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0649 - Der Junge von Stonehenge

0649 - Der Junge von Stonehenge

Titel: 0649 - Der Junge von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in der Nähe von Frisco zusammen mit seiner Partnerin Shao verbringen, was ihm auch zu gönnen war.
    Für mich aber ging der Alltag weiter. Er sah strahlend und hell aus, jedenfalls was das Wetter anging, denn über London stand die Julisonne.
    Bereits kurz nach Sonnenaufgang war die Luft in den Straßenschluchten aufgeheizt. Die Bewohner schleppten sich oft zu ihren Arbeitsstellen, keiner hatte so richtig Lust, und auch ich hoffte auf ein Sommerloch, das mir meine schwarzmagischen Feinde gönnten. Bei diesem Wetter konnten sie sich ruhig einmal zurückhalten.
    Dass dieses Illusion war, wusste ich selbst, aber man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.
    Hitze plus Autoverkehr, das war nichts für mich. Ich wollte nicht schon am frühen Morgen in einer Blechsauna sitzen und hatte mich deshalb entschlossen, mit der U-Bahn zum Dienst zu fahren. Mittlerweile war ich darin zu einem Spezialisten geworden. Sogar die Abfahrts- und Ankunftszeiten kannte ich auswendig.
    Bis zur nächsten Station war es nicht weit. Die Strecke konnte ich in wenigen Minuten schaffen.
    Schon dicht hinter der breiten Haustür empfing mich die Wärme. Die Sonne schien direkt in mein Gesicht und blendete. Ich war gezwungen, die dunkle Brille aufzusetzen.
    Andere Mieter verließen ebenfalls das Haus, grüßten knapp, wobei die meisten mit verbissenen Gesichtern ihren Arbeitsstellen entgegenstrebten. Bei dieser Wärme war es wirklich kein Vergnügen, sich acht oder mehr Stunden um die Ohren zu hauen.
    Ich wusste nicht, was mir der Tag brachte. Bürodienst, das Aufarbeiten von Akten, dann einen Kurzbericht verfassen, was den letzten Fall betraf, und sicherlich einige Unterhaltungen mit Glenda Perkins, meiner Sekretärin.
    Ich hatte mir vorgenommen, sie zum Mittagessen bei unserem Stamm-Italiener einzuladen. Der Gedanke an die herrlichen und schmackhaften Nudelgerichte ließ meine Laune um einige Grade steigen. Da machte es schon Spaß, sich auf den Mittag zu freuen.
    Zusammen mit mir strebten auch andere Fahrgäste der Treppe entgegen, die uns in die Tiefe brachte. Ich achtete kaum auf die Leute.
    Ein jeder beschäftigte sich mit den eigenen Gedanken. Fast alle, ich eingeschlossen, trugen die neueste Zeitung bei sich und versuchten, einen Blick hineinzuwerfen.
    Ein Mann fiel mir auf.
    Zum ersten, weil er mich von der rechten Seite her kurz anrempelte, zum zweiten, weil er dann so dicht vor meinen Füßen entlang nach unten lief, dass ich ihm in die rechte Hacke trat.
    Der Störenfried drehte sich um.
    Es war ein Junge. Bestimmt nicht älter als vierzehn. Aus seinen dunklen Augen schaute er mich an, grinste kurz und verschwand wie ein Blitz oder wie jemand, der ein schlechtes Gewissen hatte.
    Sehr schnell wurde mir die Sicht auf ihn von den erwachsenen Fahrgästen genommen, aber seltsamerweise wollte mir der Anblick dieses Jungen nicht aus dem Kopf.
    Etwas hatte mich daran gestört.
    Als die Treppe hinter mir lag, blieb ich stehen und dachte über die Begegnung nach. Was hatte das nur sein können, das mich dermaßen irritierte?
    Jugendliche in seinem Alter gab es zuhauf, das war nichts Besonderes, dennoch war ich seltsam berührt gewesen.
    Um mich herum pulsierte das Leben, während ich in Gedanken versunken dastand.
    Der Junge war normal gekleidet gewesen, hatte eine leichte Sommerjacke getragen und dazu ein kurzärmeliges Hemd, also dem hochsommerlichen Wetterangepasst. Trotzdem war mir die Begegnung dermaßen stark in Erinnerung geblieben, und das wiederum wunderte mich.
    Ich ließ den Zug fahren, den ich eigentlich hatte nehmen wollen, und suchte die unterirdische Bahnstation nach dem Jungen ab. Zunächst nur von einer bestimmten Stelle aus, dann ging ich langsam vor und bewegte mich durch die Halle.
    Ich sah ihn nicht mehr…
    Dafür die hetzenden Menschen, die durch die Sperren schritten und an den Bahnsteigkanten stehenblieben.
    Nicht alle, die sich hier unten aufhielten, wollten auch in die Züge steigen. Einige Menschen hatten auf den Bänken übernachtet, waren gerade aufgewacht und hingen als traurige Gestalten herum.
    Viele Wände waren besprayt oder beschmiert worden. Jugendliche standen zusammen und vertrieben sich die Zeit.
    Mich sprachen zwei Typen mit grün gefärbten Haaren an und wollten mir Zigaretten verkaufen. »Verschwindet.«
    »Schon gut, Mister, schon gut.« Sie gingen weiter, trafen zwei Mädchen und blieben bei ihnen stehen.
    Ich ging an der Gruppe vorbei und näherte mich dem Bahnsteig, wo ich auch einsteigen musste.
    Um diese

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