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0649 - Schach der Finsternis

Titel: 0649 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Perry Rhodan die Kraft besaß, von dieser Irrfahrt quer durch das Universum mit heilem Bewußtsein zurückzukehren.
    Er war zurückgekehrt. Was also war so vermessen an der Hoffnung, daß jetzt alles vorüber sei?
    Und doch, wenn auch der Verstand ganz mit bei der Sache war, wollte das Herz nicht so recht daran Tauben.
    Die Schwierigkeit lag darin, daß Perry Rhodan und mit ihm die Menschheit - in diesem Spiel nur eine Figur war, der König im besten Fall, vielleicht aber auch - nur ein Turm, ein Springer oder gar ein Bauer.
    Und ebensowenig wie Schachfiguren über das Ende des Spiels in Kenntnis gesetzt werden, ebensowenig rechneten Perry Rhodan und seine Umgebung damit, ein deutliches Signal zu bekommen, das ihnen bedeutete, daß das Spiel ein Ende gefunden habe.
    Das. Ende des Spiels würde nur daran abgelesen werden können, daß weitere Angriffe von Anti-ES ausblieben, und bis man in dieser Hinsicht seiner Sache sicher war, darüber konnten Monate oder sogar Jahre vergehen.
    Die Hoffnung also, die sich in der Klinik für Metapsychik und Psychophysik im Laufe der Stunden einschlich, war eine von Zweifeln erfüllte, kaum anders als die vorsichtige Hoffnung des ängstlichen Kindes, das den soeben gehörten Donnerschlag für den letzten des Gewitters hält.
    Ling Zoffars Behandlung erwies sich beizeiten als voller Erfolg.
    Unter dem Einfluß der metapsychischen Klimatisierung gedieh Perry Rhodan so rasch, daß Zoffar selbst überrascht war.
    Allerdings" meinte er, sei ein guter Teil des Erfolgs der Willenskraft des Patienten zu verdanken, dem es auf nichts so sehr ankam wie darauf, so bald wie möglich wieder auf den Beinen zu stehen.
    Inzwischen gingen die Vorbereitungen für des Großadministrators Ansprache an die Völker des Solaren Imperiums zügig voran.
    Atlan hatte die Lage richtig eingeschätzt, als er behauptete, man sei in der Öffentlichkeit über die häufigen Besuche hochgestellter Beamter auf dem Medo-Planeten Tahun stark beunruhigt. Tatsächlich hielt sich seit geraumer Zeit hartnäckig das Gerücht, Perry Rhodan sei ernsthaft erkrankt. Auch an Erklärungen über die Art seiner Krankheit mangelte es nicht. Am weitesten verbreitet war die Annahme, der Großadministrator habe mit einem Virus zu kämpfen, das er vor mehr als zwei Jahren aus der parallelen Bezugsebene eingeschleppt hatte. Die Erinnerung an die grausamen Verwüstungen, die die PAD-Seuche angerichtet hatte, war noch in jedermanns Erinnerung, und der Verdacht erschien keineswegs abwegig.
    Als die Hoffnung, das Ende des galaktischen Schachspiels sei erreicht und von Anti-ES kein weiterer Schlag mehr zu befürchten, sich im Laufe der Zeit verdichtete, da verstrichen die Stunden plötzlich wie im Flug. Jedermann hatte alle Hände voll zu tun.
    Die Zukunft barg keine Schatten mehr. Es ging wieder aufwärts!
    Und gerade da, als nach der langen Zeit des Bongens die längstverdiente Euphorie sich endlich einstellen wollte, da tat der Zweite Spieler den zweiten der insgesamt drei Züge, die ihm noch zugestanden worden waren.
     
    *
     
    Der nächste Kommunikationsposten lag acht Kilometer abseits der Klinik. Atlan hatte einen Großteil des Tages damit verbracht, um die Vorbereitungen für Perry Rhodans Ansprache nach Kräften voranzutreiben. Der Auftritt des Großadministrators war für Mitternacht Ortszeit angesetzt.
    Die Sonne neigte sich allmählich dem Horizont zu, als der Arkonide den Posten verließ, um zur Klinik zurückzukehren.
    Er hatte zu diesem Zweck ein kleines Gleitboot requiriert, mit dem er die geringe Distanz in weniger als zwei Minuten bewältigen konnte.
    Seine Gedanken,waren bei der Reaktion, mit der die Menschen des Solaren Imperiums der Ansprache des Großadministrators begegnen würden. Die vergangenen Monate waren eine Zeit der Unruhe gewesen, besonders im innersten Kern der Kommandozentrale Imperium-Alpha, wo man genau wußte, wie die Dinge lagen, und ängstlich auf den Augenblick wartete,in dem die Öffentlichkeit erfuhr, daß der Großadministrator nicht wirklich Perry Rhodan war, sondern ein Robot, den man Rhodan täuschend ähnlich nachgebildet hatte.
    In diesen Monaten war den engsten Mitarbeitern des Großadministrators eindringlicher als je zuvor klar geworden, in welchem Maße Ruhe und Sicherheit im Innern des Imperiums mit der Person Perry Rhodans verbunden waren.
    Er selbst, Rhodan, hatte diesen Zustand, diesen Zusammenhang zwischen seiner Person und der Stabilität des Imperiums, nicht bewußt herbeigeführt. Er

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