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0647 - Hexenzauber

0647 - Hexenzauber

Titel: 0647 - Hexenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überhaupt, nur flüsternd miteinander.
    Für sie, die weißen Hexen, war dieser Ort einfach heilig. Dagegen konnte ein Fremder noch so viel sagen, sie wussten sehr gut, wo sich ihre Kräfte mit denen der Natur verbanden.
    Zwischen den Steinen hockten sie sich nieder. Ihre Körper streichelten das hohe Gras. Immer saßen sie sich im Kreis gegenüber, sprachen nicht, sondern schauten zum immer dunkler werdenden Himmel.
    Die Steine ragten hinter und vor ihnen hoch. Manche sahen aus wie lange Finger, einige andere erinnerten an Arme oder mächtige Baumstämme. Wieder andere standen da wie schützende Wände.
    Zwischen ihnen jedoch gab es genügend Lücken für den Nachtwind, der hindurchfahren und die Gesichter der Menschen streicheln konnte.
    Die rotblonde Gilda war die Anführerin in diesem Kreis. Was sie sagte, wurde von allen akzeptiert.
    Auch jetzt erhob sie sich, ließ ihren Blick über die Köpfe ihrer Mitstreiterinnen wandern und begann mit einer Rede, die der Vorbereitung auf die Nacht diente.
    »Wir alle wissen, dass wir zu den weißen Hexen gehören, und wir alle wissen, dass es uns einfach gelingen muss, die Tore zu den Reichen der Geister zu öffnen. Wir müssen nur daran glauben. Wir müssen an unsere Kräfte glauben und an die der Natur. Beide sollen einen Gleichklang bilden, und wir alle wollen uns in dieser Nacht gegen die großen Gefahren des weiteren Lebens feien. Wir haben lange darüber gesprochen, es hat keinen Widerspruch gegeben, und ich frage euch noch einmal: Wollt ihr mir auf diesem Weg folgen?«
    Die anderen Frauen bewegten ihre Köpfe und schauten hoch zu der Sprecherin. Es waren nur Frauen, die Männer hatten sie nicht mitgenommen. Als weiße Hexen wollten sie unter sich sein und den Männern erst später erlauben, zu ihnen zu stoßen.
    »Ja, wir wollen…«
    Eine nur hatte die Antwort gegeben, aber sie hatte für alle anderen mitgesprochen, denn die wiederum nickten, als wären Automaten in ihre Köpfe eingebaut worden.
    Gilda war zufrieden. »Dann werden wir die Nacht nutzen, um die Feuergeister zu beschwören. Wir zeigen die Verbundenheit der Menschen mit dem Kreislauf der Natur. Mit Wachstum und Ernte, Fruchtbarkeit und Tod. Auf dass wir uns erinnern an die alten Sonnenwendfeiern, an die rituellen Zusammenkünfte unserer Vorfahren, die heute noch fortleben wie in den Maitänzen oder dem Aufstellen des Maibaums, der nichts anderes ist als die Fortsetzung der Menhire. Wir aber brauchen keinen Maibaum, wir schöpfen die Kraft direkt aus den Steinen und dem Feuer, den beiden mächtigen Dingen, die uns immense Kräfte verleihen, die dann explodieren, wenn sie von den ersten Strahlen der Sonne getroffen werden. Ich werde das Feuer anzünden und nackt durch die Flammen gehen, die mich reinigen und gegen die Gefahren schützen, die das Böse mit sich bringt. Wir sind die weißen Hexen, wir sind diejenigen, die erneuern, die auf nicht auf einem Besen durch die Lüfte reiten und nicht den Körper des Teufels küssen. Wer uns das nachsagt, der lügt, der hat keine Ahnung, der weiß nicht, wer wir wirklich sind, meine Freundinnen.«
    Es war eine der üblichen Reden, aber die Worte sollten in dieser Nacht eine besondere Bedeutung bekommen. Nicht jede traute sich, durch die Flammen zu gehen, ohne sich Verbrennungen zuzuziehen. Da musste man schon etwas Besonderes sein. Aber die anderen vertrauten ihrer Anführerin Gilda, sie hofften darauf, dass sie ihnen den richtigen Weg in die Zukunft wies.
    Zwischen den heiligen Steinen war der Platz, wo Menschen ihre Fesseln sprengen konnten.
    Gilda, die zierliche, schmale Frau mit dem glatten Blondhaar, in dem sich ein rötlicher Schimmer verlor, lächelte, als sie zu jeder ihrer Schwestern ging und ihr die Hand reichte.
    So schlossen sie den Bund, und so akzeptierten sie ihre Anführerin und gaben zu erkennen, dass sie ihr auch folgen würden.
    In der Kreismitte blieb Gilda stehen. Sie schaute gegen einen der größten Steine, der den Platz im Westen hin abschloss. Es war ein mächtiger Klotz, der trotz seiner gewaltigen Form noch schlank wirkte, weil er sich nach oben hin verjüngte.
    Sturm und Wind hatten ihn glatt geschliffen, ihm aber nichts anhaben können. Er widerstand den Gewalten.
    Von ihm aus sollte die Feuerspur laufen, die eine reinigende Kraft versprach.
    Die Frauen waren gespannt. Lange genug hatten sie darauf hingearbeitet, richtige weiße Hexen zu werden. Erst wenn sie die Feuerprobe glatt überstanden hatten, würde es so weit sein.
    Sie

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