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0650 - Bestien in New York

0650 - Bestien in New York

Titel: 0650 - Bestien in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weil ich vorgelaufen war und nach links ging, wo ich eine Tür sah, die nicht verschlossen war. Durch den Spalt drangen die Laute.
    Und es fiel auch ein Streifen Licht nach draußen, der auf dem schmutzigen Flurboden einen hellen Flecken hinterließ.
    Ich blieb vor der offenen Tür stehen. Das Licht stammte von einer Lampe, die ihren Platz auf einem Schreibtisch oder einem ähnlich hohen Gegenstand gefunden haben musste.
    In ihrem Schein an der rechten Seite zeichnete sich der scharfe und schattenhafte Umriss eines Mannes ab. Im Moment war er ruhig, bis auf die normalen Atemzüge.
    Ich klopfte nicht, stieß die Tür auf. Suko folgte mir auf dem Fuß, und beide blieben wir wie angewurzelt stehen, denn das Bild, das uns erwartete, war furchtbar.
    Cushman saß tatsächlich hinter seinem Schreibtisch, den Arm leicht angewinkelt. Die Hand lag flach auf der Platte. Darunter schimmerte ein heller Bogen Papier.
    Beides zusammen - Papier und Hand - waren mit einem Messer auf die hölzerne Schreibtischplatte festgenagelt worden!
    ***
    Ich sah nicht nur das Papier, auch das dünne Blut, das an der Hand entlang nach unten geflossen war und sich auf dem Papier verteilt hatte wie ein rotes Spinnennetz.
    Ein normaler Mensch hätte geschrieen oder wäre bei diesen starken Schmerzen bewusstlos geworden. Nicht so dieser Cushman, der wie festgeleimt auf seinem Stuhl saß, Suko und mich anstarrte, aber so aussah, als würde er uns gar nicht sehen.
    Ich schätzte ihn etwas älter als mich. Sein Haar glänzte. Dabei sah es aus, als hätte man über die dunklen Locken Öl gekippt. Auch das Gesicht mit dem breiten Mund und den dicken Lippen zeigte einen nassen Film. Die Augen sahen aus, als hätte jemand zwei Glaskugeln in die Höhlen hineingedrückt.
    Der Mann sagte nichts. Er schrie auch nicht, sondern schaute uns an, wobei sich der Ausdruck seiner Augen änderte und so etwas wie Hoffnung in ihnen aufleuchtete.
    »Cushman?«, fragte ich. Er nickte.
    »Mein Name ist John Sinclair. Wenn mich nicht alles täuscht, haben Sie mich angerufen.«
    Er nickte oder deutete zumindest so etwas wie ein Nicken an, bevor sich sein Mund noch mehr in die Breite schob.
    Ich ging näher, während Suko an der Tür stehen blieb und mir den Rücken deckte.
    Verflucht noch mal, er musste Schmerzen haben. Nicht nur an der Hand. Wenn mir jemand ein Messer in den Handrücken stieß, dann würde ich brüllen vor Schmerzen.
    Cushman sagte nichts.
    Am Schreibtisch blieb ich stehen. Auf ihm lagen einige Papiere neben Magazinen und Zeitungen.
    Ich beugte mich vor und formulierte meine Frage: »Wer war es, Cushman? Wer hat das getan? Können Sie mir eine Antwort geben?«
    Diesmal holte er normal Luft. Ohne zu würgen und auch ohne zu schlucken. »Sinclair, das habe ich selbst gemacht. Ich habe mir das Messer durch den Handrücken gerammt. Verstehen Sie? Ich selbst!«
    Das musste ich erst verdauen. Mit solchen Leuten hatte ich bisher wenig zu tun gehabt.
    »Können Sie mir auch den Grund nennen, Mr. Cushman?«
    Er nickte und zog dabei eine Grimasse. Wahrscheinlich verspürte er durch die Bewegung wieder Schmerzen. »Ja, es gibt einen Grund, Sinclair. Einen verdammten und verfluchten Grund. Ich habe mich vor mir selbst schützen wollen.«
    »Was?«
    »Gehen Sie zum Fenster!«, keuchte er. Als ich zögerte, wiederholte er seine Aufforderung. »Los, Sinclair, gehen Sie schon! Machen Sie schnell! Gehen Sie!«
    Ich hob die Schultern und tat ihm den Gefallen. Die Scheibe war zwar schmutzig, hinaussehen konnte ich trotzdem und schaute schräg gegen den dunklen Himmel, der eine Farbe aufwies, die zwischen Schwarz und Blau lag.
    »Was sehen Sie?«
    »Himmel, Sterne..«
    »Das ist mir zu wenig. Was noch?«
    »Den Mond.«
    Ich fuhr aufgeschreckt herum, als ich sein krächzendes Lachen hörte. »Ja«, sprach er in meine Richtung und meinte auch Suko damit. »Der Mond steht am Himmel. Der verfluchte Vollmond, den ich hasse. Verdammt, ich hasse ihn.«
    »Und deshalb haben Sie sich ein Messer durch Ihre Hand gerammt?«, fragte Suko von der Tür her.
    »Ja, um mich zu schützen. Ich - ich wollte nicht mehr diese verfluchte Scheiße erleben.« Er heulte fast. Aus seinen Augen rollten Tränen und hinterließen auf den Wangen nasse Spuren.
    »Vor dem Mond?«
    »Klar, Sinclair, deshalb rief ich Sie an. Vor dem Mond und vor dessen Folgen.«
    »Dann sind Sie mondsüchtig?«
    »Nein, was anderes.«
    Ich war wieder an den Schreibtisch herangetreten und beugte mich über ihn hinweg. »Was würden

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