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065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ließ sich nicht öffnen.
    Abgeschlossen!
    Der kalte Schweiß brach dem Mexikaner aus.
    Er hörte hinter sich das Schleifen und Schlurfen der
Schritte.
    Die Höllenbrut näherte sich!
    Wie ein Mensch, der unmittelbar vor dem Wahnsinn stand,
riß und zerrte er an der Tür, die vorhin nicht verschlossen gewesen war.
    Ein Öllicht wurde dicht neben ihm angezündet. Im Lichtkreis
erkannte Gaston Merulijo das Gesicht eines Indios. Die weißen Zähne blitzten.
    »Hoffnungslos«, sagte der Indio. »Du bist freiwillig
hierher gekommen, aber du wirst nicht mehr freiwillig zurück können.«
    Neben dem Indio tauchte wie ein Schatten der zweite auf.
Die beiden Männer aus dem Jeep!
    Die Brut schlurfte heran. Die veränderten jungen
blauschwarzen Frauen machten kleine Schritte, weil die Beine ihnen an den
Schenkeln zusammengewachsen waren.
    In einer breiten Front näherten sie sich dem verängstigten
Mexikaner, der von ihnen in die hinterste Ecke abgedrängt wurde.
    Die gespenstische Situation spitzte sich zu, als sie
Gaston Merulijo bis auf Tuchfühlung nahe waren.
    Die schwankenden Gestalten verhielten auch jetzt noch
nicht in der Bewegung. Sie drängten sich ihm entgegen. Er spürte die
schmierigen, blauschwarzen Leiber. Die unheimlichen Frauen drückten ihm die
schwammigen Schultern ins Gesicht und näherten sich mit ihren furchterregenden
Gesichtern seinem Kopf.
    Eisige Kälte strömte ihm entgegen. Gaston Merulijo atmete
schwer, kalter Schweiß perlte auf seiner Stirn, und seine Haut nahm eine
krankhafte Blässe an.
    »Nein«, gurgelte er, als sich ihm die häßlichen Münder
näherten, als sie wie tollwütige Hunde nach ihm schnappten, welche die Zähne
noch auseinander bekamen.
    Andere bohrten ihm die Fingernägel ins Fleisch und rissen
ihm die Haut auf.
    Gaston Merulijo versuchte, die unheimlichen Töterinnen
abzuwehren. Aber es blieb beim Versuch. Das Grauen schnürte ihm die Kehle zu,
so daß er nicht schreien konnte, und das Grauen lähmte seine Kraft.
    Matt waren seine Bewegungen, und jedesmal lief ein
Schauer durch seinen Körper, wenn ihn die schwammige, breiige Haut berührte.
    Ein unheimlichem Schmatzen, Knurren und Seufzen erfüllte
die Luft, kam aus den Kehlen der sechs Angreiferinnen.
    Vorhin hatte er sieben gezählt.
    Filipa befand sich nicht unter ihnen. Sie saß wie in
Trance auf der Bank und merkte nicht die Veränderung, die schnell fortschritt
und auch ihren Körper blau-schwarz färbte und mit Knoten übersäte.
    Sie wußte von alledem nichts. Das Teufelsmal, das
Zeichen, das Rha-Ta-N'my auf Grund der Kenntnisse, Anrufungen und Beschwörungen
der Greisin Rosana Getaboje geschickt hatte, wuchs.
    Sieben junge Frauen waren dazu auserkoren, die makabren
Bräute der sieben Priester zu sein, die das Ritual vorschrieb.
    Von all diesen Dingen wußte Gaston Merulijo nichts. Und
er sollte sie auch niemals erfahren.
    Man biß, kratzte und drückte ihn zu Tode.
    Als er sich nicht mehr rührte, ließen die dunklen
Schauergestalten von ihm ab.
    Aus der dunklen, hintersten Ecke des Raums, wo die Bank
stand, löste sich eine schattengleiche Gestalt.
    Rosana Getaboje!
    Das verknitterte Gesicht der Alten wirkte maskenhaft
starr.
    Jugendlichen Glanz hatten die kleinen, gefährlichen,
wissenden Augen, mit denen sie die beiden Indios musterte, die an der Tür neben
der Leiche standen.
    »Schafft ihn weg«, forderte sie die braunen Gestalten mit
zahnlosem Mund auf. Aber ihr Körper wirkte nicht so schwächlich und gebückt,
wie dies sonst der Fall war. Jugendliche Spannkraft schien in die alten,
ausgedörrten Glieder zurückgekehrt zu sein.
    Rosanas Getabojes Augen glitzerten kalt. Im flackernden
Licht der Öllampe, die der eine Indio noch immer hielt, war die Gestalt der
Greisin das Urbild einer Hexe, wie der Mythos sie beschrieb.
    »Legt seine Leiche in den Wagen, gießt Benzin darüber,
zündet es an und laßt das Auto in den Abgrund stürzen! Weit genug weg von
hier«, verlangte sie und streckte wortlos die rechte Hand aus, womit sie zu
verstehen gab, daß sie die Öllampe haben wollte. »Kommt sofort wieder zu mir
zurück! Ich brauche euch noch!«
    Einer der beiden Indios, Manio Hualami, griff in die
Tasche seiner ausgefranzten Hose und zerrte den rostigen Schlüssel heraus, mit
dem er die Tür aufschloß.
    Sein Kumpan schleppte die übel zugerichtete Leiche
hinaus, warf sie auf den Rücksitz des Chrysler und setzte sich danach hinters
Steuer des amerikanischen Straßenkreuzers, startete ihn und fuhr an.
    Manio Hualami

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