Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0650 - Bestien in New York

0650 - Bestien in New York

Titel: 0650 - Bestien in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
kommst du darauf, Sinclair?«
    »Das sehe ich.«
    »Dich kann ich noch immer fertig machen.«
    »Nein, Trevayne, du bist schwach geworden. So wie du aussiehst, erinnerst du mich an eine Person, die langsam aber sicher dem Tod entgegengeht. Ja, Trevayne, das stimmt.«
    »Sinclair«, flüsterte er, »so kannst du mich nicht weich kochen. Nein, nicht mich!«
    »Ich will dich nicht weich kochen. Ich will nur, dass du etwas nachdenkst und dein Gedächtnis anstrengst. Oder bist du schon so schwach geworden, dass du selbst dies nicht mehr schaffst, Trevayne? Hast du dein Dasein als Killer bereits abgehakt wie deine Existenz als Werwolf? Dir scheint das Leben in dieser Zelle nicht zu bekommen und den Versuch, die Gitter zu verbiegen, hast du auch nicht gemacht. Es sieht für dich nicht gut aus, Trevayne, gar nicht gut.«
    Da schnellte er hoch und auf das Gitter zu. Für einen Moment drängte die alte Kraft in ihm hoch, aber ich ging nicht zurück und sah, wie Trevayne abdrehte und sich mit der rechten Schulter an dem Gitter abstützte, weil er woanders keinen Halt hatte finden können.
    »Bist du am Ende, Trevayne?«
    Er gab mir keine Antwort, taumelte wieder auf seine Pritsche zu und ließ sich fallen.
    Normalerweise gibt es diese einfachen Gitterzellen nicht mehr, die mehr an die Jails aus dem Wilden Westen erinnern. In diesem Fall jedoch war es ganz so. So hatten wir den Killer wenigstens unter Kontrolle. Er wollte nicht mehr hocken bleiben und legte sich lang auf den Rücken.
    »Bist du zu schwach, Trevayne? Fehlt dir das verdammte Mondlicht? Gib es zu!«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil ich dann darüber nachdenken könnte, ob ich nicht mit dir hinausgehen soll, um dir die Chance zu geben, dort noch einmal Kraft zu tanken.«
    »Das brauche ich nicht.«
    Ich lächelte, denn seine Stimme hatte so geklungen, als hätte er das Gegenteil behauptet.
    »Überlege es dir.«
    »Nein.«
    Ich hob die Schultern, gab mich lässig, weil ich sicher war, dass die Zeit für mich arbeitete. »Ich werde jetzt verschwinden. Wenn du dich anders entschlossen hast, kannst du mir ja Bescheid geben lassen. Das ist kein Problem.«
    Betont langsam schlenderte ich davon. Zurückgelassen hatte ich einen nachdenklichen, innerlich erregten und gleichzeitig auch geschwächten Gegner.
    Wenn ich mit meiner Vermutung richtig lag, dann musste er einfach reagieren.
    Ich hörte meine eigenen Schritte als Echos von den Wänden klingen. Die anderen Zellen waren nicht besetzt. Ich spazierte an den leeren Verliesen vorbei und schaute auf die Tür, die den Gang vorn abtrennte. Sie war elektronisch gesichert. Wer hier einmal festsaß, kam aus eigener Kraft nicht heraus.
    Auch ich musste mich durch eine Glocke bemerkbar machen, wenn ich raus wollte.
    Ich blieb vor der Tür stehen und war innerlich etwas enttäuscht, weil sich noch nichts getan hatte.
    Sollte ich mich tatsächlich dermaßen in Trevayne geirrt haben? War er trotz seiner wunderlichen Reaktionen doch noch stark genug? Oder hatte er mir etwas vorgespielt?
    Ich hob die Hand, um den Schalter zu betätigen, der auf der anderen Seite das Signal auslöste.
    Zu drücken brauchte ich ihn nicht mehr, denn das scharfe Geräusch weit hinter mir - mehr ein Fauchen - galt mir. Ich glaubte auch, meinen Namen verstanden zu haben.
    Ein feines Lächeln glitt über meine Lippen, doch ich ließ mir bewusst Zeit und den anderen schmoren.
    »Verdammt, Sinclair!« Danach erklang das Klatschen, als er seine Hände gegen die Stäbe drosch.
    »Ist was?«
    »Komm zurück!«
    »Dann hast du es dir überlegt, Trevayne?«
    »Komm endlich!«
    »Nun ja, ich habe es dir versprochen und ich gehöre zu den Menschen, die ein Versprechen halten. Moment noch.«
    Jetzt hatte ich ihn und ich rieb mir innerlich die Hände. Der Fall lief endlich an. Ob es allerdings reichte, um Nadine noch zu retten, war fraglich.
    Er stand in seiner Zelle und sah so aus, als hätte er sich an den Gitterstäben abgestützt. Sein Gesicht schwamm in Schweiß. Falten durchzogen die Haut wie dicke Furchen. Er sah schrecklich alt aus.
    Ich glaubte nicht, dass er die nächsten Stunden überleben würde. Entweder verfiel er in den Zustand einer schrecklichen Lethargie oder er starb praktisch vor meinen Augen.
    Trotzdem musste ich auf Nummer sicher gehen. Als ich die Handschellen hervorholte und damit winkte, verstand der Werwolf das Zeichen genau. Freiwillig streckte er mir seine Hände durch die Gitterstäbe entgegen.
    »Nein, so geht es nicht. Ich wollte dir nur

Weitere Kostenlose Bücher