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0652 - Höllenfeuer

0652 - Höllenfeuer

Titel: 0652 - Höllenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ertönt, werden sie nur noch eine Silbe haben…«
    »Das heißt, es wird knapp, ja?«
    »Verdammt knapp!« bestätigte Nicole. »Was auch immer passieren wird - ich habe das Gefühl, daß es uns gar nicht gefallen wird. Daß es schlimmer sein wird als die eindringende Lava.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Daß du aus Versehen den Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst hast!« schrie Nicole. »Verdammt, Taran, wir müssen hier weg - schnell! Egal, wohin, aber weg hier!«
    »Aber wie?«
    »Heilige Einfalt!« ächzte sie. »Du kannst dich doch irgendwohin senden! Tu es, verdammt, und nimm mich dabei mit!«
    »Und wenn es nicht geht?«
    Die Stimme aus unsichtbaren Lautsprechern tönte dazwischen. »Re poron baku guaran quar ssee ta kroor wa…«
    »Dann verschwinde wenigstens du, rette dich!« schrie Nicole Taran an.
    »Ich könnte versuchen, dich zu schützen. Wenn ich eine Art Kraftfeld…«
    Der Countdown näherte sich seinem Ende - die Wörter hatten nur noch je eine Silbe!
    »Nicht reden - handeln!« Nicole packte Taran und rüttelte ihn.
    »Aber wie? Was soll ich tun?« keuchte er.
    Er mußte in größter Panik sein. Verwirrt. In diesem Moment tat Nicole etwas, das sie noch nie zuvor ausprobiert hatte: Sie benutzte ihre Gabe der Telepathie und zwang Taran in eine mentale Verbindung.
    Wieviele Sekunden blieben ihnen noch?
    Dreißig? Zwanzig?
    Sie sondierte das Amulett-Bewußtsein! Sie durchdrang und durchforschte Tarans Bewußtsein und versuchte Ordnung in das Gedankenchaos zu zwingen, das darin herrschte. Aber noch während sie es versuchte, wurde ihr klar, daß sie es nicht schaffen konnte. Ihr fehlte die Erfahrung. Es war etwas, das sie allein deshalb nie ausprobiert hatte, weil sie es ablehnte - eine mentale Vergewaltigung des Individuums. Wesentlich stärker und intensiver als Hypnose. Jemandem unter Hypnose seinen Willen aufzuzwingen, war hiergegen nichts. War geradezu lächerlich und leicht abzuwehren. Aber bei dieser mentalen Verschmelzung hatte das Opfer, wenn der Zwang ausgeführt wurde, praktisch keine Chance.
    Es kam dem gleich, von einem Dämon besessen zu sein!
    Aber Nicole fehlte die Erfahrung, ihr spontanes Vorhaben zu realisieren. Sie schaffte es einfach nicht. Vielleicht hing das auch mit ihrer eigenen unterbewußten Abwehr gegen diese Maßnahme zusammen… wie auch immer, sie bekam Taran nicht unter ihre Kontrolle.
    Wieviel Zeit noch?
    Sie hörte die Wörter. Hatte sich ihre Reihenfolge eingeprägt.
    Noch fünf!
    Vier!
    Drei!
    Zwei!
    Eins!
    Und…
    ***
    Ratlosigkeit herrschte im Château Montagne, Zamorras Schloß im südlichen Loire-Tal, dort, wo kein Tourist noch nach Sehenswürdigkeiten suchte.
    Tage waren vergangen.
    Professor Zamorra und seine Gefährtin Nicole Duval verschwunden!
    Das Para-Mädchen Eva verschwunden!
    Was mit Eva geschehen war, konnte niemand sagen. Von Zamorra und Nicole wußte man wenigstens, daß sie durch die Regenbogenblumen in eine andere Zeit versetzt worden waren, in die Vergangenheit. Aber dort befanden sie sich inzwischen auch nicht mehr. Der Jungdrache Fooly hatte es beinahe geschafft, zu ihnen vorzudringen. Aber nur beinahe; der Transport mittels der Regenbogenblumen hatte nicht richtig funktioniert und ihn in einem stroboskopartigen Zwischenzustand der Existenz hüben wie drüben hängen lassen. Nur mit einer gehörigen Portion Glück hatten die anderen ihn zurückholen können.
    Er hatte von einer großen Halle berichtet, in der sich ein kreisförmiges Schaltpult mit drei Sesseln befand. Und in dem sich neben den beiden Gesuchten auch die Dämonenfürstin Stygia befand!
    Fooly hatte sie gesehen.
    Er war nur nicht sicher, ob Stygia nicht ihrerseits auch ihn bemerkt hatte.
    Aber wo sich nun dieser Ort -diese Halle - befand, und wie sie zu erreichen war, konnte niemand sagen. Über die Regenbogenblumen war es jedenfalls nicht möglich, wie Fooly ja am eigenen Drachenleib erfahren hatte.
    Aber wenn Stygia etwas damit zu tun hatte, gab es vielleicht noch einen Weg, zu den Verschollenen zu gelangen.
    Durch die Hölle!
    Wie aber dorthin gelangen?
    Durch ein Weltentor vielleicht.
    Aber wo befand sich eines, das in die Schwefelklüfte führte? Und wo würden sie dann ankommen? Wie Zamorra wußten auch die anderen, wie schier unendlich groß die Hölle war. Dort ein bestimmtes Ziel zu erreichen, ohne ganz genau zu wissen, wo es sich befand, war praktisch unmöglich.
    Sie kamen mit ihrem Pläneschmieden nicht weiter - Raffael Bois, der alte Diener; Ted Ewigk, der

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