Die Leute fürchten sich, selbst zum Opfer der Vampire zu werden, wenn sie sich mit uns einlassen.«
    »Warum habt ihr einen Abgesandten zu uns nach Château Montagne geschickt?« Zamorra beugte sich gespannt vor.
    »Weil wir Hilfe brauchen. Die Asemas haben neuerdings starke Verbündete bekommen. Und wir brauchen Ihre Erfahrung und Ihren Rat, um ihnen weiterhin die Stirn bieten zu können.«
    »Wißt ihr, wer diese Verbündeten sind?«
    »Sie nennen sich selbst die MÄCHTIGEN.«
    Zamorra ließ sich in seinem Sessel zurücksinken. Die MÄCHTIGEN. Eine außerirdische Spezies, mit der er wirklich schon öfter zu tun gehabt hatte. Sie kamen aus den Tiefen des Universums. Konnten jede Gestalt annehmen. Sein vager Verdacht schien sich zu bestätigen. Es war nicht die indische Göttin Kali, die sie im Tempel angegriffen hatte. Sondern ein MÄCHTIGER, der als

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