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0652 - Duell zwischen den Sternen

Titel: 0652 - Duell zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Modell. „Sehen Sie", führte er aus. „Ich möchte ein rohrförmiges Desintegratorfeld bis zu den Ölfeldern absenken und diese damit anbohren. Mit Hilfe von Antigravfeldern in diesem Bohrrohr will ich das Öl nach oben pumpen. Es geht also darum, das Druckproblem endgültig zu bewältigen."
    „Und - wie weit sind Sie?" Er setzte sich auf einen Hocker und stützte die Unterarme auf die Knie.
    „Leider noch nicht sehr weit", gab er zu. „Sehen Sie, ich bin Positroniktechniker und Hyperphysiker. Das Schwergewicht meiner Arbeit lag bisher bei Ortungs- und Energiefeldproblemen.
    Dies hier ist ein Sonderauftrag, den ich übernommen habe, um damit zu habilitieren."
    „Wundervoll", sagte ich. „Und was stört Sie?"
    „Ich entferne mich immer mehr von dem Problem, das ich eigentlich lösen wollte, und gerade immer weiter auf das Feld der Ortungstechnik."
    Ich blickte ihn an. Er war schlank. Sein hohlwangiges Gesicht zeugte von Energie, Kraft und Disziplin.
    Er war der Typ eines leidenschaftlichen Forschers, der alles um sich herum vergessen konnte, wenn er glaubte, einer interessanten Frage auf der Spur zu sein. Seine blauen Augen ließen einen hohen Grad von Intelligenz erkennen. „Wenn Sie meinen, etwas wirklich Wichtiges auf dem Gebiet der Ortung gefunden zu haben, dann lassen Sie alles andere ruhen und arbeiten Sie nur an diesem Problem", riet ich ihm.
    „Sie würden auch ein solches Programm finanzieren?" fragte er mich zweifelnd.
    Ich lachte, weil ich plötzlich begriff, was ihn gequält hatte.
    „Machen Sie weiter", sagte ich und reichte ihm die Hand, um mich zu verabschieden. „Um die finanzielle Seite brauchen Sie sich nicht zu kümmern. Fordern Sie an, was Sie benötigen.
    Die TEMSYV finanziert Ihre Arbeit."
     
    *
     
    Der Anruf der Chefsekretärin der Alten Dame kam völlig überraschend, als ich vom Forschungszentrum zu meinem Haus zurückflog. Ich ließ mir viel Zeit und genoß den Ausblick auf die blaue, schäumende See unter mir. Nur zögernd schaltete ich das Gerät ein.
    „Mrs. Bonhero bittet Sie, an der Vorstandssitzung um 14.30 Uhr teilzunehmen, Herr Vizepräsident", sagte sie.
    Ich blickte auf das Bordchronometer.
    „Das ist in zehn Minuten", stellte ich kühl fest. „Ich weiß nicht, ob ich rechtzeitig dort sein kann."
    „Ich wollte Sie lediglich informieren", entgegnete sie abweisend.
    „Das haben Sie getan", gab ich in einem Ton zurück, der sie sichtlich erregte. Bevor sie sich äußern konnte, schaltete ich ab.
    Während ich beschleunigte, wandte ich mich an die Zentralpositronik, die den Luftraum über der Celebes-See überwachte. Für Sonderfälle ließ sich immer ein positronisch abgesicherter Korridor erstellen, den ich auch mit einer sonst verbotenen Geschwindigkeit durchfliegen konnte, ohne den übrigen Verkehr zu gefährden. Ich erhielt die Genehmigung augenblicklich und brauchte nur noch die Zieldaten in den Bordcomputer zu geben, der den Autopiloten informierte.
    Sekunden darauf jagte der Gleiter mit Höchstgeschwindigkeit auf Kiamba zu.
    Ich schaffte es, in fünf Minuten die TEMSYV-Treppe zu erreichen. Dann aber mußte ich ein demütigendes Zeremoniell über mich ergehen lassen, bis ich durch die verschiedenen Büros und Zwischenstationen den Sitzungssaal erreichte. Man ließ mich warten und forderte einige Male meine Identifikationskarte, als habe man mich nicht schon seit Jahrzehnten gesehen.
    Ich hielt mich an den Rat von Reinsch und blieb ruhig. Niemand sollte mir anmerken, wie es in mir aussah. Ich nahm es den Angestellten noch nicht einmal übel, daß sie sich den Anordnungen der Alten Dame fügten. Martola war die Präsidentin. Was sie anordnete, das galt. Einige Herren, die in ihrem Eifer ein wenig übertrieben, würden allerdings damit rechnen müssen, daß später bei TEMSYV für sie kein Platz mehr war.
    Im Sitzungssaal war der Vorstand bereits versammelt, man war jedoch noch nicht zur Tagungsordnung übergegangen, da man offensichtlich auf mich gewartet hatte.
    Ich begrüßte die Herren, auf die ich mich verlassen zu können glaubte, indem ich ihnen freundlich zuwinkte. Die Alte Dame übersah ich auch dann noch, als ich ihr gegenüber Platz nahm.
    Jedoch nicht lange.
    Es ging um die Aufträge, die ich von meiner Reise mitgebracht hatte. Ein großer Teil von ihnen war natürlich bereits erledigt, da ich die Daten schon vor Monaten per Hyperfunk durchgegeben hatte. Ein erheblicher Teil aber mußte noch bearbeitet werden.
    Um ihn ging es.
    „Wir werden einige

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