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0651 - Zeitfeuer

0651 - Zeitfeuer

Titel: 0651 - Zeitfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Attacke mit einem Gegenangriff zu antworten.
    Er wußte selbst noch nicht ganz genau, was eigentlich gespielt wurde. Aber das war oft so. Er reagierte auf äußere Reize, handelte intuitiv. Das Nachdenken kam später.
    Auch jetzt gab es wieder so einen äußeren Reiz.
    Er schien von Zamorra auszugehen. Von ihm und seinem Amulett.
    Taran mußte helfen!
    Wie, das wußte er selbst nicht. Er ließ sich nur einfach geistig fallen, sandte Energie aus.
    Aber er empfing auch etwas.
    Schmerzen.
    Furchtbare Schmerzen, die von Zamorra ausgingen, dem Aus erwählten. Taran sog einen Teil davon in sich auf und wandelte sie um. Damit konnte er Zamorra helfen.
    Auch wenn er nicht wußte, worum es hierbei überhaupt ging Wichtig war nur, daß er irgend etwas tat.
    Auch andere taten etwas. Aber er, Taran, war am nächsten dran.
    Er bedauerte nur, nicht genau definieren zu können, wo Zamorra sich befand.
    ***
    Verbissen kämpfte Zamorra. Versuchte, Don Cristofero zurückzuholen, den Kontakt zu erneuern. Aber er schien die Kraft dafür zu verlieren. Sie floß ab, wurde schwächer.
    Statt dessen tauchte das Bild der Fürstin der Finsternis wieder vor ihm auf.
    Sie hatte sich ihm gezeigt!
    Warum mußte er Don Cristofero fragen? Sie hatte es ihm doch zugeraunt, in jenem Moment, der schon Milliarden von Jahren zurückzuliegen schien, aber vielleicht erst ein paar Sekunden her war.
    Sie hatte ihm diese Falle gestellt!
    Mit Don Cristofero als Köder!
    »Du wirst nicht sterben«, glaubte er sie wieder boshaft zischeln zu hören. »Denkst du manchmal an die Hölle der Unsterblichen? Du hast die Wächterin der Quelle des Lebens damals ausgetrickst. Du bist der Hölle der Unsterblichen entgangen. Oh, erstaunt dich , daß ich davon weiß? Es hat sich herumgesprochen in den sieben Kreisen der Hölle. Doch jetzt gibt es kein Entkommen und keine Tricks mehr. Hier wirst du leiden und brennen bis in alle Ewigkeit. Du wirst für das bezahlen, was du jedem einzelnen meiner Art angetan hast. Für jeden Dämon oder Schwarzmagier, den du ermordet hast, wirst du eine Ewigkeit lang im Seelenfeuer brennen. Zamorra, mein liebster Feind - deine Qual wird niemals mehr enden.«
    Und durch Don Cristofero waren auch Zamorras und Nicoles Seelen in Brand gesetzt worden! So, wie eine Kerzenflamme Gas entzündet, wenn sie sich nahe genug befindet!
    Aber warum Cristofero?
    Was hatte er gesagt? Er sei ein Mörder?
    Plötzlich war er wieder da.
    Ganz nahe. Sein Geist schien den Zamorras zu durchdringen. Von einem Moment zum anderen. Und der Wahnsinn loderte in ihm fast noch heißer als das Seelenfeuer. Doch dann wurde Cristoferos Geist klarer.
    »Ja, ich war ein Mörder! Ich erinnere mich noch sehr genau! Ich habe es endlich getan… das, was ich schon immer habe tun wollen…«
    »Was?« drängte Zamorra. »Ihr wolltet doch niemals wirklich ein Mörder sein! Das ist es nicht, was Ihr wolltet!«
    »Doch!« schrie die lodernde Seele in tiefster Qual zurück. »Doch, mein Freund! Entsinnt Ihr Euch nicht? Dieser Schurke, der mir immer und immer und immer wieder voraus war… endlich ist es mir gelungen! Zamorra, mein Freund… wie lange kann so ein Mensch leben? Und warum lebte er auch in Eurer Zeit noch, obgleich ich ihn getötet habe? Ihn, den Sohn des Teufels…«
    Zamorra erschauerte.
    »Tendyke?« fragte er. »Ihr meint -Robert Tendyke?«
    »Diesen Bastard!« keuchte Cristofero. »Ja! Ich habe ihn ermordet! Aber er… er lebt doch auch künftig noch… und ich… nicht…«
    »Man kann ihn nicht töten, es sei denn, man kann ihn überraschen«, murmelte Zamorra.
    Er entsann sich an den alten Haß, die tiefe Abneigung der beiden gegeneinander. Sie waren Feinde, und bis heute hatte Zamorra nicht herausgefunden, warum das so war. Keiner der beiden hatte ihm jemals einen Grund für diese Feindschaft genannt. Was hatte sie ausgelöst?
    Am Hof des Sonnenkönigs hatten sie bereits beide gegeneinander intrigiert; Don Cristofero Fuego del Zamora y Montego und der Mann, der sich damals Robert deDigue und heute Robert Tendyke nannte. Er hatte viele Namen besessen und viele Leben. Irgendwie hatte er es bis heute immer wieder geschafft, seinen eigenen Tod zu überlisten. Zamorra wußte nur, daß die magische Insel Avalon dabei eine Rolle spielte, und daß Tendyke auf sein »Sterben« auf irgendeine Weise vorbereitet sein mußte. Er brauchte zumindest ein paar Sekunden…
    Tendyke war der Sohn des Asmodis.
    Don Cristofero war ein ganz normaler Mensch gewesen. Er hatte sein Leben

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