0649 - Schach der Finsternis
können.
Ling Zoffar blickte erstaunt von dem gezackten Loch auf den Oxtorner und wieder zurück zu dem Loch.
„Wer das begreifen kann...", murmelte er vor sich hin.
*
Nirgendwo zeigte sich die Spur eines Verfolgers.
Er war den Häschern entkommen. Unbehindert erreichte er den Kommunikationsposten, ein einsames, flaches Gebäude, das von Dutzenden verschiedener Antennenstrukturen umgeben war.
Eine Sonnenlampe, die hoch über dem Gebäude schwebte, tauchte die Gegend in taggleiches Licht. Er ließ sich dadurch nicht beirren. Er parkte den Gleiter unmittelbar vor dem Haupteingang, stieg aus und ging hinein.
Daß er über kurz oder lang einem Roboter begegnen würde, damit hatte er gerechnet. Daß der Robot nach den Anweisungen handeln würde, die Rhodan-Ro ihm gegeben hatte, war sicher.
Er ließ sich also auf kein Risiko ein. Als ihm auf dem Korridor, der zum Schaltraum führte, ein Roboter entgegentrat, gab er sofort Feuer. Der scharf gebündelte Energiestrahl fraß sich in die Brust der Maschine. Es gab eine krachende Explosion, und der Roboter zersplitterte.
Der Knall brachte die Leute auf die Beine, die in diesem Gebäude zu tun hatten. Aus allen Türen kamen sie auf den Gang geströmt. Perry Rhodan wußte, was er zu tun hatte. Er ließ den unsichtbaren Strahl des Schockers spielen. So, wie die Leute durch die Türen traten, sanken sie bewußtlos nieder. Die Besatzung der Station war gering, kaum zwei Dutzend Mann.
Einen von ihnen, einen jungen USO-Offizier im Leutnantsrang, brachte Perry Rhodan in seine Gewalt, ohne daß er ihn zuvor mit dem Schocker behandeln mußte. Der Mann sah ein, daß er dem Angreifer nicht gewachsen war, und hob die Arme, um zum Ausdruck zu bringen, daß er sich ergebe.
„Sie haben die Ansprache des Großadministrators gehört?"
erkundigte sich Rhodan.
„Jawohl .. Sir", antwortete - der Leutnant.
„Ich nehme an, es hat keinen Sinn, Ihnen zu erklären, daß es sich dabei um eine geschickt angelegte Lüge handelt", fuhr der Großadministrator fort. „Der Mann, der vorgibt, Perry Rhodan zu sein, ist in Wirklichkeit ein Roboter, der von einer fremden Macht benützt wird, um mich zu verderben."
„Ich höre, Sir", sagte der Leutnant, als Rhodan eine kurze Pause einlegte.
„Mein Vorhaben wird Sie noch weiter verwirren", lächelte Perry Rhodan. „Dennoch werden Sie mir dabei helfen. Welche Empfänger sind durch die Sender dieser Station zu erreichen?
Nur bestimmte Einzelgeräte, oder auch das allgemeine Nachrichtennetz?"
„Ein Teil des allgemeinen Netzes, Sir", antwortete der Leutnant.
„Sie erreichen von hier aus jeden privaten und dienstlichen Empfänger im Umkreis von rund dreitausend Kilometern."
„Das genügt", nickte Rhodan. „Ich mochte eine kurze Ansprache auf Band geben. Führen Sie mich dort hin, wo ich das tun kann!"
Der junge Offizier gehorchte bereitwillig. Perry Rhodan sprach auf Bildband, was er sich auf dem Weg hierher zurechtgelegt hatte: eine Ansprache, die Verwirrung in die Planung des Gegners bringen mußte. Denn er widersprach den Verleumdungen nicht, die Rhodan-Ro gegen ihn vorgetragen hatte. Er bestätigte sie und untermalte sie mit Argumenten, die manchen nachdenklich-stimmen würden. Der Leutnant: hörte aufmerksam zu. Als Rhodan geendet hatte und das Band dem Aufzeichner entnahm, sagte er: „Die Verwirrung ist in der Tat vollkommen, Sir. Wie käme der echte Perry Rhodan dazu, sich als Androide auszugeben?"
„Sie werden das beizeiten verstehen', tröstete ihn der Großadministrator. „'Vorerst liegt mir daran, sicherzustellen, daß diese Ansprache in genau einer Stunde ausgestrahlt wird. Es gibt eine entsprechende automatische Schaltung, nicht wahr?"
Zögernder als bisher war der Leutnant Perry Rhodan behilflich, das Band einzulegen und die Schaltung so einzurichten, daß die Ansprache nach Ablauf einer Stunde in das öffentliche Nachrichtennetz von Tahun eingespeist würde. Es war deutlich zu merken, daß er Rhodan nun endgültig für den Doppelgänger hielt, der tot oder lebendig ergriffen und unschädlich gemacht werden sollte. Er sann nach einer Möglichkeit, die Ausstranlung der Ansprache zu verhindern.
„Es tut mir leid, daß ich Ihnen Schmerz zufügen muß", sagte Rhodan, nachdem er seine Vorbereitungen abgeschlossen hatte.
„Aber es liegt in unser aller Interesse, daß meine Botschaft von möglichst vielen Leuten gehört wird. Ich kann nicht zulassen, daß Sie meine Bemühungen hintertreiben."
Ehe sich's der junge
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