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0647 - Hexenzauber

0647 - Hexenzauber

Titel: 0647 - Hexenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie den Triumph, es diesen Personen gezeigt zu haben. Von den Flammen des Teufels umgeben, kam sie sich vor wie in einen Mantel gehüllt, der sie gegen alle Gefahren schützte.
    Mochten sich die Frauen auch noch so stark fühlen, die wahre Königin war sie. Denn sie herrschte über diesen Ort, den sich der Teufel als Stützpunkt ausgesucht hatte, und der Hölle nahm niemand etwas weg.
    Sie war eine Braut des Satans, sie hatte auf ihn geschworen, und sie würde alles für ihn tun.
    Dann schritt sie vor. Es war zwar ein normales Gehen, doch so sah es nicht aus. Auf die Zuschauerinnen musste es wirken, als würde der nackte Körper von den Flammen getragen. Locker schritt Ute Bergmann dahin. Ihre Arme pendelten im Rhythmus der Bewegungen, die nackten Fußsohlen federten über den Boden, und sie schritt direkt auf Gilda zu.
    Noch etwas anderes geschah.
    Je weiter sie vorschritt, um so mehr sanken die Flammen zusammen. Sie blieben nur so lange hell, wie die Person auch von ihnen durchschritten wurde.
    Zurück blieb nichts. Keine verbrannte Erde, kein qualmendes Gras, es war alles wieder normal.
    Mit einem letzten Schritt erreichte Ute den Rand des Feuers - und trat hinaus.
    Vor Gildas Augen verschwand auch die letzte Feuerlohe. Alles war wieder normal, und zwei nackte Frauen standen sich gegenüber, wobei sie sich beobachteten.
    Freundinnen oder Feindinnen?
    Eher das Letztere, denn sehr schnell spürte Gilda, dass ihr die andere Person überlegen war. Auch den übrigen Frauen war dies klar. Sie trauten sich nicht, sich zu bewegen. Starr hockten sie auf ihren Plätzen, die Blicke auf die Fremde gerichtet.
    Ihr Gesichtsausdruck blieb unbewegt und zeigte deshalb einen etwas hochmütigen Zug. Ihre Augen schauten kalt auf die kleinere Gilda nieder, die sich darüber wunderte, woher sie den Mut nahm, die Fremde anzusprechen.
    »Wer bist du?«
    »Ich heiße Ute…«
    Gilda war von dieser Antwort überrascht worden. Sie hatte damit gerechnet, einen anderen Namen zu hören, einen mit Wohlklang und sehr seltenen, doch Ute?
    »Gefällt dir etwas daran nicht?«
    »Nein, nein, schon gut. Ich war nur überrascht, dass du - ja, dass du durch das Feuer schreiten konntest.«
    »Es gehört dazu.«
    »Dann bist du eine von uns?« Hoffnungsfroh hatte Gilda die Frage gestellt.
    Ute lächelte gekonnt. Wie jemand, der genau Bescheid wusste, die andere Person aber noch nicht einweihen wollte. Stattdessen stellte sie eine Frage. »Wer bist du denn?«
    »Ich und meine Freundinnen versammeln uns hier, um eins zu werden mit den Kräften der Natur. Wir wollen das werden, was man als weiße Hexen bezeichnet. Es wäre unsere Nacht geworden, wir alle hätten die Feuerprobe bestanden…«
    Ute ließ Gilda nicht ausreden. »Weiße Hexen?« Sie warf den Kopf zurück und lachte scharf. »Es gibt keine weißen Hexen.«
    »Doch! Wir sind es.«
    »Nein, es gibt nur Hexen. Die Frauen, die auf der Seite des Teufels stehen.«
    Gilda trat einen Schritt zurück. Auf einmal war ihr kalt. Ute Bergmann hatte einen Namen ausgesprochen, der ihr überhaupt nicht gefiel, den sie sogar hasste.
    »Der Teufel!«, hauchte sie und schüttelte den Kopf. Ihr schmales Gesicht zeigte Widerwillen. »Wir mögen ihn nicht! Wir hassen den Teufel. Er ist maskulin, männlich. Wir lieben die Sonne, die Erde, die Urmutter, aber nicht den Teufel.«
    »Es ist sein Platz!«
    »Wieso?«
    »Hier hat er seinen Stützpunkt. Zwischen den Steinen teilt sich seine Magie auf. Es ist ein alter Ort, den er sich schon vor langer Zeit ausgesucht hat. Es passiert hier viel, denn andere Menschen haben an dieser Stelle ebenfalls ihre Kraft erhalten. Hier nahm er einem Mann den Schatten und gab diesen verändert wieder zurück. Hier empfangen seine Diener die großen Weihen, nichts darf diesen Ort beschmutzen, erst recht keine weißen Hexen oder was ihr seid.«
    »Was willst du denn damit sagen?«
    »Ganz einfach. Ihr habt von hier zu verschwinden. Das ist die eine Möglichkeit.« Wieder lächelte Ute. »Dann gibt es noch eine zweite, die ich euch vorschlagen will.«
    »Und welche?« Gildas Stimme klang lauernd.
    »Ihr stellt euch auf meine Seite, auf unsere Seite.«
    Gilda schrak zusammen. Sie wusste genau, was das bedeutete. Trotzdem fragte sie nach. »Wir sollen dem Satan dienen?«
    »Ja, als Hexen, als Frauen…«
    »Nein, nie!«
    Ute Bergmann blieb gelassen. Nur in ihren Augen leuchtete es kalt auf. Bevor sie etwas sagen konnte, fuhr Gilda sie an. »Wir wollen mit den uralten Ritualen nur die

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