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0649 - Schach der Finsternis

Titel: 0649 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich Rhodan-Ro hinter das Steuer eines sportlichen Gleiters. Innerhalb weniger als einer Minute hatte er das Fahrzeug aus der Garage hinausbugsiert und auf Touren gebracht. Ohne Licht verschwand er auf südöstlichem Kurs in die Nacht hinein, und da war niemand, der ihn bei seinem seltsamen Tun hätte beobachten können.
     
    *
     
    Der Reihe nach wählte Perry Rhodan die Anschlußkodes der Freunde: Atlan, keine Antwort. Roi Danton, keine Antwort. Die beiden Überlebensspezialisten, keine Antwort. Was er empfand, war längst nicht mehr Unbehagen. Es war das Wissen um eine drohende, unmittelbar vor ihm stehende Gefahr. Dieser Teil des oberirdischen Gebäudes, nach Norden hin und abseits der Kybernetik-Zentrale gelegen, barg in- der Hauptsache Wohnquartiere. Zu normalen Zeiten lebten Ärzte und medizinisches Personal in dieser Abteilung. Jetzt jedoch hatte man sie geräumt, um die illustren Gäste unterzubringen.
    Perry Rhodan hastete von einem Raum zum andern. Sie waren aufgeräumt und leer. Nirgendwo gab es Spuren eines Kampfes, die etwa darauf hinwiesen, daß die Freunde gewaltsam entführt worden waren. In den Räumen der beiden Überlebensspezialisten fand Rhodan einen mittelschweren Blaster und einen Schocker.
    Er nahm die beiden Waffen zu sich. Schließlich geriet er in Zoffars privaten Arbeitsraum. Es gab dort eine Batterie von Bildsprechgeräten, ja sogar einen Hyperfunkanschluß. Ling Zoffar war offenbar nicht der Mann, der von der Umwelt abgeschnitten zu sein liebte.
    Der Großadministrator schickte sich an, einen der Bildsprechs zu aktivieren, als plötzlich der kleine Bildschirm von selbst aufleuchtete. Verblüfft erblickte er eine bunte, exotische Landschaft mit blauen Bergen im 'Hintergrund und üppiger tropischer Vegetation weiter vorne. Mitten aus diesem Paradies wuchs die Gestalt eines hochgewachsenen, schlanken jungen Mannes.
    Er musterte Perry Rhodan mit einem spöttischen Lächeln, aber trotz des Lächelns hatte sein Gesicht einen merkwürdig leeren Ausdruck, als wäre es nur eine Maske.
    Wie ein Blitz schoß Rhodan die Erinnerung an die Beschreibung, durch den Kopf, die Neryman Tulocky von seiner merkwürdigen Begegnung im Tiefgeschoß der Klinik gegeben hatte.
    „Sie sind Ricardo, nicht wahr?" stieß er grimmig hervor.
    Es war mehr als unwirklich zu vermuten, daß dar junge Mann ihn hören könne. Eine Landeschaft wie die dort auf dem Bildschirm gab es auf ganz Tahun nicht. Der Himmel mochte wissen, wie der Fremde es fertiggebracht hatte, auf einem Bildsprech-Schirm zu erscheinen. Doch er nickte.
    „Sie haben richtig vermutet", antwortete er.
    Seine Stimme entsprach - dem Ausdruck seines Gesichts.
    Sie enthielt keinerlei Emotion.
    „Übrigens würde ich." Ihnen davon abraten, jetzt den Bildsprech zu benutzen", fuhr er - fort: „ Wenn Sie sich ein paar Sekunden gedulden, wird man Ihnen eine interessante Nachricht übermitteln."
    Perry Rhodan hatte seine Fassung nur für einen winzig kurzen Augenblick verloren.
    „Ich nehme an, es hat keinen Sinn", sagte er hart, „Sie danach zu fragen, woher Sie kommen und wer Sie sind?"
    „Wenig", bekannte Ricardo. „Dafür kann ich Ihnen um so genauer sagen, wer Sie sind.'"
    „Das wäre?" konterte Perry Rhodan mit, grimmigem Humor.
    „Wer, meinen Sie, bin ich?'' Plötzlich verschwand das Lächeln von Ricardos Gesicht.
    „Sie sind ein dem Untergang geweihter Mann", sagte er mit derselben klanglosen Stimme wie zuvor. „Der Tod breitet schon die Arme aus, um Sie in Empfang zu nehmen."
     
    *
     
    Als der kleine Bildschirm erlosch und sofort danach wieder aufleuchtete, glaubte Perry Rhodan zunächst, Ricardo habe es sich - anders überlegt und wolle noch weiter mit ihm sprechen.
    Dann jedoch erkannte er das grellrote Notsignal auf der Bildfläche, und fast in derselben Sekunde - drang ihm das grelle Pfeifen der Alarmsirene ins Ohr.
    Signal und Sirene waren etwa eine halbe Minute lang wahrzunehmen Dann verschwanden beide. Der Bildschirm zeigte die Aufnahme eines großen, runden Raumes, ohne Zweifel die Hauptkommunikationszentrale auf Tahun. In der Mitte der Halle war ein kleiner Stand. errichtet worden, auf dem sich soeben ein Mann postierte, bei dessen Anblick Perry Rhodan der Atem stockte.
    Das war er selbst! Er, Perry Rhodan, wie er leibte und lebte!
    Es dauerte eine Weile, bis er sich in seiner Verwirrung an das erinnerte, was Atlan ihm berichtet hatte: wie die, Menschheit durch einen vollendet nachgebildeten Roboter, darüber - hinweggetäuscht

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