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0652 - Duell zwischen den Sternen

Titel: 0652 - Duell zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unbekannten Gegner", sagte er ruhig. „Sie wollten ihn auf sich aufmerksam machen und damit herausfordern. Ich hoffe, daß Sie damit keinen Fehler gemacht haben."
    „Warum sollte das ein Fehler gewesen sein?"
    Er wurde ernst.
    „Wenn es wirklich so ist, wie Sie behaupten, dann ist unser Gegner gefährlich. Er könnte Sie in gleicher Weise verändern wie Ihre Tante - oder er könnte sich an Ihren Kindern vergreifen."
    Er nickte mir zu und ging zur Tür. „Ich wollte damit nur sagen, daß es besser ist, wenn Sie von jetzt an mir die Arbeit überlassen. Ich kenne mich mit solchen Dingen besser aus."
    „Wir haben noch nicht über Ihr Honorar gesprochen.
    Ich habe keine Ahnung davon, was Detektive verdienen."
    „Ich werde Ihnen meine Rechnung schicken, und Sie werden einverstanden sein", entgegnete er, und wieder bemerkte ich dieses feine, leichte Lächeln.
    Nun, um ehrlich zu sein, mir war es egal, was die Arbeit dieses Mannes kostete. Ich hatte Vertrauen zu ihm, und ich glaubte nicht, daß er versuchen würde, mich zu übervorteilen. Wichtig war einzig und allein, daß die Sache mit meiner Tante in Ordnung kam.
    Ich legte meine Kleider ab und ging ins Hallenbad hinüber.
    Das Schwimmbecken war als Korallenlagune angelegt.
    Ich sprang hinein und ließ mich von meinen beiden Delphinen ablenken. Zumindest versuchten die intelligenten Tiere, mich von meinen Sorgen zu befreien. Sie schafften es jedoch nicht, denn mir kam plötzlich ein schrecklicher Gedanke.
    Bis jetzt war ich immer von der Voraussetzung ausgegangen, daß irgend jemand irgend etwas mit Martola Bonhero angestellt hatte. Das hatte ich schon fast als selbstverständlich angenommen. War diese Prämisse aber überhaupt richtig?
    Konnte es nicht sein, daß mit mir selbst etwas geschehen war während der langen Monate im All? Vielleicht hatte eine fremde Intelligenz mich manipuliert, ohne daß ich es gemerkt hatte? Ich glaubte, ich sei noch immer ich selbst, aber vielleicht war ich es gar nicht?
    Ich legte mich auf den Rücken. Die beiden Delphine schoben mich vor sich her durch das Becken.
    Ich mußte mich genau beobachten, so kritisch, wie nur eben möglich.
    Das war sogar noch wichtiger, als Martola unter die Lupe zu nehmen, denn wer den Konzern schlucken wollte, der mußte sich die wirklich entscheidende Persönlichkeit vornehmen.
    Und das war ich. Nach dem Tode Martolas würde ich TEMSYV erben. Wer mich hatte, der würde bald den ganzen Konzern haben.
    Ich sollte mit Raven Hornisch über diese Möglichkeit sprechen.
    Die Delphine warfen mich spielerisch herum und tauchten mich unter. Minutenlang kam ich nicht dazu, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Die beiden Tiere beanspruchten mich voll. Sie hatten mich zu lange entbehrt und wollten alles auf einmal nachholen.
    Schließlich rettete ich mich auf die kleine Sandbank in der Jaco-Lagune.
    Eine Robotplattform schwebte heran und brachte mir einen Milchshake. Die Delphine kreisten um mich herum.
    Wieder kehrten meine Gedanken zum Kernproblem zurück.
    Ich erinnerte mich an keinen einzigen Fall in der Kriminalgeschichte der Menschheit, in dem jemand versucht hatte, einen ganzen Konzern zu stehlen. Sollte dies der erste Fall dieser Art werden?
    Tyna kam in die Halle. Sie winkte mir zu und sprang ins Wasser, um mir ebenfalls Gesellschaft zu leisten. Die Delphine jagten zu ihr hinüber, um sie zu transportieren.
    Stöhnend preßte ich die Hände vors Gesicht.
    Meine Gedanken gingen wirr durcheinander. Die Zweifel an mir selbst vertieften sich.
    Nur eines beruhigte mich: Wenn jemand tatsächlich TEMSYV rauben wollte, dann brauchte er mich. Wenn er aber mich dafür benötigte, dann durfte er weder mich noch meine Familie töten.
    Und solange ich lebte, hatte ich immer noch eine gute Chance, solche Pläne wirksam zu durchkreuzen.
    Tyna tauchte vor mir auf. Ich befreite mich von allen Grübeleien und ließ mich von ihr und den Delphinen ins Wasser locken.
     
    *
     
    Dr. Reinsch, mein Syndikus, war ein alter Mann, der aber körperlich und geistig noch voll auf der Höhe war.
    Er liebte es jedoch, seine Erscheinung seinem Alter anzupassen. So trug er das silberne Haar lang und wirr bis auf die Schultern herab. Der dürre Bart war zerzaust. Auch die weißen Augenbrauen hätten gestutzt werden müssen.
    Wie ein Relikt aus vergangenen Jahrhunderten saß er hinter seinem Arbeitstisch und musterte mich.
    „Natürlich könnte ich dir Zutritt zu allen Sitzungen, Besprechungen, zu allen Büros und anderen Räumlichkeiten

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