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065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sie zu sehr mit sich selbst und Filipa
beschäftigt gewesen, daß ihnen der Verfolger entging, vielleicht waren sie
ihrer Sache zu sicher gewesen, daß sie mit einem solchen Fall überhaupt nicht
rechneten.
    Aber dies alles waren nur Vermutungen.
    Gaston Merulijo tastete sich an den rohen, leeren Wänden
entlang. Einmal blieb er an einem Nagel hängen und riß sich die Fingerkuppe
auf.
    Ein leiser Fluch kam über die Lippen des Mexikaners.
    Er stieß gegen eine Fußbank. Es schepperte. Das Geräusch
wirkte wie ein Pistolenschuß in der absoluten Stille.
    Merulijo hielt den Atem an.
    Niemand machte sich bemerkbar, um nachzusehen, woher das
Geräusch gekommen war.
    Das machte Merulijo stutzig.
    Irgend etwas stimmte hier nicht! Wo denn anders als hier
in diesem Haus konnten die beiden Männer und Filipa sein?
    Sie verbargen sich im Dunkeln, hatten sicher Filipa
geknebelt und gefesselt, daß sie sich ruhig verhalten mußte.
    Gaston Merulijo kam an eine Türfüllung.
    Er tastete nach seinen Streichhölzern und riß eines an.
    Da begann der Spuk.
    Das Gesicht befand sich direkt vor ihm und Merulijo glaubte,
in eine dämonische, unirdische Fratze zu starren.
    Wie angewurzelt, stand er da, unfähig ein Glied zu
rühren, unfähig, die Flucht zu ergreifen.
    Was er sah, stammte aus einem Alptraum.
    Es war das häßliche, aufgeschwemmte, blauschwarze Gesicht
einer Frau.
    Die langen Haare, hingen verfilzt und ungepflegt auf den
runden, jugendlichen Schultern, auf der sich nur vereinzelt die blau-schwarzen,
schwammigen Gebilde zeigten.
    Im Haar hingen Spinngewebe und krochen Insekten.
    Das häßliche Gesicht verzog die Lippen. Das heißt, es
wurde zumindest der Versuch gemacht. Aber der Mund ließ sich nicht mehr ganz
öffnen. Er war mit schleimigen Hautfäden verwachsen, die ebenfalls blau-schwarz
und knotig waren.
    Das ganze Gesicht war zu einer breiigen Masse geworden,
in der die einzelnen Sinnesorgane langsam versanken.
    Die Fremde drehte ihr Gesicht zur Seite. Hinter ihr sah
Gaston Merulijo im verlöschenden Licht des flammenden Streichhölzchens eine
lange, grob zusammengezimmerte Bank, auf der andere Ungeheuer saßen.
    Alles Frauen!
    Mit den gleichen Merkmalen. Bei einigen waren die Anzeichen
dieser furchtbaren, unbekannten Krankheit weiter fortgeschritten als bei
anderen.
    Zwei, drei waren darunter, deren Körper völlig befallen
waren, wo die Arme bereits an den Seiten angewachsen waren und wie häßliche,
aufgeworfene Auswüchse wirkten.
    Auf der Bank saß auch Ramona Charreda! Aber man hätte das
einst attraktive und sinnliche Mestizenmädchen nicht mehr wiedererkannt!
    Ihr Körper war innerhalb der letzten vierundzwanzig
Stunden zu einem formlosen Etwas geworden. Nur annähernd noch erkennbar die
menschlichen Umrisse! Alle Glieder waren zusammengewachsen.
    Unter den unheimlichen, veränderten Schauergestalten auf
der langen Bank saß ferner Manuela, die Schwester Filipas. Ihr Körper war
ebenfalls blau-schwarz, knotig und schleimig, als wäre sie mit Säure übergossen
worden, welche die einzelnen Körperteile unbarmherzig aufweichte und zusammenschweißte.
    Was mit einem kleinen blau-schwarzen Fleck am Körper
begonnen hatte, war innerhalb kürzester Zeit ins Endstadium getreten.
    Am Ende der langen Bank der Veränderten: Filipa
Androcolar!
    Sie saß da mit einem rätselhaften Lächeln auf den schönen
Lippen, wie eine kunstvoll gestaltete, in Kupfer geformte Puppe.
    Ihr Oberkörper war entblößt. Kurzerhand hatten die
Entführer ihre Bluse aufgerissen. Deutlich zu sehen war das schwammige Gewächs,
das wie eine mehrfingrige Hand bereits als Ausläufer über ihren Schultern und
Brüsten lag.
    Gaston Merulijo schrie gepeinigt auf. Aber das hing nicht
mit der Streichholzflamme zusammen, die in diesem Augenblick seine Fingerspitze
berührte und verlöschte.
    Eine halbe Minute hatte er Zeit gehabt, dieses Panoptikum
des Schreckens in sich aufzunehmen. Er verstand überhaupt nichts mehr. Eine
furchtbare Angst packte sein Herz, und er fühlte förmlich, wie es sich in
seiner Brust krampfhaft zusammenzog.
    Gaston Merulijo hatte das Gefühl, in den Wartesaal der
Hölle geraten zu sein. Der Mexikaner wirbelte auf dem Absatz herum.
    Nur 'raus hier!
    Er stürmte quer durch den stockdunklen Raum, den er
zuerst betreten hatte.
    Ein hauchdünner Lichtstrahl im rissigen Fensterladen
zeigte ihm, daß er sich nur einen Schritt weiter links zu halten brauchte, um
die Tür zu erreichen.
    Er fühlte die Klinke und riß daran.
    Die Tür

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