0649 - Killer-Vampire
sagte er ausweichend, während er interessiert zusah, wie Zamorra einen blauen Kristall aus einem Stofftuch auswickelte.
»Was ist das?« wollte er wissen.
»So etwas Ähnliches wie das Amulett«, antwortete der Parapsychologe. »Eine Waffe. Sie sollten den Stein allerdings nicht anfassen. Er könnte Sie umbringen.«
Na toll, dachte der Polizist. Tödliche Vampire vor mir, tödliche Steine hinter mir. Worauf habe ich mich nur eingelassen?
Geduckt liefen sie über das offene Gelände auf die große Halle zu, von der O'Neill im Auto behauptet hatte, daß dort die Einweihungsfeier stattfinden würde. Sie hatten sie noch nicht ganz erreicht, als eine der Türen aufflog.
Mit einem Schrei stürzte sich ein schwarzer Vampir auf sie. O'Neill hob die Pistole, aber Nicole kam ihm zuvor. Ihr Amulett vernichtete den Blutsauger mit einem einzigen Strahl. Wenige Meter vor ihnen zerfiel er zu Staub.
Im gleichen Moment stürzten sich zwei weitere Vampire vom Dach der Halle. Einer von ihnen riß O'Neill zu Boden, der wild um sich schlug, um den Blutsauger abzuschütteln. Entsetzt stellte er fest, daß seine harten Schläge wirkungslos verpufften.
Zamorra warf einen Blick auf Nicole, die den anderen Vampir mit dem Amulett in die Ecke gedrängt hatte, um ihrem Gefährten den Rücken frei zu halten.
Der Dämonenjäger wollte den Dhyarra nicht gegen »seinen« Vampir einsetzen. O'Neill war einfach zu dicht an ihm dran. Zudem fand er in diesem Moment nicht die Ruhe, sich auf die erwünschte Wirkungsweise der Dhyarra-Magie zu konzentrieren. Mit einem Sprung warf er sich auf den Schwarzblütigen und zog dessen Kopf mit aller Kraft zurück. Der Polizist versuchte, unter dem Körper wegzurutschen, aber seine Position war so ungünstig, daß es ihm nicht gelang.
Zamorra spürte, daß er den Kopf des Vampirs kaum noch halten konnte.
Jetzt machte sich die Wunde erst richtig bemerkbar.
Zentimeterweise bewegten sich die Fangzähne auf den wehrlosen Detective zu!
***
Fu Long schwebte über dem ehemaligen Filmstudio und beobachtete den Kampf zwischen Mensch und Vampir, der unter ihm ausgetragen wurde. Es war schwer zu sagen, wer den Sieg davontragen würde, aber die magische Waffe des Dämonenjägers schien sehr mächtig zu sein. Darauf mußte er sich einstellen. Nach einem kurzen Moment wandte er sich ab und betrachtete das Dach der Halle. Die Oberlichter waren von innen schwarz gestrichen worden, aber sie bestanden aus nichts anderem als Glas. Sie sollten ihm als Eingang dienen.
Er spürte Leigh unter sich, hörte die telepathischen Befehle, die sie ihrer schwindenden Armee gab und die verzweifelten Rufe, die sie nach ihm ausschickte.
Fu Long drehte sich zu seinen eigenen Soldaten um, die geduldig neben ihm schwebten und auf ihren Einsatz warteten. Mehr als zwanzig Vampire hatte er um sich herum versammelt, die ihm bis zum Ende ihrer Existenz ergeben waren. Sie würden ihm bis zu den Toren des Himmels folgen, wenn er es von ihnen verlangte. Leighs kurze Herrschaft war so gut wie beendet.
Mit einer lässigen Handbewegung rief er zum Angriff.
***
Aus dem Augenwinkel sah Zamorra, wie Nicoles Vampir vom Strahl des Amuletts getroffen wurde. Ohne das Ergebnis abzuwarten, rief er die Metallscheibe.
Sie materialisierte sich in seiner Hand. Mit einem Schlag hieb er dem Vampir die magische Waffe in den Nacken.
Im nächsten Moment stand O'Neill hustend auf und wischte sich angeekelt den Staub vom Anzug.
»Danke«, sagte er heiser.
Zamorra nickte und hob den Dhyarra wieder auf.
Nicole hatte die Tür bereits geöffnet. »Es ist stockdunkel«, sagte sie leise.
O'Neill schob sich an ihr vorbei. »Moment.«
Er griff zur Seite und legte hörbar einen Schalter um. Eine Kette knallender, knackender Geräusche ertönte. In der ganzen Halle flammten Scheinwerfer auf und hüllten sie in kaltes, weißes Licht.
Vor ihnen befanden sich einige Gänge, die von verschiebbaren Wänden gebildet wurden und voller Kabel waren. Anscheinend hatten sie den Hintereingang der Halle erwischt.
Zamorra tastete sich langsam vor, sprang aber sofort wieder zurück, als eine Kugel die Sperrholzwand neben ihm zerfetzte.
»Er ist da oben«, flüsterte Nicole.
Der Dämonenjäger folgte ihrem Blick und sah den Vampir, der auf einer der Galerien stand, die rund um die Halle liefen. Sie hatten früher vermutlich den Technikern gedient.
Er hob den Dhyarra-Kristall und konzentrierte sich auf die Aufgabe, die er erledigen sollte.
Ein Feuerball schoß plötzlich aus dem
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